1. Startseite
  2. Region
  3. Hanau

Möbel-Erbe-Areal: Einzug der Bagger

Erstellt:

Kommentare

Futuristisch mutet die Architektur des Nahversorgungszentrums auf dem ehemaligen Möbel-Erbe-Gelände an. Das markante Runddach soll die Einkaufsmärkte und einen Teil der 330 Parkplätze überspannen.
Futuristisch mutet die Architektur des Nahversorgungszentrums auf dem ehemaligen Möbel-Erbe-Gelände an. Das markante Runddach soll die Einkaufsmärkte und einen Teil der 330 Parkplätze überspannen. © Ansicht: Schoofs

Steinheim - Noch hat das Kind keinen Namen. Wie das Nahversorgungszentrum auf dem Möbel-Erbe-Gelände in Steinheim heißen wird, ist noch ungewiss. Fest steht: In wenigen Tagen rücken bei einer öffentlichen Abrissparty die ersten Bagger an. Von Christian Spindler

Derweil gibt es Bedenken wegen der Busanbindung und der Öffnungsszeiten des Lokals und der Tankstelle. Rund 1 000 Menschen erwartet der Investor, die Schoofs Immobilien GmbH (Neu-Isenburg), am Freitag, 3. Juli, zur Abrissparty auf dem Sconto-Parkplatz, „Jeder ist willkommen“, sagt Thorsten Kaunzner von der Agentur Ballcom, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Schoofs-Projekts. Neben Gegrilltem soll es ab 17 Uhr einen „kleinen Baggereinzug“ geben, und es werden publikumswirksam die ersten Teile der Möbel-Erbe-Ruine abgerissen. Ein Akt, der in Steinheim lange erwartet wurde. Mehr als zehn Jahre lang verfiel das einstige Möbelhaus zusehends und verkam zu einem wahren Schandfleck.

Lesen Sie dazu auch:

Im Juli rücken die Bagger an

Abriss steht bevor

Wie berichtet, wird die Schoofs GmbH bis Ende 2016 auf dem 40.000 Quadratmeter großen Areal ein architektonisch ungewöhnliches Nahversorgungszentrum bauen. Hauptmieter werden Rewe und Aldi. Der Lebensmittelmarkt und der Discounter werden ihre bisherige Standorte an der Karl-Kirstein-Straße und der Otto-Hahn-Straße in Steinheim ins neue Einkaufszentrum verlagern. Außerdem sollen ein Drogerie-, ein Schuh- und ein Textilmarkt, eine Apotheke, die Sparkasse, ein Blumenladen, ein Optiker sowie ein Lotto/Toto-Geschäft einziehen.

Nicht so wie das Forum Steinheim

Wie das Nahversorgungszentrums heißen wird, in dessen Mitte ein kleiner See nebst Café angelegt wird, steht noch nicht fest. Der Steinheimer Ortsbeirat machte sich auf Initiative der CDU am Donnerstagabend dafür stark, den Namen bei einem Ideenwettbewerb zu ermitteln, an dem sich die Bürger beteiligen sollen. „Es muss ein Name werden, den man mit Steinheim verbindet“, meinte FDP-Vertreter Holger B. Vogt. „Sowas wie Forum Steinheim sollte es jedenfalls nicht sein“, sagte Bettina Sommer von der CDU, während Bernd Werner (Grüne) schon mal laut über ein „Amerikafeld-Zentrum“ nachdachte - ein Bezug zur benachbarten Gemarkung.

Der Ortsbeirat drängt auch darauf, dass frühzeitig die Planungen für eine gute Bus-anbindung erfolgen. Die war zwar im Mai bei der Präsentation der Pläne fürs Nahversorgungszentrum zugesagt worden. „Aber wir wissen, wie groß der Planungsvorlauf bei sowas ist“, so Roland Viet (CDU). Derzeit fährt die Linie 11 die Otto-Hahn-Straße nur sporadisch an. Es sei aber gerade für ältere Leute wichtig, sagte Edeltraud Sattler (CDU), das Einkaufszentrum per Bus gut zu erreichen. Die HSB und die Lokale Nahverkehrsgesellschaft sollen ihr Konzept rechtzeitig vorlegen, fordern die Stadtteilvertreter.

Neben dem Nahversorgungszentrum sollen auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf einem Teil des Sconto-Parkplatzes auch eine Tankstelle und eine Lokal gebaut werden. Bisher war von einem Fast-Food-Restaurant die Rede. Die Kombination sorgt auch wegen der möglichen Öffnungszeiten für Bedenken. CDU-Vertreterin Bettina Sommer: „Das sollte nicht zu einem Treffpunkt für Nachtschwärmer werden oder zur nächtlichen Bezugsquelle für Alkoholika“; das belaste die Wohngebiete etwa am Gailingsweg.

Befürchtungen, die die Ortsbeiratsmehrheit nicht teilt. Dr. Hans Katzer (SPD) kritisierte „den falschen Zungenschlag“ in den Äußerungen. Man dürfe „ein gut gemeintes Projekt nicht vorher zerreden“, assistierte Reinhard Schneikart (SPD). Der Investor gibt Entwarnung. „Es wird keine Tankstelle mit sonstigem Verkauf geben“, so Thorsten Kaunzner auf Anfrage unserer Zeitung, sondern nur eine Tankstation mit Kassenhäuschen wie beim jetzigen Rewe-Center. Und: Dass ein Fast-Food-Lokal dorthin kommt, sei keineswegs entschieden. Es könne auch ein anderes Restaurant werden - ganz ohne Fast Food.

Auch interessant

Kommentare