Mosaik des Umweltschutzes

Rodgau - Umweltschutz ist manchmal rot. Etwa bei der Freiwilligen Feuerwehr, die gestern an der Wache Rodgau-Mitte gleich fünf neue Fahrzeuge in Betrieb genommen hat.
Beim Tag der Umwelt führten die Brandschützer außerdem vor, was sie tun, wenn gefährliche Substanzen die Natur und die menschliche Gesundheit bedrohen – eine von sieben Stationen, die zum Teil schon am Vormittag zahlreich Besuch bekamen. Die Fahrzeugübergabe bei der Feuerwehr am frühen Nachmittag lockte allein über 100 Menschen an. Immerhin rund 1,4 Millionen Euro sind laut Stadtbrandinspektor Andreas Winter die voll ausgerüsteten Wagen wert, deren Schlüssel Bürgermeister Jürgen Hoffmann den drei Wehrführern Sven Ackermann (Wache Mitte), Bernd Klein (Süd) und Dieter Horch (Nord) übergab. Finanziert wurde die Anschaffung vorwiegend aus Eigenmitteln. 200.000 Euro stammen aus Landesfördergeldern.
Alle Fahrzeuge ersetzen laut Kreisbrandinspektor Ralf Ackermann zum Teil über 20 Jahre alte Vorgänger. Auf der Wache Mitte werden ein Löschgruppenfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug und ein Logistik-Gerätewagen stationiert, der schweres Gerät für Lastwagen- und Bahnunfälle an Bord hat. Auf die Wache Süd kommt ein Staffellöschfahrzeug, auf die Wache Nord ein Mannschaftstransporter.

Wenig Freude an den Kräften der Natur hatten die rund 200 Rodgauer Feuerwehrleute am vergangenen Montag, als nach Unwettern über 220 Einsätze binnen weniger Stunden anfielen. Daran erinnerte Bürgermeister Hoffmann bei der Eröffnung des Umwelttages im Rodaupark. In einem ökumenischen Gottesdienst, einer muslimischen Andacht, einer Skulpturenausstellung und einem Klangwelten-Konzert begegneten sich dort Natur, Kultur und Spiritualität. Kontrastprogramm wurde unterdessen an der Kläranlage in Weiskirchen geboten. Ein Rundgang mit Betriebsleiter Adolf Linhart offenbarte Erstaunliches. So ist das Klärwerk für 45.000 Einwohner von Rollwald bis Weiskirchen nicht nur das mit Abstand größte, sondern auch eines der innovativsten in der Region. Im Dudenhofener Martin-Luther-Park wartete unter anderem ein Blumen-Labyrinth, durch eine Wiese schlängelte sich eine Blumenschlange mit rotem Mohn. Baum-Experten identifizierten Frost- und Wetterschäden, und wer pünktlich kam, konnte einen Forstpfleger am Seilkonstrukt in den Kronen klettern sehen.
Auf anderen Wegen näherten sich wetterfeste Wanderer am Jügesheimer Finkensee der Natur. Nach einem Rundgang ums Gewässer gewährte der Imkerverein Maingau Einblicke in einen Bienenstock. Im Nieder-Rodener Strandbad konnten die Gäste sogar in See stechen: Zur Landschaftsexkursion mit der DLRG rund um den Badesee gehörte auch eine Bootsfahrt. Gemütlich angehen ließen es die Gastgeber vom Naturschutzbund (Nabu) rund um ihre Hütte am Rollwald, wo ein Imbiss mit Apfelsaft oder -wein lockte. Gratis dazu gab’s eine Lektion in Streuobst-Ökologie.
So nahm der Umwelttag, der weltweit in mehr als 150 Staaten an den ersten Umweltgipfel der Vereinten Nationen 1972 erinnert, in Rodgau Bürgerfest-Charakter an. Von städtischen Fachbereichen über evangelische und katholische Gemeinden, Schulen, Naturschutzverbände, Hilfsorganisationen bis hin zu Vereinen und Künstlern hatten sich 22 Unterstützer eingeklinkt. Per Fahrrad erleben ließ sich die rund 25 Kilometer lange Aktionskette unter Führung des ADFC, der zu jeder vollen Stunde seine Zweiradtouren im Rodau-Park startete.
rdk