OFC ohne Hesse nach Babelsberg
Offenbach - Ohne Sead Mehic und Kai Hesse, aber mit einer großen Portion Selbstvertrauen steigen die Offenbacher Kickers heute in den Bus, der sie zum Fußball-Drittligaspiel beim SV Babelsberg am Samstag (14 Uhr) bringt. Von Jörg Moll
Trotz der winterlichen Witterung steht der Austragung der Partie im Potsdamer Stadtteil nichts im Wege.
„Das ist eine kreuzgefährliche Situation und ein kreuzgefährliches Spiel“, warnt Rico Schmitt vor dem Gastspiel beim Tabellen-16. der 3. Liga (27 Punkte). In Offenbach verspürt der OFC-Trainer nach zuletzt sieben Punkten in drei Spielen eine fast schon beängstigende „Wohlfühlstimmung“, der er mit Skepsis begegnet. „Wir haben noch nichts erreicht“, sagt Schmitt mit Blick auf die 35 Punkte: „Wir dürfen nicht nachlassen.“
Hoch motiviertes SV-Team erwartet
Der 44-Jährige erwartet neben schwierigen Platzverhältnissen - im Karl-Liebknecht-Stadion in Babelsberg schippten Helfer auch gestern Schneeberge weg - ein hoch motiviertes SV-Team, das um seine Chance im Kampf um den Klassenerhalt kämpft. Zum Trumpf für die Brandenburger sollen die sieben Heimspiele werden, die nach den zahlreichen Absagen bis Saisonende noch anstehen. Bislang hat der SV 18 seiner 27 Zähler zu Hause geholt. Die Torbilanz verrät Stärken und Schwächen des finanziell und durch Vorstandsquerelen zuletzt arg gebeutelten Klubs: 22 erzielte Treffer sind der schlechteste Wert der Liga. 38 Gegentore sind akzeptables Mittelmaß. „Wenn wir Babelsberg unterschätzen, gibt es ein böses Erwachen“, warnt Schmitt.
Doch das Vertrauen in die Fähigkeiten seiner Mannschaften ist groß. „Wir haben eine Stabilität in der Defensive hinbekommen und zuletzt gegen Unterhaching auch viele Torchancen erarbeitet“, dokumentiert Schmitt den Wandel im Spiel der Kickers. Vor allem auswärts habe sein Team zuletzt mit dem 2:0 bei den Stuttgarter Kickers und dem 0:0 in Burghausen gezeigt, was im Abstiegskampf gefragt ist: Kampf, Einsatz und Leidenschaft.
Trainingseinheit auf dem Gelände des FC Carl-Zeiss Jena
Die Kickers, die heute früh gen Osten der Republik aufbrachen, werden am Nachmittag eine Trainingseinheit auf dem Gelände des Regionalligisten FC Carl-Zeiss Jena absolvieren, da in Potsdam alle Sportplätze gesperrt sind. Nicht mitfahren kann neben Sead Mehic (Sehnenteilabriss im Knie) und Theodor Vogelsang (Kniereizung) auch Kai Hesse. Der Angreifer muss sich wegen einer Patellasehnenreizung im operierten Knie schonen und wird stattdessen Rehamaßnahmen absolvieren. „Ich denke, dass ich nächste Woche wieder einsteigen kann“, gibt sich der 27-Jährige, der nach einem Knorpelschaden im Knie gerade in Schwung gekommen war, optimistisch. „Mir war klar, dass es auch Rückschläge geben wird“, bleibt er trotz des neuerlichen Ausfalls gelassen. Die Beschwerden führt er auf die deutliche gestiegene Belastung und die schlechten Platzbedingungen zurück. Auch Innenverteidiger Stefano Maier droht auszufallen. Den Nachwuchsmann plagen Achillessehnenprobleme.
Kickers gegen Babelsberg - Bilder vom Hinspiel
„Wir haben aber eine gute Mannschaft, die wettbewerbsfähig ist“, betont Schmitt, der den Kader mit Nachwuchstalenten auffüllen wird. Marcel Mosch, Jannik Sommer, Sascha Korb und Daniel Dziwniel bescheinigt er, „dass sie ihm keine Bauchschmerzen bereiten, wenn sie ins Spiel kommen“.