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Netz wird billiger und kommt später

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Symbolbild © picture alliance / dpa

Rödermark - Der Bau der Datenautobahn wird möglicherweise deutlich billiger als bisher diskutiert, verzögert sich aber bis ins nächste Jahr hinein. Das ist der Stand der Dinge in Sachen schnelles Internet.

Die Breitbandversorgung ist am Dienstag, 10. September, Thema in der Stadtverordnetenversammlung. Das Parlament soll den Beitritt zum „Zweckverband NGA-Netz Darmstadt-Dieburg“ beschließen. Der will Glasfaserkabel mit Datenübertragungsraten von 50 Mbit/Sekunde („DSL 50 000“) verlegen. 16 Mbit gelten als Standard. Im einigen Teilen des Breidert oder im Bienengarten sind 1,5 Mbit jedoch die Obergrenze.

Der Beitritt zum Zweckverband hat zunächst einmal formale Gründe. Das Land finanziert keine „Insellösungen“, sondern nur größere Einheiten. Sprich: Für ein rein städtisches Netz, das Rödermark mit der Firma Brenergo aus dem Odenwald bauen wollte, gibt"s weder Bürgschaften noch Darlehen. Am Netz des Zweckverbandes hingegen beteiligt sich die Landesregierung. Der Zweckverband, so Bürgermeister Roland Kern, begrüßt den Beitritt Rödermarks. Ein neues, vergleichsweise großes Mitglied könne die Verhandlungen mit Bauunternehmen positiv beeinflussen. Dem Verband gehören unter anderem der Kreis Darmstadt-Dieburg, Babenhausen, Eppertshausen, Münster und Messel sowie 15 Kommunen aus dem vorderen Odenwald an.

Suche nach Sinnvollem

Fachleute des Zweckverbandes standen Magistrat und Parlamentariern in mehreren Sitzungen Rede und Antwort. Der Bau eines rödermarkweiten 50Mbit-Netzes würde 2,8 bis 3 Millionen Euro kosten. Bisher ging der Magistrat von 5,88 Millionen Euro aus. Die Arbeiten sollen im Herbst ausgeschrieben werden und könnten im Frühjahr 2014 beginnen.

Der SPD-Stadtverordnete Armin Lauer bezweifelt aber, dass dann schon in Ober-Roden oder Urberach Glasfaserkabel verlegt werden. Der Netzausbau beginne laut Zweckverband nämlich da, wo es „technisch und wirtschaftlich“ am sinnvollsten sei. Seiner Ansicht nach also eher im Zentrum des Kreises Darmstadt Dieburg als in seinen Randgebieten. Aber das Warten aufs schnelle Internet sind die Rödermärker ja gewohnt, auch der Sommer 2013 war schon als Baubeginn im Gespräch.

Trotz mancher Bedenken sieht die SPD den Beitritt positiv. Allerdings macht Lauer die Zustimmung seiner Fraktion von einem Businessplan abhängig. Der Steuerzahler müsse wissen, was mit seinem Geld passiert. „Im Zweckverband hat Rödermark eine stärkere Stimme“, signalisierte der FDP-Fraktionsvorsitzende Tobias Kruger Zustimmung. Er bleibt aber bei seiner Kritik, dass Bürgermeister Kern und die Verwaltung den Ausbau des Glasfasernetzes nicht mit dem nötigen Druck vorantreiben: „Im Schneckentempo durchs Internet!“ 

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