Flughäfen in Hessen bergen Konfliktstoff

Offenbach - Streit um Flughäfen: Die Konfliktlinien zwischen SPD und Grünen in Hessen werden zunehmend sichtbarer. Als „abenteuerlich“ bewerten die Grünen Aussagen des Offenbacher Oberbürgermeisters Horst Schneider (SPD).
Nach denen soll der Bau der Landebahn Nord-West ein „schwarz-grüner Fehler“ gewesen sein. „Die Aussage Schneiders ist falsch und durch nichts zu belegen. Wir haben uns von Beginn der Planungen an gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens eingesetzt“, teilte der Grünen-Abgeordnete Frank Kaufmann mit, der auch weitere SPD-Oberbürgermeister im Rhein-Main-Gebiet kritisiert. Aussagen wie die von Schneider weisen laut Kaufmann darauf hin, „dass es weniger darum geht den Menschen zu helfen, sondern eher darum, ein Themenfeld im Wahlkampfjahr taktisch für sich nutzen zu wollen“. Schneider versuchte, die Wogen zu glätten. Auf Anfrage unserer Zeitung sprach er von einem „Missverständnis“. Er habe gerügt, dass die schwarz-grüne Stadtregierung Frankfurts zu lange zum Thema Lärmbelastung geschwiegen habe. So habe der Kampf gegen die Folgen der Flughafenerweiterung ausgerechnet in der wichtigsten hessischen Großstadt - im Zentrum der Region - quasi gar nicht stattgefunden.
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Unterdessen bahnt sich zwischen Rot-Grün ein Konflikt um den Flughafen Kassel-Calden an. „Wenn wir mit der SPD verhandeln sollten, die ja für den Flughafen ist, dann würden wir natürlich die Frage stellen, wie viel Geld von Landesseite Jahr für Jahr in diesen Flughafen fließen soll“, sagte Grünen-Landeschef Tarek Al-Wazir. Auch mit ihrer Forderung nach einem erweiterten Nachtflugverbot bleiben die Grünen auf Konfrontationskurs zur Landes-SPD. psh