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Bundesstraße in Feldweg-Qualität?

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Waldacker (lö) - Hat die Ortsdurchfahrt nach ihrer Sanierung allenfalls die Qualität eines besseren Feldwegs? Die Bürgerinitiative „Hauptstraße Waldacker“ bezweifelt jedenfalls, dass die B459 bald nicht mehr die Anforderungen an eine dermaßen stark befahrene Straße erfüllt.

Einfach nur den alten Belag abfräsen und eine neue Asphaltschicht auftragen, reicht nach Ansicht von Dieter Lechleiter und Karl-Heinz Wolf bei täglich 16.000 bis 18.000 Autos nicht aus.

Mindestens 65 Zentimeter müssen Fahrbahn und Unterbau stark sein, schreibt die BI in einem Brief an Bürgermeister Roland Kern und verweist auf Richtlinien der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen. Diese Aufbauhöhe fordere die Stadt selbst für kaum befahrene Nebenstraßen - zum Beispiel für die, die zu den gut 20 Häusern der Siedlung „Mirabella Waldacker“ führt. Da dürfe sich die Stadt nicht mit den rund 30 Zentimetern Aufbauhöhe zufrieden geben, die die Planung von Hessen Mobil vorsehen. „Die Straße wird zwangsläufig in drei bis fünf Jahren wieder so aussehen wie heute“, sieht Lechleiter schwarz. Dann müssten die Anwohner wieder unter Spurrillen, Rissen, Absenkungen und dem damit verbunden Lärm leiden.

Bürgermeister kann die Kritik nachvollziehen

Bürgermeister Kern kann die Kritik nachvollziehen. Die Stadt sei allerdings nicht für die Erneuerung der Bundesstraße zuständig, sondern nur für Bürgersteig, Radweg und Bushaltestellen.

„Im Vorfeld der Ausschreibung wurde von uns der aktuelle Zustand der Bundesstraße ermittelt. Hierfür wurden so genannte Bohrkerne entnommen, die Aufschluss über den vorhandenen Baugrund und die Tragfähigkeit geben“, erklärte Carmen Koch, die Pressesprecherin von Hessen Mobil, gestern gegenüber unserer Zeitung. Ergebnis: Die B 459 weise „nur vergleichsweise geringe Schäden“ auf.

Zwölf Zentimeter dicke Deckschicht auf dem alten Unterbau

Daher reiche eine neue, rund zwölf Zentimeter dicke Deckschicht auf dem alten Unterbau aus. Diese Lösung sei dauerhaft, bautechnisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar. Carmen Koch: „Eine grundhafte Erneuerung ist nicht zu rechtfertigen.“ Nach den jüngsten Zählungen von Hessen Mobil ist die Hauptstraße nicht mehr so stark befahren wie vor wenigen Jahren. Die Landesbehörde geht bei ihren Planungen von 13.500 Autos, darunter 650 bis 700 Lastwagen, aus. Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2010.

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Derweil läuft der Umbau nicht ganz nach Zeitplan. Die alte Asphaltdecke wird nach Auskunft von Hessen Mobil-Sprecherin Koch erst ab 9. Juli abgefräst - eine Woche später als vorgesehen.

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