„Ein Hobby, für das man lebt“

Dietzenbach - Sobald eine der Sauerstoffflaschen fertig befüllt ist, reicht sie ein Kollege weiter an Fabian Bender. Von Daniel Kolb
Seine Aufgabe in der Atemschutzwerkstatt ist es, die Sauerstoffflasche mit den Gurten zu verbinden, so dass sich diese leicht aufsetzen lässt und griffbereit im Schrank liegt für den Fall, dass die Einsatzkräfte ausrücken müssen. Auch der Druck der Flaschen muss überprüft werden.
Bender absolviert derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Dietzenbacher Feuerwehr; bis Ende August ist er noch dabei. Neben den Tätigkeiten in der Atemschutzwerkstatt hilft der 18-Jährige den Kollegen auch in der Schlauch- und Feuerlöscherwerkstatt. Er räumt die Fahrzeuge ein, kontrolliert diese vor den Wochenenden und darf auch bei Einsätzen mit dabei sein, wie er sagt. „Die Kollegen haben mich als vollwertiges Mitglied aufgenommen“, freut er sich.
Nach seinem Schulabschluss hatte Bender zunächst ein Jahr lang Praktika in Autowerkstätten und Metallbaubetrieben absolviert, um sich zu orientieren. Schon vor seinem FSJ aber war Bender bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig, wenn auch nicht in Dietzenbach, sondern in seiner Heimatstadt Rüsselsheim. Während er sich nun in der Kreisstadt auch um die Kinderfeuerwehr kümmert und diese betreut, führt er die Jugendfeuerwehr in Rüsselsheim bereits an die Tätigkeiten der erwachsenen Feuerwehrleute heran.
Freiwillige Feuerwehr probt Ernstfall
Sobald er sein Freiwilliges Soziales Jahr abgeschlossen hat, wird sich der junge Mann eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf suchen, wie er erzählt. Denn die sei zwingend notwendig, um bei einer Berufsfeuerwehr angenommen zu werden.
Während der Zeit in Rüsselsheim, aber auch schon bei der Dietzenbacher Feuerwehr besuchte Bender mehrere Lehrgänge, um sich in Feinheiten des Berufs weiterzubilden. Sauerstoffflaschen zu befüllen, das etwa darf er noch nicht selbst. Der nötige Lehrgang kommt erst bei der Berufsfeuerwehr an die Reihe. „Es ist schon viel“, sagt Bender, „aber es macht auch Spaß – vor allem wegen den Leuten. Wenn man ein Hobby hat, für das man lebt, nimmt man den zeitlichen Aufwand gerne in Kauf.“
Er jedenfalls könne es auch künftigen Schulabsolventen nur empfehlen, ein FSJ bei der Feuerwehr zu absolvieren. „Im Notfall ruft man die Feuerwehr und hält es für selbstverständlich, wenn diese schnell kommt“, sagt Bender. Bei einem FSJ gewinne man dagegen mal einen Einblick, „was alles dahinter steckt und an Vorbereitungen getroffen werden muss. Schließlich haben die meisten Einsatzkräfte noch einen anderen Job.“