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Entspannte Ruder-Regatta auf dem Main

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Bei der 92. Ruder-Regatta in Bürgel gingen zahlreiche Athleten über die 500 Meter lange Sprinstrecke an die Riemen. © Barnickel

Offenbach - Viele weiße Zelte, grüne Rasenflächen, eine beachtliche Zahl an Booten und der langsam vor sich hin plätschernde Main. Es ist eine entspannte Atmosphäre, die den Besucher der 92. Offenbacher Ruder-Regatta in Bürgel empfängt. Von Annalena Barnickel

Sobald das Startsignal der Hupe ertönt, tauchen die bis dahin angespannt verharrenden Teilnehmer die Ruder ihrer Boote ins Wasser und legen die zumeist 500 Meter lange Strecke auf dem Main in schnellstmöglicher Zeit zurück. Im Boot können pro Disziplin entweder ein, zwei, vier oder sogar acht Sportler auf einmal sitzen. „Die 500 Meter sind für die Ruderer mit einem Sprint zu vergleichen“, erklärt Ruth Lösel, eine der Vorsitzenden des Wassersportvereins 1926 Bürgel (WSV), „bei größeren Meisterschaften bewältigen die Ruderer dann bis zu 2000 Meter.“ Der WSV ist Ausrichter der Traditionsregatta, an der viele Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung teilnehmen. Doch trotz der Wettbewerbe stehe die Leistung auf keinen Fall nur im Vordergrund, so Lösel.

Die größeren Meisterschaften für dieses Jahr sind bereits absolviert, die Qualifikation für die nächsten fangen erst ab Herbst wieder an. „Man könnte es auch ein Zusammentreffen der Ruderer nennen“, lacht Lösel, während sich zur gleichen Zeit im Hintergrund Jungs und Mädchen unterschiedlichsten Alters auf ihr nächstes Rennen vorbereiten und immer wieder Boote zum Wasser tragen.

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Annika Schmidt rudert seit sechs Jahren für den WSV Bürgel. © Barnickel

Eine von ihnen ist Annika Schmidt, die seit sechs Jahren für den WSV rudert. Auf die Frage, ob sich bei diesem Sport ein früher Einstieg lohnt, überlegt die 18-Jährige kurz. „Ein Anfang im Kindesalter ist sicherlich von großem Vorteil“, meint sie dann, „aber nicht unbedingt notwendig.“ Sie selbst hat durch ihren Bruder das Rudern für sich entdeckt. „Vorher habe ich geturnt“, erzählt sie, „dann wurde ich dafür aber zu groß und da mein Bruder zu der Zeit schon im Ruderverein war, dachte ich, probierst du es doch mal aus!“ Das Ausprobieren machte ihr riesigen Spaß, den sie auch bis heute nicht verloren hat. „Wir motivieren und unterstützen uns alle immer gegenseitig, das ist einfach toll!“, schwärmt sie. Ihr Abitur hat Annika Schmidt in diesem Jahr geschafft - wie es mit dem Rudern weitergeht, weiß sie mit Blick auf ihre Ausbildung noch nicht so genau. Weitermachen will sie auf alle Fälle, man müsste einfach mal schauen, winkt sie gelassen ab.

Training ist für die Kinder und Jugendlichen zwischen vier bis sieben Mal die Woche. „Im Sommer gehen wir natürlich hauptsächlich Rudern, aber auch Krafttraining steht auf dem Programm“, erläutert ihre Trainerin Marie Anda, „im Winter besteht das Training dann aus Joggen, Hanteltraining und Trainingsrudern. Die Ausbildung von Kraft und Ausdauer ist bei diesem Sport am wichtigsten.“

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Aber wie war das denn zu Schulzeiten für Schmidt mit bis zu sieben Trainingseinheiten pro Woche? „In der Oberstufe habe ich die Freistunden dafür genutzt“, erinnert sie sich, „oder ganz einfach nach Unterrichtsschluss.“ Ein Problem war das für sie nicht. „Dieser Sport ist perfekt dafür, den Kopf mal richtig frei zu bekommen und mal an nichts anderes zu denken.“

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