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Krimi-Musical „Emil und die Detektive“ übertrifft alle Erwartungen

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Auch Kulissen und Kostüme sind ein Hingucker: Lustig und fröhlich geht es zu in dieser Szene, die im Frisörsalon von Emils (Janine-Kristin Cestar) Mutter spielt.
Auch Kulissen und Kostüme sind ein Hingucker: Lustig und fröhlich geht es zu in dieser Szene, die im Frisörsalon von Emils (Janine-Kristin Cestar) Mutter spielt. © Postl

Neu-Isenburg - Sie drehen Pirouetten, schwingen sich bunt kostümiert im Kreis und begeistern das Publikum bei gleich drei Vorstellungen vor vollem Haus: Mehr als 80 Mitwirkende des Rollsportvereins Solidarität haben mit dem Musical „Emil und die Detektive“ nach Motiven von Erich Kästner eine neue Seite von sich gezeigt.

Die Musicals auf Rollen, die der RSV bisher präsentierte, waren immer eine kleine Sensation. Was die Läufer, die Trainer, aber auch die Eltern – und insbesondere Petra Westerwald – an Ideen und Engagement einbringen, ist alleine schon besonders. Doch wer geglaubt hatte, eine Steigerung sei kaum mehr möglich, der hatte das neueste Musical „Emil und die Detektive“ noch nicht gesehen. Gleich dreifach gab’s dazu am Wochenende Gelegenheit – und der RSV bricht dabei eine langjährige Tradition und führt kein bekanntes Disney-Stück auf, sondern wagt sich an den Kästner-Klassiker, adaptiert an die Berliner Gegenwart. Wie Petra Westerwald und Trainer Uwe Neumann diese in Szene gesetzt haben, lässt das Publikum staunen.

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Emil Tischbein, der im Städtchen Neustadt bei Berlin wohnt, wo seine Mutter einen Frisörsalon betreibt. Emil ist ein braver Junge und Mama will ihm etwas gönnen – eine Reise zur Oma nach Berlin. Dafür gibt sie ihm hart erarbeitetes Geld mit. Am Bahnhof herrscht reges Treiben, dort treibt sich auch ein mysteriöser Herr Grundeis herum, der Emil beobachtet. Während der Zugfahrt schläft Emil ein. Als er erwacht, ist das Geld weg. Als Emil in Berlin aus dem Zug steigt, erzählt er den Vorfall seiner Cousine Pony Hütchen – es beginnt eine spannende Jagd auf den Dieb Herrn Grundeis.

Großes Finale – der Geschichte, aber auch für ein RSV-Musical, das Begeisterung weckte: Emil hat den Dieb gestellt.
Großes Finale – der Geschichte, aber auch für ein RSV-Musical, das Begeisterung weckte: Emil hat den Dieb gestellt. © Postl

Mehr als 80 Mitwirkende hat der RSV diesmal aufgeboten, die seit Monaten für das Musical geprobt haben. Dennoch müssen viele Läufer mehrere Rollen übernehmen. „Das ist im Prinzip kein Problem, nur das Umschminken und Umziehen braucht seine Zeit“, erklärt Neumann. So taucht Konrad Edler mal als Pfarrer, Reisender, dann als Schaffner, Passant in Berlin, ja sogar als Straßenkehrer und Reporter auf – ein Rekord. Aber auch Michelle Eyrich ist als Kundin im Frisörladen, dann als Schaffner, Hiphopperin, Page, Straßenfeger und Kassier zu sehen. Ähnlich viele Rollen haben Katharina Erb und Julia Beitner, die sich von der Schülerlotsin in Emils Oma verwandelt, um schließlich als Stewardess aufzutauchen. Sensationell, insbesondere aus läuferischer Sicht, das Auftreten von Yannik Neumann als Herr Grundeis, sowie von Yasna Neumann, die mal als Frau, dann wieder als Hip-Mädchen oder Weltstar auf der Fläche ist. Damit sollen die anderen Leistungen keineswegs geschmälert werden – angefangen bei Steffen Eyrich über die vielen Läufern, die als Einzelakteure oder in Gruppen und Formationen für den RSV Erfolge einheimsen, bis hin zu Michelle Wittig, Ilene Kelly, Eva Lopez oder Janine-Kristin Cestar als „Emil“.

Bereits das Bühnenbild verzaubert die vielen Zuschauer, die die Premiere am Samstagnachmittag oder eine der weiteren Vorstellungen besuchen. Vor ihren Augen haben die Helfer des Vereins ein Stück Berlin entstehen lassen – mit Hochhäusern, Frisörsalon oder ICE-Waggon. Beeindruckend auch die lustige Gruppe der kleinen Berliner Bären, die über die Bühne wuselt. RSV-Vorsitzender Bernard Wittig hat am Ende allen Grund, stolz auf seine Mitglieder und Helfer zu sein.

lfp

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