Missbrauchsfälle bei Steyler Missionaren
St. Augustin/St. Wendel - In einem Internat der Steyler Missionare im saarländischen St. Wendel hat es in den 1960er und 1980er Jahren Fälle von sexuellem Missbrauch gegeben.
Das ergaben interne Nachforschungen, wie die katholische Ordensgemeinschaft am Montag im nordrhein-westfälischen Sankt Augustin mitteilte. Einen bestätigten Verdacht gibt es bislang gegen zwei Ordensleute, von denen einer inzwischen gestorben ist. Sie waren nach Bekanntwerden der Vorwürfe versetzt worden. Der Provinzial des Ordens, Pater Bernd Werle, erklärte, er fühle sich “angesichts der Schuld, die Mitbrüder damals auf sich geladen haben, ohnmächtig und beschämt“. Er bat die Opfer und ihre Familien um Vergebung.
Zu den Vorwürfen aus den 60er Jahren habe sich bislang ein Opfer gemeldet, außerdem gebe es Aussagen von Zeugen. Ein Ordenspriester soll damals Schüler sexuell missbraucht und belästigt haben. Die Dimension ist noch unklar. Der Beschuldigte lebt nicht mehr. Er war damals versetzt worden, um direkten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu unterbinden.
Bei dem zweiten Fall von Anfang der 80er Jahre soll sich ein Ordensbruder an einem Heranwachsenden vergangen haben. Der Täter hatte damals von sich aus den Fall bei seinem Vorgesetzten und der Familie des Opfers gebeichtet. Auch er sei versetzt worden. Ein weiterer Verdachtsfall für den Zeitraum 1982 bis 1984 in St. Wendel wird geprüft.
dpa