Bummel über den Offenthaler Weihnachtsmarkt

Offenthal - „Jetzt bin ich beruhigt“, sagt Arnold Holz vom Kulturverein Dreieich, der den Offenthaler Weihnachtsmarkt auf die Beine stellt. Von Enrico Sauda
Es ist die 13. Ausgabe dieses letzten Marktes vor dem Fest der Liebe, zu dem gut 2500 Besucher aus dem kompletten Kreis Offenbach nach Offenthal strömen. Das sind zwar bei weitem nicht so viele wie in Dreieichenhain oder zuvor noch in Sprendlingen. Doch die, die gekommen sind, lassen es sich an den 27 Ständen gut gehen. „Ich habe gerade die letzte Straßenlaterne ausgeschaltet“, sagt Holz und schaut nach oben. Er steht direkt unter einer solchen Laterne, die verziert ist mit einem Weihnachtsstern. „Im vergangenen Jahr hatten wir gerade mal vier, jetzt sind es acht, aber wir hätten schon noch gerne einige mehr“, freut sich Holz und blickt wieder nach oben. „Sie verpassen dem Weihnachtsmarkt die heimelige Atmosphäre, die er braucht und die er auch ausstrahlt“, findet Holz. Was fehlt, ist nur das passende Wetter. Dafür, dass in wenigen Tagen Weihnachten ist, ist es viel zu warm. Trotzdem – oder gerade deshalb – sind überall im alten Ortskern rund um die evangelische Kirche, in der Kirchgasse und der Straße „Am Alten Rathaus“ die Menschen auf den Socken. „Wir können über den Weihnachtsmarkt kein bisschen klagen oder meckern und sind hochzufrieden“, sagt Holz.
Klein und fein, so ist der Offenthaler Weihnachtsmarkt, so war er in den vergangenen Jahren und so soll er auch in Zukunft bleiben. Im Kirchgarten läuft inzwischen der Weihnachtsmann von einem Kind zum anderen, um es zu beschenken. Einige sagen Gedichte auf, einige sind schüchtern, verstecken sich hinter den Eltern oder Großeltern, andere bringen dem Weihnachtsmann, der von der Offenthaler Feuerwehr kommt, sogar ein Ständchen.
Einen Stand hat der Obst- und Gartenbauverein zum ersten Mal beim Offenthaler Budenzauber aufgebaut. „Wir haben im Sommer beim Gemaa-Fest so gute Erfahrungen mit den ofenfrischen Baumstriezeln gemacht, dass wir beschlossen haben, uns für den Weihnachtsmarkt anzumelden“, erklärt Uwe Osiander vom Obst- und Gartenbauverein. „Unser Einsatz tut natürlich auch der Vereinskasse gut, denn wir brauchen dringend einen Muser“, so Osiander. Da lohnt sich das Engagement der gut 25 Helfer an diesem Wochenende.
Ein paar Stände weiter machen Thomas Vortmüller und Reinhard Frank vom Freundeskreis zur Erhaltung der evangelischen Kirche Werbung für ihre Initiative und verteilen Spendenbriefe. „Es läuft sehr gut“, sagt Vortmüller. „Wir machen das bereits im zweiten Jahr und haben momentan 185 Mitglieder“, berichtet er. Das Geld benötigt der Freundeskreis der evangelischen Kirche für Renovierungen am Offenthaler Gotteshaus.
Auch im Hof der Seiberts, die im Fachwerkhaus schräg gegenüber der Kirche wohnen, herrscht ausgelassene Stimmung. In der Garage gibt es unter anderem Glühwein und Schmalzbrote. Etwas weiter entfernt auf einer Rasenfläche steht ein Zelt. Dort lassen es sich die Gäste gut gehen.