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Bedarfsplanung für Tageseinrichtungen: Mehr als 1100 Plätze

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Kinderbetreuung in Seligenstadt: Großes Engagement zahlreicher Träger.
Kinderbetreuung in Seligenstadt: Großes Engagement zahlreicher Träger. © Wronski, Armin A.

Seligenstadt - Kinder sind bekanntlich unsere Zukunft. Die Fortschreibung der Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen für das Kindergartenjahr 2015/2016 der Stadt Seligenstadt verrät viel über den Strand der aktuellen Versorgung, weist aber auch auf künftige Herausforderungen hin. Von Michael Hofmann

Ende des vergangenen Jahres hatte der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung den Bedarfsplan für das Kindergartenjahr 2015/2016 mit Ausblick auf die Jahre 2016/2017 und 2017/2018 vorgelegt. Zudem enthält der Bericht einen Rückblick auf das Kindergartenjahr 2014/2015. „Der ausführliche und sehr umfangreiche Bericht gibt einen guten Überblick über die Betreuungssituation in unserer Stadt und fand große Anerkennung in den politischen Gremien“, so Bürgermeisterin Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams, damals noch im Amt.

Die Kindertageseinrichtungen der Stadt bieten derzeit 126 Plätze für Kinder unter drei Jahren, 655 Plätze für Kinder im Alter von drei Jahren bis Schuleintritt sowie 420 Betreuungsplätze an den vier Grundschulen an. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des kommunalen Betreuungsangebotes ist die Tagespflege. In Seligenstadt ist das Tagesmütternetzwerk bei der kommunalen Frauenbeauftragten angesiedelt. Derzeit gibt es etwa 50 Tagespflegeplätze.

Das umfassende Angebot von der Krippen- bis zur Schulkindbetreuung ist nur möglich durch das große Engagement vieler verschiedener Trägern: Neben vier städtischen Betreuungseinrichtungen sind zwei Einrichtungen in freier Trägerschaft sowie sechs kirchliche Kindertagesstätten und zwei Betreuungsvereine aktiv, die an den Grundschulen in den Stadtteilen Klein-Welzheim und Froschhausen diese Aufgabe organisieren. Die Verantwortung für Bedarfsplanung, Koordination und Finanzierung des größten Teils der Betriebskosten dieser mehr als 1100 Betreuungsplätze liegt bei dem Amt für Kinder, Senioren, Sport und Kultur, das auch den Bedarfsplan erarbeitet hat.

Mit Blick auf die aktuelle Betreuungssituation in der Stadt sprach Nonn-Adams von einem „fast passgenauen Angebot“. Im Krippenbereich kann die Stadt die empfohlene Versorgungsquote von 35 Prozent fast erfüllen (34,38 Prozent). Dass die Quote nicht übertroffen wurde, liege am enormen Zuwachs an Kindern im Jahr 2014. Das entspreche dem deutschlandweiten Trend. 2014 gab es in Deutschland so viele Geburten wie seit zehn Jahren nicht mehr, ein Anstieg um 4,8 war zu verzeichnen. In Seligenstadt betrug der Anstieg der Geburtenzahl 2014 sogar 9,33 Prozent. „Dies zeigt einmal mehr, dass in Seligenstadt die Zahl der Kinder nicht abnimmt.“

„Künftiger Bedarf schwer einzuschätzen“

Doch zeige dies auch, vor welch großen Herausforderungen die Kommunen im Zusammenhang mit dem Rechtsanspruch auf Krippenplätze stehen: Innerhalb der vergangenen zwei Jahre hat sich die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Seligenstadt um 42 erhöht, was bei der empfohlenen Quote von 35 Prozent einem Mehrbedarf von 15 Plätzen für Kinder unter drei Jahren entspricht. „Die Stadt muss darauf schnell reagieren, um den Eltern die gewünschten Betreuungsplätze anbieten zu können.“ Auch wenn der künftige Bedarf schwer einzuschätzen sei, habe das bisherige Angebot in Seligenstadt sehr gut dem Bedarf der Familien entsprochen. Die Verwaltung geht in ihrem Bedarfsplan von einem stetig steigenden Bedarf aus. Gründe: ein weiterer Zuwachs bei den Meldezahlen der unter Dreijährigen und steigende Inanspruchnahme der Plätze. Dafür sollen in Seligenstadt in den nächsten Jahren zwei bis drei zusätzliche Gruppen für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden.

Die Betreuungssituation für Kinder im Alter von drei Jahren bis Schuleintritt ist aktuell ebenfalls entspannt. „Die Zahl der Plätze sowie die der gemeldeten Kinder weisen ein bedarfsgerechtes Angebot aus“. Ausbaubedarf gab es bei den Betreuungszeiten. Verwaltung und Träger arbeiten daran, diesem Bedarf gerecht zu werden. Stufenweise wurden bereits in verschiedenen Einrichtungen Plätze ohne Mittagsversorgung in Plätze mit Mittagsversorgung umgewandelt, seit dem Jahr 2012 wurde die Zahl der Plätze mit Mittagsversorgung so um 48 auf insgesamt 399 erhöht - 60,92 Prozent des gesamten Angebots. „Ich bin stolz darauf, dass wir dies erreichen konnten, denn an allen Stellen war ein Ausbau von Personal nötig, die Finanzierung sicherzustellen und die Trägervereinbarungen entsprechend zu verändern“, so Dagmar B. Nonn-Adams.

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