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Von Griesheim in die große Rock-Welt

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Südhessens Finest: Die Griesheimer Band Okta Logue.
Südhessens Finest: Die Griesheimer Band Okta Logue. © Sandra Guenther

Griesheim - Als die junge Band Okta Logue mit der Produktion ihres neuen Albums im Hazelwood Studio anfing, ahnten ihre vier Mitglieder aus dem südhessischen Griesheim bei Darmstadt noch nicht, welche Entwicklung ihre Karriere nehmen würde. Von Detlef Kinsler

Ein befreundeter Musiker stellte den Kontakt zum jetzigen Management aus dem Hamburger Schule-Umfeld her. Mit Wizard Promotion aus Frankfurt kam eine bekannte Konzertagentur ins Boot und auch ein großes Plattenlabel, bei dem die neue CD Anfang 2013 erscheinen wird, steht Gewehr bei Fuß.

Bis dahin gibt es das zwischenzeitlich vergriffene Debüt „Ballads Of A Burden Tour“ im Sony Music-Katalog und das Quartett ist erstmals auf längerer Tournee unterwegs in Deutschland. Zudem wurden Stippvisiten ins europäische Ausland als spezieller Bonus eingeplant. „Vor einem halben Jahr konnten wir damit noch nicht rechnen“, freut sich Gitarrist Philip Meloi. Also zog man mit einem „euphorischen Aufgeregtsein“ los. Aus Paris und London gab es bald positive Rückmeldungen. „Sehr erfolgreich“, hieß es vom Tourpromoter. Und auch in Amsterdam und Stockholm werden Okta Logue Eindruck hinterlassen.

Wie zuletzt auch auf vielen Festivals in Deutschland wo sie mit ihrem Sound aufgefallen sind. „Du siehst als Besucher Band nach Band nach Band und es gibt ein gewisses Klangbild, das gerade vermehrt zu hören ist“, hat Sänger und Bassist Benno Herz wahrgenommen. „Wenn wir dann anfangen, ist es schon krass für viele. Sie fragen sich was ist das für ein riesengroßer schwarzer Kasten, der den Hammondorgelsound fabriziert statt eines kleinen Keyboards. Der Überraschungsfaktor ist jedenfalls immer auf unserer Seite.“

Zwischen Weltmusik und Mittelalter-Folklore

Das funktionierte bestens beim „Folklore012“ auf dem Wiesbadener Schlachthofgelände und sogar auf dem nostalgischen Herzberg-Festival fielen Okta Logue aus dem Rahmen. „Zwischen Weltmusik als Bongo-Jam-Session und Mittelalter-Folklore mit Ska“, lacht Herz. Was er, sein Bruder Robert am Schlagzeug, Gitarrist Philip Meloi und Organist Nicolai Hildebrandt stilistisch über die Jahre entwickelt haben, orientierte sich nie an einer speziellen Szene und auch nicht an den Plattensammlungen der Eltern. „Philip hatte einen ganz eigenen Stil, Gitarre zu spielen, was man heute ganz selten trifft“, erinnert sich Benno Herz ans erste Treffen.

Genauso viel Glück hatten die Herz-Brüder mit ihrem vierten Mann. „Seine Orgel ist uns mehr oder weniger in den Schoß gefallen. Plötzlich hatten wir die Möglichkeit, einen Sound zu kreieren, der genau unseren Geschmack getroffen hat und in dem wir uns auch sofort wieder gefunden haben.“ Dass der gerne – vor allem von älteren Zuhörern – mit Pink Floyd assoziiert wird und alle Welt von Okta Logue als Progressive- oder Psychedelic Rocker spricht und damit auch ein Begriff wie Retro einhergeht, gefällt den Musikern aber nicht. „Diese Begriffe sind so abgekaut“, moniert Herz. Ihr Klangkosmos ist gewachsen und Ausdruck musikverliebter Menschen, die als lebensfrohe Melancholiker Hoffnung verbreiten wollen.

Am Dienstag, 2. Oktober, spielen Okta Logue im Zoom in Frankfurt und am 13. Oktober zum Tourabschluss in der Oetinger Villa in Darmstadt.

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