Die Kugeln sind wieder da!

Sprendlingen - Damit hatte keiner mehr wirklich gerechnet. Umso größer ist die Freude bei den Freunden Sprendlingens darüber, dass die beiden verschwundenen Säulenkapitelle wieder aufgetaucht sind.
„Sie sind uns Anfang der Woche zurückgegeben worden“, berichtet Wilhelm Ott, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ganz hatten die Freunde Sprendlingens den Glauben nicht aufgegeben, nachdem die beiden lokalhistorisch bedeutsamen Kugeln vor ein paar Monaten gestohlen worden waren. Sie gehören zu zwei Sandsteinsäulen, die der Verein in nicht allzu ferner Zukunft als komplettes Ensemble der Öffentlichkeit präsentieren will.
Die Vorgeschichte in komprimierter Form: Auf dem Gelände eines Abbruchhauses im Sprendlinger Baugebiet Heckenborn hatte der Verein zwei Torpfosten mit Kapitellen als diejenigen identifiziert, die früher in der Hauptstraße die Einfahrt zum Grundstück der Synagoge zierten. Bevor der lokalhistorische Schatz in Gänze für eine spätere Wiederverwendung „gehoben“ werden konnte, wurden die Kugeln von Unbekannten entwendet. Die Freunde Sprendlingens setzten alle Hebel in Bewegung, um sie zurückzubekommen. Der Vorstand startete einen Aufruf in der Presse, erstattete Anzeige und schrieb einige Dutzend Händler von historischen Baustoffen an. Alles vergeblich.
Freude bei Freunden Sprendlingens
Und dann wendete sich das Blatt doch noch zum Guten. Man kann sich die Freude der Heimatkundler vorstellen, als ein Gartenbesitzer sie informierte, dass er die beiden Kugeln vor einiger Zeit im Gebüsch an seinem Garten gefunden hatte. Den Aufruf in der Presse kannte er nicht. „Als ihn ein Freund darauf aufmerksam machte, woher diese Kapitelle stammen, nahm er unverzüglich Kontakt mit uns auf. Am vergangenen Montag konnten sie gesichert werden“, berichtet Wilhelm Ott.
Der Vorsitzende freut sich natürlich über das glückliche Ende der Geschichte und schaut nach vorne: „Wir werden jetzt prüfen, wie und wo diese historischen Säulen im öffentlichen Raum in Sprendlingen wieder aufgestellt werden können.“ Erster Stadtrat Martin Burlon, der dem Verein seinerzeit den Hinweis auf die Kapitelle im Heckenborn gegeben hatte, hat laut Ott bereits eine „wohlwollende“ Prüfung der Vorschläge zugesagt.
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(fm)