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SEK erschießt Mann in Dudenhofen

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Von: Damian Robota

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Bild vom Tatort in Rodgau-Dudenhofen. Das Motiv stammt von einer Nachbarin. Weitere Bilder in der Galerie. © p/Fiege

Rodgau - Tödliche Schüsse in Rodgau-Dudenhofen: Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat einen 74 Jahre alten Mann vor seinem Haus erschossen. Er drohte mit einer Waffe und feuerte auf die Beamten.

Heute Morgen gegen 6:50 Uhr kam es zu einem Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte in der Feldbergstraße Dudenhofen mit tödlichem Ausgang. Wie das Hessische Kriminalamt berichtete, schoss ein 74-jähriger Mann auf Polizeibeamte, um seine bevorstehende Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik zu verhindern. Er lebte zuletzt allein in seinem Haus. Mehrere Beamte eines zuvor informierten Spezialeinsatzkommandos (SEK) schossen zurück auf den Mann und verletzten ihn tödlich. Der 74-Jährige hatte eine Berechtigung zur Nutzung von Schusswaffen. Er hatte in Vorgesprächen der Polizei gedroht, die Situation, sollte er zwangsweise in eine Klinik eingeliefert werden, eskalieren zu lassen. Daraufhin wurde das Spezialeinsatzkommando herbeigerufen.

„Mich hat eine Schießerei gegen 7 Uhr geweckt“, schilderte Nachbarin Julia Fiege unserer Zeitung. Aus dem Schlaf aufgeschreckt, zählte die junge Frau noch acht Schüsse mit kurzer Pause. Als der Krankenwagen ohne Verletzte davonfuhr, war ihr klar, dass in dem Reihenhausgarten ein Toter liegen muss. Mehr konnten sie und andere Nachbarn nicht sehen, denn die Polizei hatte große Sichtschutzwände aufgestellt - eine davon sogar auf einem Garagendach. Das SEK soll zuvor mit einem gepanzerten Fahrzeug vorgefahren sein. Der Mann ignoriert wohl nach den ersten Schüssen die Aufforderung, seine Waffe niederzulegen. An der Einfahrt zu dem Reihenendhaus des Seniors und auf der Straße lagen nach dem Schusswechsel mehrere Metallhülsen von der Munition. In der Garage waren drei große Einschusslöcher zu sehen. Das Hessische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Darmstadt haben die Ermittlungen übernommen. Warum der Rentner in der Klinik untergebracht werden sollte, ist nicht bekannt. Auch noch am Nachmittag war der Tatort gegenüber der Claus-von-Stauffenberg-Schule von der Polizei abgesperrt. Beamte kümmerten sich um die Spurensicherung.

Der letzte größere SEK-Einsatz in der Region liegt gerade etwa einen halben Monat zurück: Die Beamten sollen dabei einen geplanten Terroranschlag mit mutmaßlich salafistischem Hintergrund vereitelt haben. Ziel war das Radrennen „Rund um den Finanzplatz Frankfurt“. Im März hatte ein unter Drogen stehender Mann in Frankfurt-Sachsenhausen einen Einsatz des Spezialeinsatzkommandos ausgelöst. Er drohte damit, sich aus dem Fenster zu stürzen. Die Beamten stürmten daraufhin die Wohnung.

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