Studie des DGB: Billiglöhne kosten Staat Milliarden

Berlin - Trotz Vollzeitjob sind viele Arbeitnehmer auf Hilfe des Staates angewiesen. Sie verdienen nicht genug, um davon leben zu können. Die Kosten gehen in die Milliarden.
Mit rund zwei Milliarden Euro musste der Staat laut "Saarbrücker Zeitung" im vorigen Jahr tief in die Tasche greifen, um Geringverdienern mit Vollzeitjob das Existenzminimum zu sichern. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf eine neue Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Dazu kämen noch sozialversicherungspflichtige Teilzeitjobber, wodurch der Staat sogar vier Milliarden Euro über Hartz-IV-Leistungen beigesteuert habe.
50 Fakten über Hartz IV
Selbst die gute Arbeitsmarktlage und zum Teil spürbare Lohnsteigerungen halfen nicht. Demnach gibt es noch rund 560 000 sozialversichert Beschäftigte, die zusätzlich auf Hartz IV angewiesen sind. Damit seien 2,5 Prozent der sozialversicherten Erwerbspersonen Aufstocker.
Nach Darstellung des DGB-Arbeitsmarktexperten Wilhelm Adamy ist das Risiko, zum Aufstocker zu werden, in der Zeitarbeit vier Mal höher als sonst. Etwa jeder zehnte Leiharbeiter habe im Vorjahr auch Hartz IV bezogen. Im Gastgewerbe seien es 8,4 Prozent gewesen.
Laut DGB-Studie verdiente von allen erwerbstätigen Aufstockern zuletzt etwa die Hälfte nicht mehr als 6,50 Euro pro Stunde. Bei etwa jedem vierten lag der Stundenlohn sogar unter 5 Euro.
dpa