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Verein Museumseisenbahn saniert sein Domizil

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14 historische Dampf- und Dieselloks sowie etliche Waggons stehen auf dem Gelände der Museumseisenbahn an den Heideäckern in Großauheim. Sie werden von den Vereinsmitgliedern instandgesetzt und sind bei Nostalgie-Fahrten im Einsatz. (c)Foto: Hackendahl
14 historische Dampf- und Dieselloks sowie etliche Waggons stehen auf dem Gelände der Museumseisenbahn an den Heideäckern in Großauheim. Sie werden von den Vereinsmitgliedern instandgesetzt und sind bei Nostalgie-Fahrten im Einsatz. © Hackendahl

Großauheim - In unzähligen Arbeitsstunden und mit viel Engagement hat der 130 Mitglieder zählende Verein Museumseisenbahn Hanau sein Domizil rund um den Ringlokschuppen an den Heideäckern saniert. Dächer und Werkstätten wurden ebenso erneuert wie Gleise. 14 historische Loks stehen auf dem Areal, das bundesweit Beachtung findet. Von Holger Hackendahl

„Die Dacherneuerung des Ringlokschuppens ist ein Segen für uns. Nun zieht es nicht mehr so, wenn wir die Loks warten oder Wagen restaurieren“, sagt Axel Karl, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Museumseisenbahn und zeigt auf die neue Dachkonstruktion. Mit Hilfe einer Fachfirma und mit viel Eigenleistung haben die 130 Mitglieder des Vereins, der sich der Erhaltung historischer Dampf- und Dieselloks sowie Waggons widmet, die Bedachung ihres Domizils im historischen Ringlokschuppens an den Heideäckern in Großauheim erneuert. Jetzt sind alle acht Gleise des Ringlokschuppens nutzbar. „Vorher haben wir uns wie in einer Tropfsteinhöhle gefühlt und mussten befürchten, dass Teile des kaputten Dachs herunterfallen“, sagt Karl.

In anstrengender Arbeit haben die Eisenbahnfreunde das alte Dach abschnittsweise abgetragen. Die Kosten für die neue Dachkonstruktion und die Entsorgung des Altmaterials beziffert Karl auf 100. 000 Euro. Nun sind die historischen Loks und Wagen von einer neuen Überdachung mit doppelter Dachpappenlage geschützt. Finanziert hat der Verein die Sanierung aus Vereinsmitteln und Zuschüssen des Denkmalschutzes. „Nun müssen noch die kaputten Fenster zur Straße hin erneuert werden. Das ist das nächste große Projekt“, sagt Karl. Ein Teil der Glasscheiben ist bereits geschnitten und muss noch mit Fensterkitt eingebaut werden.

Jeden Samstag arbeiten auf dem Gelände an den Heideäckern bis zu 20 erfahrene Mitglieder und einige jüngere engagierte Leute an der Aufarbeitung und Instandhaltung der Loks und Zugwagen, berichtet Axel Karl beim Rundgang über das Areal, auf dem 14 historischen Dampf- und Dieselloks stehen. Karl: „Wir haben viele motivierte Leute, die mit Spaß bei der Sache sind. Und die Mischung der Leute passt.“ Unter anderem hat die Museumseisenbahn Hanau auch eine aktive Jugendgruppe (ab 14 Jahre). „Unser Verein ist ein Gewinn für Hanau“, sagt Karl selbstbewusst. „Wir erhalten historisches Kulturgut und sind ein lebendiges Museum.“

Im Verein sind viele Berufsgruppen vertreten – vom Schlosser bis zum Finanzberater. Ältere Vereinsmitglieder geben ihr Wissen an jüngere weiter. Unlängst wurde auch das komplette Gleisbett zwischen Ringlokschuppen und Drehscheibe erneuert. „Jetzt sind auch alle aus dem und zum Ringlokschuppen führenden Gleise tiptop neu.“ Eine Gleisbaufirma hat die alten Holzschwellen und den Schotter ausgetauscht. „Finanziert haben wir auch dies aus Eigenmitteln“, sagt Karl. Zudem haben die Eisenbahnfreunde fünf der acht Tore des Ringlokschuppens, wo derzeit auch die Elektrik instandgesetzt wird, erneuert - ebenfalls in Eigenleistung. Außerdem wurde in Tor 4 eine Türe eingebaut. „Jetzt müssen wir nicht mehr das ganze Tor aufschieben, wenn jemand in den Ringlokschuppen rein oder raus will“, erzählt Karl auf dem Weg zum Rechteckschuppen.

Auch dort hat sich einiges getan. Es wurde die Metall-Werkstatt saniert und auch die komplette Elektrik erneuert. „Hier stehen unsere Maschinen und Drehbänke, um Blech selbst zu schneiden und Metallteile zur Restaurierung von Loks und Wagen selbst herstellen zu können“, erläutert Axel Karl. Und auch die Sanierung der Schreinerei und Glaswerkstatt ist abgeschlossen.

Die Eisenbahnfreunden haben ein weiteres hoch gestecktes Ziel: Endlich ein Dach über dem Rechteckschuppen, in dem einige der zu restaurierenden Zugwagen stehen. Hanau hat unter den Liebhabern historischer Dampfeisenbahnen längst einen guten Namen. Karl: „Unser Vorteil ist, dass wir deutschlandweit sehr zentral liegen. Gastlokomotiven kommen vorbei, können hier gewartet und mit Vorräten und Wasser versorgt werden.“ Außerdem ist das Vereinsgelände Ausflugsziel etlicher Eisenbahnvereine. Der Standort Heideäcker gewinne in Deutschland zunehmend an Bedeutung, so Karl. Der engagierte Verein finanziert sich über die Einnahmen aus seinem jährlichen Lokschuppenfest und über Ausflugsfahrten mit den historischen Zügen, bei denen Eisenbahn-Romantik hautnah zu erleben ist.

Am 27. November kann man per Dampfzug zu den Weihnachtsmärkten in Amorbach und Miltenberg fahren, am 3. Dezember mit dem Dampfzug letztmals über die „Spessartrampe“ zum Würzburger und Nürnberger Weihnachtsmarkt, am 5. Dezember zum Weihnachtsmarkt nach Büdingen, am 10. Dezember nach Michelstadt und am 11. Dezember findet eine Nikolausfahrten auf der Kahlgrundbahn statt. www.museumseisenbahn-hanau.de

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