1. Startseite
  2. Region
  3. Dreieich

DreieichCon: 36 Stunden in der Fantasie

Erstellt:

Kommentare

36 Stunden lang hatten Rollenspieler im Bürgerhaus, in den angrenzenden Clubräumen und in der Stadtbücherei Zeit, sich ihrem Hobby zu widmen. 1 500 Besucher aus ganz Deutschland, der Schweiz und aus Österreich kamen dieser Gelegenheit zur Genüge nach.
36 Stunden lang hatten Rollenspieler im Bürgerhaus, in den angrenzenden Clubräumen und in der Stadtbücherei Zeit, sich ihrem Hobby zu widmen. 1 500 Besucher aus ganz Deutschland, der Schweiz und aus Österreich kamen dieser Gelegenheit zur Genüge nach. Fotos: © Sauda

Dreieich - „Die Atmosphäre ist der helle Wahnsinn“, freut sich Roger Murmann. Er gehört zu dem Team, das die DreieichCon, eins der bedeutendsten Rollenspieltreffen in Deutschland, auf die Beine stellt und ist vollauf zufrieden. Von Enrico Sauda

„Wir haben mehr als 1 500 Besucher“, sagt Murmann und blickt in den großen Saal des Bürgerhauses, der proppenvoll ist. Das gleiche Bild bietet sich in den angrenzenden Clubräumen. Der Grund für den hohen Besucherandrang aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich, der auch in den zurückliegenden Jahren nicht gerade gering war, sei bei den sozialen Netzwerken im Internet zu suchen: „Diese Kommunikationsplattform wird immer wichtiger“, schildert Roger Murmann die Auswirkungen des Internets auf das Rollenspieltreffen.

Doch nicht nur darüber freuen sich die DreieichCon-Macher, zu denen auch Christian de Ahna gehört. „Wir haben auch ordentlich Nachwuchs bekommen im Team“, sagt Murmann. „Einige Schüler, die bei ‘Jugendliteratur Dreieich’ (Julid) mitmachen, beteiligen sich auch bei uns.“

Insgesamt 75 Helfer sorgten am Wochenende dafür, dass die Besucher, Aussteller und Spieler 36 Stunden lang nonstop abschalten, sich ganz in ihre Fantasy-Welten zurückziehen oder sich ihren Geschäften widmen konnten.

Table-Top-Spiele und Comic-Hefte

Und das taten sie zur Genüge. Sei es Claude Caviglia, der aus der Schweiz angereist war, um hier „Infinity“, ein Table-Top-Spiel, zu spielen, oder Jan Heartmann, der aus Buchrücken oder Umschlägen von Comic-Heften Geldbörsen herstellt. „Ich war früher mit Begeisterung Buchhändler“, sagt der junge Mann, der nicht mehr weiß, wie und wann er auf diese doch ausgefallene Geschäftsidee kam. „Aber ich habe den Berufswechsel nie bereut, denn die Begeisterung der Kundschaft kriege ich jetzt hautnah mit.“

Während Heartmann zum zweiten Mal dabei ist, ist es für den Luzerner Claude Caviglia das erste Mal. „Es ist anstrengend und laut, aber die Hektik und das Spielfieber, die hier herrschen, sind einfach faszinierend.“ Das Publikum der DreieichCon sei reifer geworden und mit der Veranstaltung gewachsen. Das merke Murmann daran, dass nicht mehr so viele Rollenspieler in der Turnhalle der Richarda-Huch-Schule übernachten wie noch vor einigen Jahren. „Viele fahren entweder nach Hause oder schlafen im Hotel“. Überhaupt werde „die ganze Szene älter“, was daran liegen könnte, „dass der Nachwuchs immer mehr in Richtung Computerspiel entschwindet“, vermutet Murmann.

DreieichCon: Rollenspieltreffen in Dreieich

Trotzdem wollen die DreieichCon-Macher auch künftig keine Lan-Partys anbieten. Aber einen Schritt in Richtung Computerspielwelt machten sie trotzdem. So präsentierte die Firma Silverstylestudios aus Berlin bei dieser 21. Ausgabe des Cons ihr Online-Spiel Herokon. 30 Entwickler arbeiteten gut 15 Monate daran, eines der beliebtesten Rollenspiele, „Das schwarze Auge“, sozusagen netztauglich zu machen. „Es ist eben ein Spiel von Fans für Fans“, betont Jan Walenda von den Silverstylestudios.

„Auch die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei war sehr gut“, loben Murmann und de Ahna. Kurz nach dem DreieichCon 2010 setzten sich die Macher mit Vertretern der Stadtbücherei zusammen und stellten ein Programm mit Lesungen zusammen ( ein Bericht darüber folgt in unserer morgigen Ausgabe).

Auch interessant

Kommentare