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Bilder: Diese sieben Tierarten sind in Hessen unerwünscht

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Per Zufall oder aus Versehen gelangen immer wieder Tiere in die freie Natur Hessens, die eigentlich woanders zuhause sind. Das kann zu großen Problemen führen - vor allem, wenn Fressfeinde fehlen. Wir stellen sieben invasive Tierarten vor und erklären, warum sie in Hessen unerwünscht sind.

Waschbär im Tierpark Hellabrunn
1 / 14Waschbär: Er hat einen Siegeszug hinter sich. Ursprünglich 1934 in Nordhessen ausgesetzt, hat er sich bundesweit verbreitet. Auch in Hessen sind die Tiere fast überall anzutreffen. Jäger dringen zwar immer wieder auf eine Abschaffung der Schonzeit, aber Umweltministerium und Umweltschützer halten dies für sinnlos. © dpa
Waschbär klettert auf Hochhaus in der USA
2 / 14Die Bestände des Waschbären seien durch die Jagd nicht wirklich begrenzbar, erklärt beispielsweise der Naturschutzbund (Nabu). Der wichtigste Faktor seien Nahrungsangebot und Lebensraumbedingungen. Der Waschbär sei in Hessen schon so weit verbreitet, dass er als heimisch gelten könne. © dpa
Amerikanischer Sumpfkrebs in Berlin
3 / 14Roter Amerikanischer Sumpfkrebs: Wie andere Krebsarten ist auch diese in die freie Natur gelangt, weil einzelne Exemplare ausgesetzt wurden oder aus einer Haltung entkamen. Die Art mit charakteristischen roten Dornen an den Scheren ist der weltweit meistgezüchtete Süßwasserkrebs. © dpa
Amerikanischer Sumpfkrebs in Berlin
4 / 14Die bis zu 15 Zentimeter großen Allesfresser verdrängen mit ihrer hohen Vermehrungsrate nicht nur einheimische Tiere, sie verbreiten auch eine für diese gefährliche Krankheit, die Krebspest. Die Sumpfkrebse selbst sind dagegen immun. Zudem stehen sie in Verdacht, einen Pilz zu übertragen, der für Amphibien gefährlich ist. In Frankfurt und Offenbach wurden Exemplare schon in Badessen und einem Freibad entdeckt. © dpa
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5 / 14Blaubandbärbling: Der kleine Zierfisch stammt aus China und Ostasien und gelangte zwischen den 1960er und 1980er Jahren nach Deutschland, vermutlich mit der Einfuhr von Graskarpfen. Vor allem Aquarianer und Naturschützer sorgten für seine Verbreitung, sagt der Sprecher des Verbands Hessischer Fischer, Günter Hoff-Schramm. © Wikipedia, Seotaro / CC BY 3.0
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6 / 14In guter Absicht, damit der Eisvogel auch im Winter etwas zu fressen habe, hätten beispielsweise Vogelschützer die maximal zehn Zentimeter großen Blaubandbärblinge gekauft und ausgesetzt. Und so mancher Aquarianer schütte seine Zierfische ins Süßwasser, wenn sie ihm zu groß oder langweilig würden. Der Blaubandbärbling vermehre sich überproportional und nehme einheimischen Fischen die Nahrung weg. © Wikipedia, Harka / CC BY 3.0
Nutria
7 / 14Nutrias: Spaziergänger verwechseln die niedlichen Nager mit Knopfaugen und Überbiss häufig mit Bibern - doch Nutrias stammen eigentlich aus Südamerika. Mittlerweile fühlen sie sich fast überall in Deutschland zu Hause. © dpa
Nutrias an der Nidda
8 / 14Die Biberratten werden bis zu 65 Zentimeter lang und bis zu zehn Kilogramm schwer. Bei dieser Größe entwickeln sie nicht nur einen gehörigen Appetit und fressen einheimischen Tierarten das Futter weg, sie haben auch kaum natürliche Feinde. Hinzu kommt, dass Nutrias bereits mit sechs Monaten geschlechtsreif sind und theoretisch dreimal im Jahr einen Wurf mit bis zu sechs Jungtieren haben können. © dpa
Nilgans
9 / 14Nilgans: Die aus Afrika stammenden Vögel mit dem charakteristischen dunklen Augenfleck wurden vergangenes Jahr von der EU auf die Liste invasiver Arten aufgenommen; sie kommen hessenweit vor. Wohl fühlen sie sich beispielsweise am Mainufer, in den Parks und sogar den Schwimmbädern Frankfurts. © dpa
Gänse in der Großstadt
10 / 14Vergangenes Jahr wurden in Frankfurt zur Abschreckung einige Tiere erschossen, weil der Kot der Tiere das Wasser und die Liegewiesen verunreinigte. Das gleiche Problem gibt es auch in den Parks; die Stadt setzt hier in einem Pilotprojekt auf einen speziellen Sichtschutzzaun, um die Tiere vom Wasser abzuhalten. Nach Angaben des hessischen Umweltministeriums werden Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Vögel gerade bundesweit abgestimmt. © dpa
Grundeln im Rhein
11 / 14Grundeln: Die bis zu 20 Zentimeter großen Grundeln sind nach Einschätzung der Fischer das größte Problem für das hessische Süßwasser. Die Fische gelangten im Frachtwasser großer Transportschiffe aus dem Donaugebiet in den Main und machten sich über den Laich etwa der Weißfische her. "Die sind dadurch merklich reduziert worden", sagt der Sprecher des Verbands Hessischer Fischer. © dpa
Schwarzmund-Grundeln in Brandenburg entdeckt
12 / 14Die Grundeln seien im Main und seinen Nebenflüssen sowie in der Lahn stark verbreitet. Das Problem sei seit etwa zehn Jahren bekannt, seit rund fünf Jahren machten sich die Zander - bodennahe Raubfische - über die Grundeln her. Die Amurgrundel steht auf der Liste invasiver Arten, nicht aber die Schwarzmeergrundel. "Sie darf nach europäischem Recht nicht gelistet werden, weil sie im Donaudelta in Europa natürlicherweise vorkommt", heißt es im Umweltministerium. © dpa
Strandkrabbe und Wollhandkrabbe
13 / 14Chinesische Wollhandkrabbe: Die chinesische Wollhandkrabbe ist eine ursprünglich im Reich der Mitte beheimatete Krabben-Art. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sie nach Europa eingeschleppt. Laut Fischerei-Experten gelangten die Krabben mit dem Ballastwasser von Handelsschiffen in Elbe und Weser. Von dort breiteten sie sich rasch aus. © dpa
Wollhandkrabben aus der Havel
14 / 14Ärgerlich: Mit ihren scharfen Scheren zerschneidet die Wollhandkrabbe die Netze der Fischer, so dass der Hauptfang verloren geht. Auch Reusen können sie beschädigen, oder sie fressen Teile des Fangs. Natürliche Feinde haben die bis zu 30 Zentimeter großen Tiere nicht. Aber: Es gibt auch Köche, die die Krabben-Art auf den Teller bringen. © dpa

Fische, Vögel, Kleinbären - auch in Hessen machen sich sogenannte invasive Arten breit. Insgesamt sind nach Angaben des Umweltministeriums in Wiesbaden 14 solche Tier- und Pflanzenarten bekannt, die sich hierzulande auf Kosten anderer vermehren. Weitere können bei zur Zeit laufenden Prüfungen hinzukommen. Mit einem Bündel an Maßnahmen will Ministerin Priska Hinz (Grüne) dem Problem begegnen, so sollen Schutzzäune gebaut und notfalls auch das Jagdgewehr eingesetzt werden. Ob dies ausreicht, ist auch vor dem Hintergrund umstritten, dass einige der Tiere messbaren wirtschaftlichen Schaden verursachen, wie etwa Waschbären und Nutrias. Nilgänse sorgen unter anderem in Offenbach und Frankfurt immer wieder für Ärger. Im Offenbacher Schultheisweiher wird der amerikanische Flusskrebs bekämpft. (dpa)

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