seltenen Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca vorlegen. Die Pressekonferenz soll gegen 16 Uhr live im britischen Fernsehen übertragen werden. Einem Medienbericht zufolge erwägt die Behörde, den Impfstoff nicht mehr für unter 30-Jährige zu empfehlen.
In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wegen der Thrombosefälle, die vor allem bei jungen Frauen auftraten, beschlossen, das Präparat in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre zu verabreichen. Für jüngere Menschen ist eine Impfung damit nur nach Aufklärung über die Risiken auf eigene Gefahr möglich.
Update vom 6. April, 15.20 Uhr: Nach Äußerungen eines EMA-Verantwortlichen über einen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln hat die EU-Arzneimittelbehörde klar gestellt, dass sie in der Sache noch keine Entscheidung getroffen hat. Der EMA-Ausschuss für Medikamentensicherheit habe „noch keine Schlussfolgerung gezogen und die Prüfung läuft derzeit weiter“, teilte die EU-Behörde der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit. Eine Entscheidung werde voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag bekanntgegeben.
Der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der italienischen Zeitung „Il Messagero“ eine Verbindung zwischen der Astrazeneca-Impfung und dem vereinzelten Auftreten gefährlicher Blutgerinnsel insbesondere bei jüngeren Geimpften hergestellt. „Meiner Meinung nach können wir mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt“, sagte er. Zudem legte er nahe, dass die EMA den Zusammenhang bereits „in den nächsten Stunden“ offiziell feststellen werde.
Wie das Astrazeneca-Vakzin Blutgerinnsel bei Geimpften auslöst, ist nach Cavaleris Angaben jedoch noch nicht klar. Die EMA hatte für Dienstag bis Freitag diese Woche eine Prüfung des Astrazeneca-Impfstoffs angesetzt.
Ursprungsmeldung vom 6. April 2020: Berlin - Der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca sorgt seit Wochen für Schlagzeilen, der Verdacht von schweren Nebenwirkungen nach der Verabreichung des Vakzins machte schnell die Runde. Nachdem Forscher bereits erklärt hatten, einen Zusammenhang zwischen der Astrazeneca-Impfung und den schweren Thrombose-Fällen nachweisen zu können, bestätigt nun auch ein Vertreter der EU-Behörde EMA: es gibt einen Zusammenhang.
Die genaue Ursache für die schweren Nebenwirkungen sei jedoch noch nicht geklärt, sagte er. Bei den schweren Thrombosen handele es sich um sehr seltene Hirnvenenthrombosen und Sinusvenenthrombosen, also Blutgerinnseln im Gehirn. Diese würden den Blutfluss im Gehirn stören. Der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, erklärte im Gespräch mit der italienischen Zeitung Il Messaggero: „Wir können mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt.“
Bund und Länder waren Ende März einer Empfehlung der Stiko gefolgt, das Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch für Menschen über 60 einzusetzen. Bei 2,7 Millionen verabreichten Astrazeneca-Dosen waren 31 Verdachtsfälle einer sogenannten Hirnvenenthrombose gemeldet worden. Davon verliefen neun Fälle tödlich. Experten vermuten, dass das ohnehin sehr geringe Risiko nur junge Menschen betrifft.
Eine 32-Jährige war Anfang März nach einer Impfung mit dem Vakzin verstorben, ihre Mutter prangert nun eine Lauterbach-Aussage an. Ein Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Todesfall konnte bislang nicht bestätigt werden.