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Flüchtlinge ziehen in Polizeiwache

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Die alte Polizeiwache (rechts) und ihr Nachbarhaus werden in den nächsten Wochen zu Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge umgebaut. Die ersten Bewohner ziehen im März ein.
Die alte Polizeiwache (rechts) und ihr Nachbarhaus werden in den nächsten Wochen zu Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge umgebaut. Die ersten Bewohner ziehen im März ein. © Löw

Ober-Roden - Der Kreis schickt dieses Jahr 124 Flüchtlinge nach Rödermark. Bisher konnte die Stadt diese Menschen in Wohnungen oder vorhandene Gemeinschaftsunterkünfte einquartieren.

Die sind voll, deshalb mieten die Kommunalen Betriebe jetzt die frühere Polizeiwache an, die ein Privatmann zu einer Unterkunft für bis zu 80 Flüchtlinge umbaut. Im März ziehen die ersten 30 Menschen, die aus den Krisengebieten Afrikas oder Asiens geflohen sind, in die Mitte der neunziger Jahre aufgegebene Polizeistation in der Odenwaldstraße und ihr Nachbarhaus ein. 50 weitere sollen bis Ende des Jahres folgen. Damit hätte die Stadt den Großteil jener 124 Flüchtlinge untergebracht, die ihr der Kreis 2015 zuweist - so der aktuelle Stand. Schließlich weiß niemand, was in den kommenden Monaten in der Ukraine, in Syrien oder Nigeria passiert.

Das Wohnen auf dem Grundstück in der Odenwaldstraße war viele Jahre eine von den Behörden geduldete Grauzone. Dort gab es neben drei genehmigten auch mehrere nicht genehmigte Wohnungen. Die werden jetzt legalisiert, weil der Bundestag im November 2014 das Baugesetzbuch geändert hatte: Seither dürfen Büros und andere Gewerbeflächen zu Flüchtlingswohnungen umgebaut werden. Diese Regelung ist zunächst bis Ende 2019 befristet.

Partner der Stadt beziehungsweise der Kommunalen Betriebe ist Roger Frank, der das Grundstück Odenwaldstraße 66/66a im Herbst gekauft hat. Unmittelbar danach, so der neue Besitzer gestern auf Anfrage unserer Zeitung, habe er Kontakt mit Bürgermeister Roland Kern wegen einer Flüchtlingsunterkunft aufgenommen. Die seit Jahren leer stehende Polizeiwache baut er zu neun Einzel- und zwei Doppelzimmer um, im Obergeschoss entstehen zwei Wohnungen. Nebenan renoviert Frank zehn Wohnungen. Die Details hat er mit Brigitte Putz-Weller, der Flüchtlingsberaterin des Kreises, abgesprochen. Rund 400.000 Euro steckt Frank in den Umbau. Die Stadt nutzt auch das Haus am Mühlengrund in Urberach als Flüchtlingsunterkunft. Nach Auskunft von Sozialdezernent Jörg Rotter hat sie dort bisher schon 25 Asylbewerber untergebracht. Wenn die letzten Mieter des früheren Altenwohnheims ins Franziskushaus der Caritas umziehen, werden nochmals fünf Wohnungen für 10 bis 15 Personen frei. Weitere Sammelunterkünfte befinden sich in der Kreuzgasse und im „City-Hotel“.

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