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Jetlag stoppt Leon Hagenlocher nicht

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Warten auf den Schwimmstart am Hardt-See bei Babenhausen. 2 000 Meter galt es zurückzulegen.
Warten auf den Schwimmstart am Hardt-See bei Babenhausen. 2 000 Meter galt es zurückzulegen. © Dörr

Münster - Der VfL Münster hat die 32. Auflage des Moret-Triathlons am Samstag trotz teils widriger Bedingungen gut über die Bühne gebracht. Von Jens Dörr

Das Wetter forderte Sportler und Organisatoren beim Moret-Triathlon heraus. Besonders die zwei, drei kurzen, aber heftigen Regenfälle machten allen Beteiligten zu schaffen. „Dennoch hatten wir keinen einzigen Unfall“, freute sich VfL-Rennleiter Andreas Kropp. Damit spielte er vor allem auf die Radstrecke an, die auf einer 40 Kilometer langen, zweimal zu befahrenden Runde stellenweise unangenehm glitschig wurde. Dem zollten die Teilnehmer mit einer eher defensiven Fahrweise Tribut und kamen ohne Stürze davon. „Auch bei der Streckensicherung gab es keine Probleme“, meinte Kropp.

Dass er sich am Vormittag vor dem Schwimmstart am Hardt-See bei Babenhausen noch mit dem nicht eben pünktlichen Sanitätsdienst hatte arrangieren müssen, war am Nachmittag, als mehr und mehr Teilnehmer ihr Rennrad am Altheimer Sportzentrum gegen die Laufschuhe eintauschten, schon wieder vergessen. Da ging der Wettkampf nicht nur dem Ende entgegen und in die entscheidende Phase, sondern hatte Kropp auch frohe Kunde aus dem fernen Burgas in Bulgarien erreicht: VfL-Triathletin Delphine Halberstadt, deren Heimattrainer Kropp ist, hatte dort bei ihrem ersten internationalen Wettkampf Platz vier der U23-Europameisterschaften (Sprintdistanz) erreicht und lag am Ende nur sechs Sekunden hinter der Siegerin sowie lediglich eine Sekunde hinter dem Bronzerang. Vorab hatte Halberstadt tief gestapelt und sich gewünscht, „nicht unter den letzten 15“ anzukommen.

Auch unabhängig von Halberstadts Triumph durften die Gastgeber aus Münster, die nicht nur „ihren“ Triathlon veranstalteten, sondern darin eingebettet zudem die Mitteldistanz-Hessenmeisterschaften für den HTV ausrichteten, mit dem Wettkampf zufrieden sein. Von 245 Männern, die sich am späten Vormittag durchweg im Neoprenanzug in den Hardt-See gestürzt hatten, kamen 229 binnen der Zeitvorgabe ins Ziel. 16 beendeten den Wettkampf nicht. Bei den Frauen kamen 42 der 47 startenden Sportlerinnen ins Ziel.

Darüber hinaus packten alle 16 Staffeln die Distanzen von 2 000 Meter Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen. Die reinen VfL-Teams – Einzelstarter aus Münster fehlten, da sie in der Regel in die Organisation und als Helfer eingebunden waren – belegten dabei die Plätze 14 und 16. Ein VfL-Athlet landete dennoch ganz vorn: Leon Hagenlocher führte als Schwimmer die Staffel „Radsport 360 Racing“ an. Wenig mehr als 26 Minuten benötigte er für die zwei Kilometer im See, brachte sein Trio damit frühzeitig in Front. Eine besondere Leistung, war das Talent des VfL zuvor doch vier Monate lang nicht ins Wasser gegangen. Der Grund: Hagenlocher hatte als Gastschüler ein Jahr an der Ostküste der USA verbracht – und war erst am Freitagvormittag zurückgekommen. „Das war wegen des Jetlags schon ziemlich hart“, gab er nach seinem Rennen im Zielbereich erschöpft, aber zufrieden zu. Während der Zeit auf der anderen Seite des „Großen Teichs“ sei er lediglich gelaufen, aber lange nicht mehr geschwommen und gar nicht Rad gefahren. Die beiden anderen Disziplinen übernahmen seine Mitstreiter Andreas Hunkel und Steffen Müller.

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