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Giftanschlag an Darmstädter Uni – Angeklagte legt Geständnis ab

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Von: Lukas Zigo

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Die angeklagte Studentin äußert sich erstmals zu den Giftanschlägen an der Universität Darmstadt. Sie habe „eine Lektion erteilen“, aber niemanden töten wollen.

Darmstadt – Etwas mehr als ein Jahr ist der Giftanschlag an der Technischen Universität Darmstadt (TU) nun her. Jetzt hat die Beschuldigte ein Geständnis abgelegt. Ihr Verteidiger, Björn Seelbach, hatte am Dienstag (29. November 2022) im Landgericht eine Erklärung verlesen. Darin schilderte die 33 Jahre alte, ehemalige Studentin aus Mainz, dass sie 2020 und 2021 Stimmen gehört habe. Sie habe sich verfolgt gefühlt, auch von Angehörigen ihres Fachbereichs Materialwissenschaften der TU.

Den Menschen, von denen sie sich verfolgt und ausspioniert gefühlt hatte, wollte sie „eine Lektion erteilen“, so der Verteidiger aus der Erklärung. „Da entschloss sie sich, Gefahrstoffe in den Kaffeeküchen zu verteilen“, so der Rechtsanwalt. Seine Mandantin habe aber auf keinen Fall jemanden dauerhaft schädigen oder gar töten wollen.

Sicherungsverfahren zu Giftanschlag an der TU Darmstadt
Justizbeamte warten zu Beginn eines Sicherungsverfahrens gegen eine Frau wegen eines Giftanschlags auf Angehörige der Technischen Universität (TU) Darmstadt im Gerichtssaal des Landgerichts auf die Angeklagte. Der 33-Jährigen aus Mainz wird versuchter, heimtückischer Mord vorgeworfen. © Arne Dedert/dpa

TU-Darmstadt Giftanschlag: Ärzte diagnostizieren paranoide Schizophrenie

Bei der Tat am 23. August 2021 waren sieben TU-Angehörige vergiftet worden, einer davon schwebte kurzzeitig in Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft hat die Giftattacke als versuchten Mord angeklagt. Bei der Frau hatten die Ärzte schon vor dem Prozess eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert.

Im laufenden Schwurgerichtsverfahren geht es daher auch darum, dass die Frau für eine mehrjährige Therapie in einer geschlossenen Fachklinik für Psychiatrie untergebracht wird. Der Prozess wird am 6. Dezember fortgesetzt. (lz/dpa)

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