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Diebe klauen Bienenstöcke

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Auf dieser Palette stand der Bienenstock. Er trägt das Brandzeichen der Bergwinkel-Behindertenwerkstätten Schlüchtern. Dort war der Bienenkasten gebaut worden. Günter Keim fürchtet allerdings, dass der Kasten zerstört und nur das Volk herausgenommen wird, um Spuren zu vernichten. © Pelka

Rodgau - Der Imkerverein Maingau beklagt den Diebstahl ganzer Bienenvölker. Zuletzt schlugen die Täter in Hainhausen in einem nicht eingezäunten Garten an der Straße nach Rembrücken zu. Gestohlen wurde ein Bienenkasten.

Das Volk (gut 10.000 Tiere) war schon mit Futter für den Winter versorgt worden. Das ist kein Einzelfall. Im Kreis Offenbach schätzt der Verein den Schaden durch Bienen-Diebe auf etwa 5000 Euro. Vorsitzender Günter Keim setzt 1000 Euro Belohnung für die Ergreifung der Gauner aus. Hinweise gehen an die Polizeistation in Heusenstamm unter Tel.: 06104/6908. Dort liegt unter der Vorgangsnummer ST/1478769/2013 eine Anzeige vor. Die Ermittlungen laufen.

Der Imkerverein erinnert an Diebstähle der vergangenen zwei Jahre. Aktiv wurden die Ganoven in diesem Zeitraum in Rodgau, Rödermark, Dietzenbach und Langen. Pro Bienenvolk liegt der Schaden bei etwa 300 Euro. Der ideelle Wert der mit dem Diebstahl vernichteten Arbeit wiegt allerdings weit schwerer. Die Imkerei ist zeitaufwendig und verlangt viel Sachverstand. „Unsere Leute sind mit Herz und Verstand bei der Sache“, lobt Keim das Engagement der Mitglieder.

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In Hainhausen hat es diesmal eine Neu-Imkerin getroffen. Sie ist gerade im Begriff, ihre Bienenvölker aufzubauen, und hat noch nicht viel Ertrag mit dem Honigverkauf erzielt. „Das ist dann besonders bitter“, sagt Keim kopfschüttelnd. In dem Garten waren schon einmal Bienenkästen gestohlen worden.

Keim hat gehört, dass Imker in Rödermark-Waldacker einen Verdächtigen mit einer Wild-Kamera fotografiert haben. Die Aufnahmen liegen der Polizei vor, sagt der Vorsitzende. In diesem Fall waren fünf Kästen weggekommen. Der Experte warnt vor einen großen Gefahr: Sofern die Diebe Bienen aus einem sogenannten Seuchensperrbezirk (wie jüngst etwa in Frankfurt-Oberrad) stehlen und unbemerkt in andere Gebiete einschleppen, könnte das fatale Folgen haben. „Dann wird es immer schwerer, den Seuchenherd zu finden.“

Wer klaut Bienen?

Wer klaut Bienen? „Es muss ein Imker sein“, vermutet Keim. „Andere trauen sich an die Stöcke nicht heran. Zumindest nicht im Sommer, wenn die Völker aktiv sind.“

Der Verein darf die Grundstücke im Außenbereich, auf denen Bienenkästen stehen, nicht einzäunen. Das verbieten Gesetze - was es den Tätern wiederum einfacher macht. In Langen kamen sie wohl mit einem Handkarren, um die 30 Kilogramm schweren Kästen abzutransportieren. In Hainhausen wurden die Holzbehälter getragen. „Sonst hätte man andere Spuren gesehen“, sagt Keim.

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bp

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