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Schießerei in Konstanz: Täter schoss mehr als 20 Mal

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Von: Veronika Arnold, Kathrin Böhmer, Martina Lippl, Florian weiß, Denis Huber

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Schießerei in Konstanz - Club Grey
Eine Patronenhülse, die vermutlich von der Tatwaffe stammt, liegt vor dem Club «Grey» in Konstanz auf dem Parkplatz. © dpa

Schreckliches Ende einer Partynacht in Konstanz: In einer Diskothek im Industriegebiet kam es zu einer Schießerei, es gab zwei Tote und zehn Verletzte. Wir berichten im Ticker.

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20.43 Uhr: Am Donnerstagnachmittag soll der getötete Türsteher auf dem Hauptfriedhof Konstanz beigesetzt werden. 

Der städtische Friedhof rechnet mit zahlreichen Teilnehmern, wie eine Sprecherin sagte. Bei der Polizei wird die Veranstaltung aufmerksam verfolgt: „Wir beobachten das und werden je nach Erkenntnissen Einsatzmaßnahmen treffen“, sagte ein Sprecher.

15.52 Uhr: Nach der tödlichen Schießerei an einer Diskothek in Konstanz werten die Ermittler Videomaterial aus dem Club aus. Im „Grey“ gebe es rund 40 Kameras, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Bei der tödlichen Schießerei an einer Diskothek in Konstanz hat der Täter mehr als 20 Schüsse abgegeben.

Das waren die News vom Dienstag, 1. August

14.47 Uhr: Auf Facebook hat ein Freund und Kollege des getöteten Türstehers die Daten zu dessen Beerdigung veröffentlicht. „Die Familie bzw. Kinder meines kaltblütig erschossenen Türsteherfreundes Ramazan aus Konstanz haben mich gebeten die Daten zur Beerdigung zu veröffentlichen“, heißt es zu dem Post.

14.40 Uhr: Der betroffene Club „Grey“ teilte mit, bis Ende der Woche nicht mehr zu öffnen. „Wir bitten um Euer Verständnis, dass das „Grey“ auch diesen Mittwoch noch geschlossen bleibt und wünschen allen Betroffenen und Verletzten weiterhin gute Besserung“, teilte der Betreiber am Dienstag auf Facebook mit. 

14.04 Uhr: Nach der tödlichen Schießerei an einer Konstanzer Diskothek wollen die Ermittler prüfen, ob der Täter möglicherweise unter Drogen stand. Eine Obduktion solle Klarheit bringen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Die Ereignisse von Montag im Überblick

19.14 Uhr: Die Polizei hat eine Meldung der Konstanzer Zeitung Südkurier bestätigt. Der bei dem Schusswechsel verletzte Polizist ist erfolgreich operiert worden.

17.17 Uhr: Der angeschossene Allensbacher Polizist wurde erfolgreich das Projektil aus dem Kopf entfernt, berichtet der Südkurier online. Der 29-jährige Polizist wäre nach der Operation im Klinikum Konstanz wieder ansprechbar. Das Projektil habe zwischen Haut und Schädeldach gesteckt. In Polizeikreisen würde das noch als „Streifschuss“ bezeichnet werden.

Pk nach Schüssen in Konstanzer Disco
Zwei Sturmgewehre liegen am Sonntag während der Pressekonferenz in Konstanz (Baden-Württemberg) am Boden. Ein Mann tötete nach einem Streit in einer Diskothek den Türsteher mit einem Sturmgewehr. © dpa

13.22 Uhr: Am Tag nach der Tat konzentrierten sich die Ermittler vor allem auf die Herkunft der Waffe. Das Gewehr werde von einer Sonderkommission intensiv untersucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag.

12.47 Uhr: Die Ermittler haben den Bezug des Todesschützen zu dem Club konkretisiert. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag sagte, gehört die Diskothek „Grey“ einer Gesellschaft, die den Schwager des Täters angestellt hat. Dieser Schwager leite den Club mit einer Stellvertreter-Konzession für die Gesellschaft vor Ort. Zuvor hatte es bei der Polizei bereits geheißen, der Angreifer irakisch-kurdischer Abstammung sei der Schwager des Betreibers.

12.04 Uhr: Nach Ansicht von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl hat die Polizei in Konstanz ein noch größeres Unglück verhindert. Der Politiker sprach am Montag in Freiburg von „Glück im Unglück“.

11.02 Uhr: Die Betreiber der Disko „Grey“, in der die tödlichen Schüsse gefallen waren, haben auf ihrer Facebook-Seite ihre Beileid ausgedrückt. „Wir können es noch gar nicht fassen, uns fehlen die Worte“, heißt es dort. Dazu postete der Nachtclub ein Video von John Lennos Song „Imagine“.

08.33 Uhr: Dass der Täter der Schwager des Diskothek-Betreibers sein soll, diese Behauptung hat die Polizei inzwischen wieder zurückgenommen.

07.03 Uhr: Nach der tödlichen Schießerei vor einer Diskothek in Konstanz setzt die Polizei ihre Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens fort. Die Behörden setzen auch auf Hinweise von Zeugen, die etwa Bild- und Videoaufnahmen gemacht haben. Zudem werten die Ermittler weiterhin Spuren aus und beleuchten das Umfeld des Täters. Ungeklärt war zunächst, woher der Angreifer das Sturmgewehr hatte - ein Gewehr, wie es US-Streitkräfte benutzen. Die Polizei sucht Zeugen, die Bildmaterial vom geschehen gemacht haben.

In einer Diskothek in Wildeshausen bei Bremen kam es indes auf der Toilette zur versuchten Vergewaltigung, wie nordbuzz.de* berichtet.

Die Ereignisse vom Sonntag im Überblick

22.14 Uhr: Die Auslöser für die Gewalttat war wohl ein Familienstreit. Das Motiv des Täters war zunächst unklar. Die Ermittler gehen mittlerweile von einer persönlichen Auseinandersetzung aus, die auf "unsagbare Weise eskaliert" sei. Der Mann habe als Einzeltäter gehandelt. Bei dem Betreiber der Diskothek handelt es sich nach Darstellung der Ermittlungsbehörden um den Schwager des Schützen. Zuvor hatte es geheißen, der Angreifer sei der Schwiegersohn des Betreibers. Der Angreifer war als Kind 1991 nach Deutschland gekommen. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Johannes-Georg Roth am Sonntag in Konstanz mit. Baden-Württembergs Innenstaatssekretär Martin Jäger betonte, es handele sich um kein islamistisch motiviertes Verbrechen. 

20.12 Uhr: Bei der Bluttat an der Disko in Konstanz sind insgesamt drei Menschen schwer und sieben leicht verletzt worden. Das sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend in Konstanz. Zwei Gäste und und ein Polizist seien durch Schüsse verletzt worden, sagte der Sprecher. Bei den sieben Leichtverletzten handele es sich um Gäste der Disko, die Sturzverletzungen erlitten oder unter Schock gestanden hätten. Es sei nicht auszuschließen, dass sich weitere Betroffene melden, sagte der Polizist.

17.30 Uhr: Bei der Schießerei in der Disko in Konstanz ist nach Angaben von Polizeipräsident Ekkehard Falk wohl Schlimmeres verhindert worden. Durch ein neues Einsatzkonzept der Polizei seien so bezeichnete Erstinterventionskräfte schnell an Ort und Stelle gewesen, sagte er. Dadurch sei wohl verhindert worden, dass mehr Menschen zu Schaden kamen.

17.25 Uhr: Das Gewehr M16 ist ein Kriegswaffe. Der Täter wusste, wie man schießt, wie man ein Magazin wechselt. „Eine solche Waffe kann man nicht legal besitzen“, erklärt LKA-Mann Andreas Stenge. Der Besitz alleine ist ein Verbrechen.

Pk nach Schüssen in Konstanzer Disco
Der leitende Kriminaldirektor Andreas Stenger zeigt ein Sturmgewehr. © dpa

17.21 Uhr: Das Todesopfer befand sich in der Diskothek, das Schussgeschehen fand im Eingangsbereich statt. Ein Magazin von 15 bis 20 Patronen wurde leer geschossen von dem Täter.

17.13 Uhr: Beim Schusswechsel ist ein LKA-Beamter verletzt worden, ihn rettete offenbar ein spezieller Helm, den Andreas Stenge vom Landeskriminalamt zeigt. Die Kugel prallte an diesem ab, der Beamte erlitt so „nur“ einen Streifschuss.

Pk nach Schüssen in Konstanzer Disco
Der Helm des Polizisten mit dem Einschussloch. © dpa

17.10 Uhr: Um 4.26 Uhr ging die Erstmeldung bei der Polizei ein, so Polizeipräsident Ekkehard Falk. Der erste Streifenwagen war bereits drei Minuten später am Tatort. Insgesamt waren elf Streifenwägen vor Ort, die sofort eingriffen, der Täter eröffnete das Feuer. “Es gab Verletzte bei der Schießerei. Besucher konnten sich retten, indem sie ins Freie flüchteten oder sich versteckten“, so ein Polizeisprecher.

17.06 Uhr: „Stand jetzt spricht absolut nichts dafür, dass die Tat einen terroristischen Hintergrund hat“, so Oberstaatsanwalt Johannes-Georg Roth. „Im Gegenteil: Es spricht alles für eine persönliche Auseinandersetzung.“ Der Schwerpunkt der Ermittlungen ist die persönliche Beziehung des Täters zu den Mitarbeitern der Diskothek.

17.03 Uhr: Derzeit läuft die Pressekonferenz der Polizei zu dem Schusswechsel in der Nacht in Konstanz. Zwischen dem Täter und dem Opfer sei es in der Diskothek „Grey“ zum Streit gekommen. Der Täter sei der Schwiegersohn des Inhabers gewesen, er sei nach Hause gegangen und habe das US-Sturmgewehr M16 geholt. Im Eingangsbereich schoss der Täter den Türsteher nieder, vor der Disko fand der Schusswechsel mit der Polizei statt. Der Täter ist irakisch-kurdischer Herkunft und ist seit 1991 in Deutschland. Er ist ein Einzeltäter, polizeilich bekannt und vorbestraft wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.

15.29 Uhr: Wie die Bild-Zeitung berichtet,  soll der Todesschütze aus dem „Grey Club“ rausgeflogen sein, nachdem er Krawall gemacht hatte. Dafür habe er sich am Türsteher rächen wollen. Der 34-jährige Iraker soll weggefahren sein und sich die Mordwaffe (laut Augenzeugen eine Maschinenpistole) besorgt haben. Anschließend sei er zurück zum „Grey“-Club gefahren und habe das Feuer eröffnet.

15.22 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen in der Diskothek „Grey“ in Konstanz untersuchen Experten des Landeskriminalamts (LKA) die sichergestellte Tatwaffe. Nach den tödlichen Schüssen hätten die Beamten die Waffe sichergestellt, sagte ein Sprecher der Polizei. Bei der Waffe soll es sich um eine Maschinenpistole handeln. Die Motive für die Tat waren zunächst unklar. Möglich sei eine Beziehungstat, hieß es bei der Polizei.

Disko-Schießerei in Konstanz: Club „Grey“ hatte miesen Ruf

14.21 Uhr: Offenbar galt die Großraumdisko „Grey“ - zumindest noch bis vor kurzem - als ziemlich verrufene Location. „Wir wissen um den schlechten Ruf, den der Laden zuletzt hatte", sagte Geschäftsführer Christian Sieve kurz vor der Neueröffnung Ende Mai 2017 dem Konstanzer Südkurier. Die Zeitung brachte es auch gleich auf den Punkt, welche Probleme die Betreiber der Disko hatten: „Zu hohe Preise, zu viele Pöbeleien.“

Die Bewertungen des „Grey“, die Disko-Gäste bei Google verfassten, lassen nicht unbedingt auf einen Nobel-Schuppen schließen (um es einmal vorsichtig auszudrücken). „Is immer noch so ein Assiclub“, schrieb ein User. Und ein anderer kommentierte: „Türsteher haben was gegen Ausländer, generell das ganze Personal ist unfreundlich und unsympathisch.“

13.30 Uhr: Zeugen, die Bildaufnahmen vom Geschehen in der Diskothek in Konstanz und drumherum gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium Konstanz unter der Rufnummer 07531/9950 in Verbindung zu setzen.

13.27 Uhr: Die Polizei will sich um 17 Uhr in einer Pressekonferenz zu den Schüssen in der Diskothek in Konstanz äußern. Ebenso wird die Staatsanwaltschaft zugegen sein. 

Schüsse in Diskothek in Konstanz
Ein Polizist steht hinter einer Absperrung vor dem Club Grey in Konstanz. © dpa

12 Uhr: Zum Täter gibt die Polizei mehr und mehr Details bekannt. Der tote Iraker soll bereits längere Zeit in Konstanz gelebt haben und aufgrund verschiedener Delikte polizeibekannt sein. Er ist kein Asylbewerber. Ein Motiv ist nun Teil der polizeilichen Ermittlungen. 

Schüsse in Diskothek in Konstanz: Opfer schildert Szenen

10.57 Uhr: Ein Augenzeuge hatte der Deutschen Nachrichtenagentur dpa geschildert, dass ein Täter mit einer Maschinenpistole wahllos auf Gäste der Konstanzer Diskothek gefeuert hatte. "Die Diskothek war rammelvoll. Ich schätze, dass mehrere hundert Menschen da waren", sagte er. Er selbst konnte mit Freunden fliehen.

10.48 Uhr: Der Schütze soll eine Langwaffe eingesetzt haben. Das bestätigte die Polizei der ARD

10.40 Uhr: Shelly Miller, so nennt sie sich jedenfalls auf Facebook, war nach eigenen Angaben in der schrecklichen Nacht im Konstanzer Club  „Grey“. Auf Facebook schildert sie, dass sie mit anderen Clubbesuchern von der Polizei eingesperrt worden sei. Im Nebenraum habe ein Opfer gelegen.

Schüsse in Diskothek in Konstanz: Täter laut Polizei aus dem Irak

10.35 Uhr: ARD-Moderator Constantin Schreiber twittert: "Täter von #Konstanz soll nach Polizeiangaben aus dem Irak stammen. Motiv der Tat unklar."

9.50 Uhr: Auch ein Polizeibeamter ist beim Aufeinandertreffen mit dem Schützen vor der Diskothek in Konstanz verletzt worden. Er befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. 

Schüsse in Diskothek in Konstanz
Die Besucher der Disko erlebten traumatische Stunden. © dpa

9.34 Uhr: Durch die Schüsse des 34-Jährigen sind laut Polizei ein Diskobesucher getötet und drei Menschen verletzt worden. Zu den Hintergründen und dem Motiv ist bisher noch nichts bekannt. Ebenso wenig zur Identität von Opfern und Tätern. 

Schüsse in Konstanz: Täter wird von Polizei erschossen

9.24 Uhr: Die Polizei in Konstanz hat eine Pressemitteilung veröffentlicht. Demnach handelt es sich bei dem Täter um einen 34-jährigen Mann, der gegen 4.30 Uhr das Feuer in der Diskothek in Konstanz eröffnet hat. Der mutmaßliche Täter wurde nach Verlassen des Clubs bei einem Schusswechsel mit den Polizeibeamten lebensgefährlich verletzt und starb später im Krankenhaus. 

9.15 Uhr: Die Polizei hat mitgeteilt: „Es wird nicht mehr geschossen.“ Der oder die Täter seien außer Gefecht gesetzt.  

8.45 Uhr: Bei der Diskothek handelt es sich offenbar um den „Grey Club“ in der Max-Stromeyer-Strasse in Konstanz - nahe der Schweizer Grenze. Eine Augenzeugin twittert von vor Ort: 

+++ Ab hier berichten wir die aktuellen Informationen im Ticker. +++

Schüsse in Konstanz: So lautete die erste Meldung

Konstanz - Augenzeugen berichteten dem SWR nach einer Schießerei in der Diskothek „Grey Club“ in Konstanz, dass es möglicherweise auch Tote gegeben haben könnte. Der oder die Täter sollen mit einer Maschinenpistole geschossen haben. Offenbar wurde auch ein Türsteher getroffen, der sich ihnen in den Weg stellen wollte. 

Einen Bericht des SWR, wonach der oder die Täter festgenommen worden seien, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. „Es gab Verletzte bei der Schießerei. Besucher konnten sich retten, indem sie ins Freie flüchteten oder sich versteckten“, sagte ein Sprecher der Polizei am Morgen.

Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort, auch Spezialkräfte seien im Einsatz. Wie der Polizeisprecher weiterhin sagte, gingen gegen 4.30 Uhr mehrere Notrufe bei der Polizei ein. Daraufhin sei der Einsatz angelaufen. 

Wie der SWR berichtet, kreisen Polizeihubschrauber über dem Industriegebiet in Konstanz. Bewohner oder Besucher in angrenzenden Gebäuden wurden aufgefordert, nicht ins Freie zu gehen. 

Die Polizei in Konstanz hat mittlerweile per Twitter mitgeteilt, dass aktuell (8 Uhr) keine Gefahr mehr bestünde. 

In dem Bereich kommt es allerdings weiterhin zu Verkehrsbehinderungen. 

kg/dpa/Glomex

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