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NSA-Protest in Darmstadt geplant

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© dpa

Darmstadt - Nach seinem jüngsten Überraschungscoup mit einem Spaziergang zum US-Geheimdienst NSA in Südhessen ruft der junge Aktivist Daniel Bangert zu einem ironisch angehauchten Protest gegen eine geheime Einrichtung in Darmstadt auf.

„Dagger Complex“ soll eine Zentrale mit Spionen sein. An diesem Samstag (20. Juli/15 Uhr) plant Bangert dort ein Picknick, eine Verkleidung als Papp-Kamera wird in der Einladung empfohlen.

Beim ersten Protest, einem Spaziergang am vergangenen Samstag, waren 70 Leute gekommen. Auch der Staatsschutz sei auf ihn und die Aktion aufmerksam geworden, sagte Bangert heute der Nachrichtenagentur dpa. Dadurch hatte er dem Griesheimer und seinem Facebook-Spaß eine ungeahnte Popularität verschafft.

Der 28-Jährige kündigte die neue Aktion wie schon beim ersten Mal im sozialen Netzwerk Facebook unter der Bezeichnung „NSA-Spion-Schutzbund“ an - bereits kurze Zeit später hatte er eine enorme Resonanz. „Das Postfach quillt schon wieder über“, sagte Bangert der dpa.

Interview mit Daniel Bangert

Unter der Bezeichnung „NSA-Spion-Schutzbund“ rufen Sie im sozialen Internet-Netzwerk Facebook wieder zum Protest auf. Wer oder was soll das denn sein?

Bangert: Ich wollte Freunde dafür interessieren, mal zur US-Einrichtung hinzugehen. Ich habe den Schutzbund erfunden. Das ist eine Gruppe von Spaziergängern, die NSA-Spione in deren Lebensraum erforschen. Zum Start von „NSA-Spion-Schutzbund“ am 4. Juli gab es ein Mitglied, nun sind es ein paar mehr. Ich habe es unter meinem Namen gepostet, aber als Vorstand gesprochen.

Mittlerweile sind Sie bundesweit bekannt, nicht nur im Internet.

Bangert: Die Polizei hat das so interessant gemacht. Ein Kumpel von mir fragte im Scherz, ob die NSA schon Mitglied sei. Ich habe scherzhaft drunter gepostet, ich würde immer noch auf einen Vorab-Besuch warten. Dann kam die Polizei hierher und hat mich wirklich besucht. Sie sagte, der Staatsschutz sei ganz wichtig und ich solle bitte wegen eines Gespräches anrufen. Ich habe das alles öffentlich gemacht und in Facebook gepostet.

Was halten Sie auch angesichts solcher Fälle von den Behörden?

Bangert: Das ist ein praktisches Beispiel dafür, wie Überwachung funktioniert kann. Offensichtlich kann man Käse ins Netz stellen - und die ganze Maschinerie wird in Gang gesetzt.

Was meinen Sie, wird jetzt gerade beim Telefonat mitgehört?

Bangert: Kann alles sein. Ich weiß es ja nicht genau, was die Geheimdienste treiben, wie die Bespitzelung läuft.

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dpa

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