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Burkhard Wolff betreibt Schönheitspflege für Äpfel

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Schlierbach/Langstadt - . Die guten ins Kröpfchen, die schlechten ins Töpfchen – wie Aschenputtel die Linsen, bewertet auch Apfelbauer Burkhard Wolff die Optik seiner Früchte. Nicht jeder Apfel ist schön genug für den Verkauf. Von Katrin Muhl

Das war’s mit der Apfelernte für dieses Jahr. „Gestern habe ich die letzten Früchte abgepflückt“, berichtet Burkhard Wolff. Seit fünf Uhr früh ist der Bauer auf den Beinen. Es gibt viel zu tun auf seinem Bio-Apfel-Hof „Straßenmühle“ zwischen Schlierbach und Langstadt, den er seit 1978 betreibt. Die meiste Arbeit erledigt er allein. Feierabend ist gegen 21 Uhr in Sicht.

Katrin Cleff und Burkhard Wolff polieren die frisch gepflückten Äpfel bevor sie in die Verkaufskisten kommen. Zu den Abnehmern gehören Bio-Läden in der Region. - Foto: Muhl
Katrin Cleff und Burkhard Wolff polieren die frisch gepflückten Äpfel bevor sie in die Verkaufskisten kommen. Zu den Abnehmern gehören Bio-Läden in der Region. © Muhl, Katrin

Manchmal, wenn die Aufgaben doch zu viel werden, holt sich der Mittsechziger Hilfe dazu. Etwa von Katrin Cleff, die an diesem frischen Herbstmorgen mit einem Mikrofaser-Tuch die neuen Früchte poliert. „Weil sie durch die Feuchtigkeit einen Grauschleier bekommen haben. Geschmacklich macht das gar nichts, sieht aber nicht so schön aus“, erklärt sie. Nichts weiter als optische Makel sind auch die kleinen, dunklen Schorfstellen an der Schale. Äpfel mit zu vielen Flecken verarbeitet Wolff später zu Saft oder macht im Dörrgerät knusprige Ringe daraus. Gereift sind die rot-gelben Früchte an rund 2 000 Bäumen. Jedes Stämmchen nur mannshoch, stehen sie in Reih und Glied im hinteren Teil der „Straßenmühle“. „Wären sie größer, müsste ich ständig auf die Leiter steigen“, erklärt Wolff. Im Frühjahr dünnt er mit einer kleinen Schere die Blütenrispen aus. Andernfalls tragen die Kronen Früchte kaum größer als eine Kirsche. „Die will ja keiner. Deshalb lasse ich von fünf Blüten eine stehen. Daraus wächst dann ein schöner großer Apfel.“

Zwischen Juli und November pflückt Wolff 20 bis 30 Tonnen Äpfel. Momentan werden sie hübsch gemacht und in neun Kilogramm fassenden Kisten abgepackt für den Verkauf. 40 Sorten hat Wolff im Angebot. Die beliebtesten sind Elster, Topaz, Jonagold und Braeburn. Zu seinen Abnehmern gehören Bio-Läden in der Region, aber auch Privatkunden, die ihre Ration telefonisch oder über das Internet bestellen. Gut gepolstert werden die Früchte per Post geliefert. Von Juli bis März ist Selbstabholung nach Vereinbarung möglich. Informationen unter www.bio-aepfel-wolff.de, 06073/80635 oder E-Mail: info@bio-aepfel-wolff.de.

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