1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

TV Langen kämpft an mehreren Fronten

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
Wird es auch in der nächsten Saison solch spektakuläre Zweikämpfe wie zwischen Kai Barth (links) und dem Cuxhavener Emanuel Dildy in der Langener Sehring-Halle zu sehen geben? Noch fehlt dem TV Langen die Lizenz. © Foto: Matthias

Langen - Planungssicherheit sieht anders aus. Auf die sportliche Führung des Basketball-Zweitligisten TV Langen kommt in den nächsten Wochen eine Menge Arbeit zu. Manager Jürgen Barth kämpft nicht nur an der wirtschaftlichen Front, sondern wird auch auf personeller Ebene gefragt sein. Von Jörn Polzin

Die Krux: Die Zukunft des Kaders, der sportlich den Klassenerhalt erreicht hat, ist eng mit den wirtschaftlichen Faktoren verbunden. Derzeit sind zwei Szenarien denkbar: Die AG 2.  Basketball-Bundesliga rudert doch noch zurück und „erweicht“ die für die Saison 2009/2010 vorgesehenen erhöhten Standards in der Division ProA. Nach aktuellem Stand müssten die Vereine einen Mindestetat von 400 000 Euro sowie eine Heimspielhalle mit einer Kapazität für mindestens 1800 Zuschauer vorweisen.

Anforderungen, die wohl nur etwa die Hälfte aller ProA-Ligisten erfüllen. Mit der Einführung einer Punkte-Rangliste ist die AG den Langener Wünschen ein Stück weit entgegengekommen. Demnach soll neben den wirtschaftlichen Faktoren auch die sportliche Entwicklung eine Rolle spielen. „Allerdings nur eine sehr untergeordnete“, wie Jürgen Barth moniert. Der Etat von 200 000 Euro und die 1200 Zuschauer fassende Sehring-Halle bringen die Langener in der Punkterangliste kaum voran. Dem finanziell nicht auf Rosen gebetteten Traditionsverein droht der Zwangsabstieg in die drittklassige Division ProB, insofern die Liga nicht noch von ihren Plänen abrückt.

TVL-Kapitän Sebastian Barth hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Er kann sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich dazu kommt, da damit auch die Ausrichtung der 2. Liga als „Die junge Liga“ als Entwicklungsklasse für Nachwuchstalente in Frage gestellt würde. „Es wäre das absolut falsche Signal, wenn diese Standards tatsächlich durchgesetzt werden“, betont der 24-Jährige, der seine Zukunft auch an diese Entscheidung knüpft. Für den Manager-Sohn gibt es drei Optionen: Erhält der TV Langen die Lizenz für die ProA, wird auch der Kapitän ein weiteres Jahr dranhängen. „Das ist so gut wie sicher“, sagt Barth, der dann mit seinen Brüdern Kai und Nico ein Dreigespann bilden würde. „Das wäre natürlich eine schöne Sache.“ Selbst in der ProB könnte er sich einen Verbleib bei den „Giraffen“ vorstellen. „Dann würde ich allerdings mein Studium mehr in den Mittelpunkt rücken“, betont der Flügelspieler, der es freilich vorziehen würde, in der ProA zu spielen, womöglich auch bei einem anderen Verein. „Das ist nicht ausgeschlossen, Gespräche gab es aber noch keine“, sagt Barth, dem vor der Saison eine Anfrage des BBC Bayreuth vorlag.

Sehr wahrscheinlich den Verein verlassen wird hingegen Robin Benzing, der von mehreren Erstligisten umworben wird. Wohin es den ambitionierten Juniorennationalspieler zieht, ist noch ungewiss. Die Frankfurt Skyliners, bei denen Benzing seit dieser Spielzeit mittrainiert, scheinen keine Option zu sein. Coach Murat Didin ließ sich schon mehrfach über die Schwächen des 20-Jährigen aus. „Robin ist so weit, den nächsten Schritt zu machen“, sagt Sebastian Barth. Gleiches gelte für seinen Bruder Kai, der zu den hoffnungsvollsten Talenten auf der Spielmacherposition zählt.

Auch bei den drei US-Amerikanern stehen die Zeichen auf Abschied. Am starken Center Kyle Jeffers soll Erstligist Göttingen interessiert sein. Brandon Chappell hat Angebote aus der ProA vorliegen, Jeremy McCulloch hat in Langen nicht richtig Fuß gefasst und wird den Verein verlassen. „Alle drei sind nette Kerle, aber setzen finanziell wie sportlich natürlich auch ihre Prioritäten“, sagt Sebastian Barth. Hendrik Feist wird, wie berichtet, nach Quakenbrück zurückkehren. Ob Publikumsliebling Koray Karaman ein weiteres Jahr dranhängen wird, ist noch offen. Der Deutsch-Türke hat in Langen eine Anstellung als Lehrer gefunden, bei ihm wird es eine Zeitfrage sein. Zuversichtlich sind die Verantwortlichen indes, was den Verbleib der Perspektivspieler Marco Völler und Ruben Spoden angeht, um die das neue Team formiert werden soll.

Auch interessant

Kommentare