Alles nur Schall und Bauch

Münster - Der Titel war Verpflichtung: Auf Einladung der Gemeinde präsentierte einer der in Deutschland bekanntesten Bauchredner, Tim Becker, am Mittwoch sein abendfüllendes Programm „Bauchgespräche“ in der Kulturhalle. Von Peter Panknin
Kurzweilige Comedy, gepaart mit spritzigen (Bauch-)Gesprächen zwischen Tim Becker und seinen „Crewmitgliedern“ brachten die Gäste in Hochstimmung. Immer wieder angekündigte, aber dann doch verschobene Zaubertricks mit einem Seil führten ebenso zu Heiterkeitsausbrüchen wie seine Stolpereinlagen über vermeintliche Hindernisse auf der Bühne. Das Zusammenspiel von Tim Becker mit seinen Figuren war gekonnt, ebenso wie die Zwiegespräche in den unterschiedlichsten Stimmlagen. Piepsig und leise der Donut, der vor lauter Angst, gegessen zu werden seine Pappschachtel nicht verlassen wollte. Der sanfte Hippie Joe, 1968 bei dem legendären Open Air Konzert in Woodstock gezeugt (aber von wem?) stellt sein Leben unter das Motto „Let´s make love, nich´wahh“.
Dieses Leben kann man nur mit etwas das Bewusstsein erweiternden „Rauch“ ertragen, so seine Verkündigung. Weiterhin lebt Joe fest in der Überzeugung (da, schon wieder Zeugung) „Du sollst Dich nicht mit Rauchern streiten, schließe besser Frieden mit den Todgeweihten. Ganz anders das Pferd „Dandy Randy“, seiner Meinung nach das schönste Pony der Welt, mit eigenem Schminkkoffer und schrillem rosa Outfit. Das übellaunige Kaninchen Karl K. Ninchen pöbelte das Publikum an, was aber nur Heiterkeit auslöste.
Dass Tim Becker nicht nur mit Handpuppen umgehen kann, bewies er anhand zweier auf die Bühne gerufenen Zuschauer aus dem Publikum. Maria und Michael, so deren Namen, bewiesen schauspielerische Talente, als Tim Becker ihnen mittels Drücken ihrer Hände scheinbar Töne entlockte, die er aber selbst produzierte. Die Raupe Isabell kam auf einem Kissen schlafend auf die Bühne um zu berichten, dass sie davon träumte, als schöner Schmetterling aufzuwachen. Aber nee, immer noch Raupe, auf der Bühne in Münster. Also, weiterschlafen. Tim Becker verabschiedete sich von seinem dankbaren Publikum und wünschte einen angenehmen Heimweg.