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Tolle Zukunft für das Einradfahren

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Dietzenbach - Wer mit dem Einrad nicht von klein auf vertraut ist, hatte am Wochenende in der Philipp-Fenn-Halle keine Chance. Bei den Deutschen Meisterschaften im Einrad-Freestyle waren Koordination, Konzentration und Nervenstärke gefragt. Von Nico Wagner

Fast war man als Zuschauer versucht, Fäden zu suchen, die die Athleten wie Marionetten auf ihren Rädern halten. Doch es gab keine. Die Ränge waren fast lückenlos gefüllt. Es herrschte eine tolle Stimmung, als Samstagmittag Tinja Klinkert an den Start ging. Seit fünf Jahren zelebriert sie ihren Sport. Die 14-jährige hatte ein Heimspiel, fährt für Ausrichter TSV Dudenhofen. Vor der Jury schien sie gerade deshalb sichtlich nervös. „Doch wenn man erstmal fährt, dann geht es“, sagte sie nach ihrem Auftritt.

In fünf verschiedenen Disziplinen und Altersklassen traten die Teilnehmer an. Bewertet wird im Einrad-Freestyle das Gesamtkunstwerk, bestehend aus Tricks, Auftreten und Kostüm. Der Sport wird in Choreografien vorgetragen. Vergleichbar etwa mit Eiskunstlauf. Klinkert fuhr eine Szene aus „Herkules“. Sie trug einen Haarreif, üppig besteckt mit Gold. Dazu ein weißes Rüschenkleid. Den Hintergrund zierte ein großes Banner, laute Musik bestimmte die Atmosphäre. Klinkert fuhr fehlerfrei und souverän. Die Jury belohnte die tolle Leistung - Silber in der Einzelkür ihrer Altersklasse. Auch weitere Dudenhofener Athletinnen waren erfolgreich: Bei den Damen U13 im Standard Skill sorgten Sonja Rath und Laura Mai mit Silber und Bronze für Edelmetall. Inga Kern wurde in der U17-Einzelkür Dritte.

Vorjahresvize aus Dudenhofen wird Vierter

Beim Höhepunkt der Veranstaltung stand jedoch die rein sportliche Leistung im Mittelpunkt. Kostüme spielen bei den Herren 19+ keine Rolle. Vorjahresvizemeister Felix Dietze, ebenfalls vom TSV Dudenhofen, fuhr in Jeans und T-Shirt. „Tricks sind zentral bei meiner Choreo. Ich arbeite viel mit dem Publikum“, sagt der 23-jährige. Er wurde Vierter in der Einzelkür.

Organisator Thomas Geiß war hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge. Sein Fazit: „Die Sache lief super. Mit der Medaillenausbeute bin ich sehr zufrieden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir das Leistungsniveau der Vorjahre hier getoppt haben.“ Das hohe Zuschaueraufkommen und der Besuch von Weltverbands-Präsident Wayne Roesner waren für ihn eine besondere Auszeichnung. „Die voll besetzten Ränge haben für eine fantastische Stimmung gesorgt“, so Geiß.

Für den Einradsport in der Region verspricht er sich einen weiteren Schub: „Wir erhoffen uns mehr Popularität durch die Deutsche Meisterschaft. Die Halle war gut besucht, es sind viele neue Gesichter da gewesen. Für die Zukunft sieht es toll aus. Zu den Aktiven im Kreis Offenbach werden viele weitere dazukommen.“

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