1. Startseite
  2. Region
  3. Münster

Gaudiwettbewerb: Mit Doping beim Bixxeschubse

Erstellt:

Kommentare

Frauenpower: das einzige Damenteam der 1. Münsterer Meisterschaft im Bixxeschubse setzte alle Kräfte frei, um die Monsterbüchse ins Ziel zu schieben.
Frauenpower: das einzige Damenteam der 1. Münsterer Meisterschaft im Bixxeschubse setzte alle Kräfte frei, um die Monsterbüchse ins Ziel zu schieben. © Friedrich

Münster - Das hessische Nationalgetränk gibt’s im 21. Jahrhundert auch in Dosen. Auf dem Rasen des FSV Sportgeländes wurde der Äppelwoi am Pfingstsonntag nun sogar als Rohstoff eines sportlichen Wettstreits kultiviert. Von Ursula Friedrich

Bixxeschubse (Büchsenschubsen) steht für einen Gaudisport rund ums Stöffche. Eine Riesenbüchse Äppelwoi muss mit Technik und Muskelkraft ins Ziel befördert werden. Sie nannten sich „Filmriss 07“, „Weizekiller“ oder „Vier Meter Fleischwurst am Stück“: Insgesamt zehn ambitionierte Männerteams waren heiß darauf, im Bixxeschubse den Sieg davonzutragen. Angefeuert von den Partygästen der Sommer Begins-Fete auf dem FSV Sportgelände, drängte sich je ein sportliches Riesenquartett um die schwere Bixx. Um die Kraftanstrengung zu meistern, war Doping ausdrücklich erlaubt. Äbbelwoi, aber auch Fassbier und Aperol-Spritz wurden bei dieser Party en masse ausgeschenkt. Derart präpariert, ging es mit der Bixx über das schwierige Geläuf bis ins Ziel.

250 Kilogramm bringt das Riesensportgerät auf die Waage – eine echte Herausforderung für das einzige Damenteam am Start. Franziska, Lisa, Ute und Diana, ein von Frauenpower strotzendes Quartett, hatte sich spontan kurz vorm Wettkampf formiert. So erklärt sich, dass sich nicht jede mit dem entsprechenden Sportoutfit gerüstet hatte. Doch auch in feinen Ballerinaschuhen gelang eine beachtenswerte Leistung (ein bisschen Starthilfe durfte Alex Klein, amtierender deutscher Meister im Bixxeschubse, geben).

Kuriose Teamnamen

Das Team Pilsi II schob die Mammut-Bixx in zwei Wertungsdurchgängen in einer Zeit von 21,38 Sekunden über die Ziellinie und qualifizierte sich für die deutsche Meisterschaft auf der Beerfurther Kerb am 3. August. „Ich organisiere den Fanbus!“, lachte die Chefin des Münsterer Pilstübchens Silvia, Urheberin des Damenteams, wegen einer Knieoperation leider nicht selbst am Start. Die Herren des „Minsdere Pilsschtibbche“ werden als Fans mitreisen. Ihnen gelang die Qualifikation nicht.

Aus Reinheim traten „Vier Meter Fleischwurst am Stück“ mit einem gewissen Erfahrungspotential an und machten ihrer Favoritenrolle alle Ehre. Platz eins ging an die Würste (11,4 Sekunden), denen der FG Erlenbach mit 11,79 dicht auf den Fersen war. Das Team „Weizenkiller 00“ rettete die Münsterer Ehre und landete mit 12,17 Sekunden auf Rang drei, gefolgt von den „Kellerbuben“ aus „Robert´s Keller“, das in 12,17 durchs Ziel sprintete.

Die Gastgeber der zweitägigen Summer Begins-Party auf dem FSV-Sportgelände holten den Gaudiwettkampf als eines von zwei sportlichen Höhepunkten nach Münster. „Es ist unser neuntes Fest“, sagte Tobias Wade vom Festausrichter, der Stammtische Weizekiller 00 und Nachtschwärmer 79, die erstmals von der Truppe Filmriss 07 unterstützt wurden.

In der Publikumsgunst gleichauf lag Darmstadt 98. Die Lilien machten – gut auf mehreren Fernsehmonitoren zu verfolgen – ihren Aufstieg in die erste Liga pefekt. Mit diesem sportlichen Doppelereignis, gutem Wetter und bester Bewirtung wurde die neunte Sommerparty ein toller Erfolg. Die Bixxe soviel ist klar, soll auch beim zehnten Fest wieder im sportlichen Fokus stehen.

Auch interessant

Kommentare