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Berufe bleiben „unattraktiv“: Hunderte Kita-Beschäftigte streiken

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Hunderte Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst ziehen wärend ihres Warnstreiks demonstrierend über die Theodor-Heuss-Brücke, die Mainz und Wiesbaden verbindet.
Hunderte Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst ziehen wärend ihres Warnstreiks demonstrierend über die Theodor-Heuss-Brücke, die Mainz und Wiesbaden verbindet. © Frank Rumpenhorst/dpa

Die Tarifverhandlungen in sozialen und pädagogischen Berufen in Hessen gehen weiter. Die Gewerkschaft ruft am Donnerstag zum Streik auf.

Wiesbaden/Mainz – Hunderte Kita-Beschäftigte haben am Donnerstag (31.03.2022) in Mainz und Wiesbaden die Arbeit niedergelegt und sind für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Dem Aufruf zum Warnstreik seien auf rheinland-pfälzischer und hessischer Seite viele Erzieherinnen und Erzieher sowie Beschäftigte sozialer Dienste gefolgt, erklärte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Rheinland-Pfalz (GEW). Am Vormittag trafen sich von beiden Seiten des Rheins Demonstrationszüge auf der Theodor-Heuss-Brücke.

In der Mitte der Brücke, an der Grenze der Bundesländer Hessen* und Rheinland-Pfalz, enthüllten die Streikenden ein Transparent mit der Aufschrift „Sozial- und Erziehungsdienst – Aufwertung jetzt“. Eine Abschlusskundgebung fand am Rheinufer in Wiesbaden statt. Ein Gewerkschaftssprecher sprach am Vormittag von etwa 400 Streikenden.

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Die Polizei in Mainz zählte rund 200 Beteiligte. Nach Angaben der Stadt Mainz blieben 20 der 61 städtischen Kitas in der Landeshauptstadt aufgrund des Streiks geschlossen. 10 weitere konnten demnach am Donnerstag nur eingeschränkt geöffnet werden. Auch im hessischen Fulda fand am Donnerstag eine zentrale Kundgebung auf dem Universitätsplatz vor hunderten Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes statt.

Anlass für den Warnstreik sind die bislang gescheiterten Verhandlungen der Gewerkschaften mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Die Tarifrunde sei besonders vor dem Hintergrund des erheblichen Fachkräftemangels im gesamten Sozial- und Erziehungsdienst wichtig. „Ohne eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung bleiben diese Berufe unattraktiv“, erklärte eine GEW-Sprecherin.

Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst kam es zuletzt im Herbst zu einem Warnstreik der GEW. (dpa)

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