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Mehrere Schafe auf Weide gerissen – Schäfer vermutet Wolfsangriff

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Von: Caspar Felix Hoffmann

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Eine Schafherde im Hochtaunus ist wohl Opfer eines Wolfsangriffs geworden. Erst kürzlich sollen zwei Wölfe eine andere Schafherde angegriffen haben.

Wehrheim – Mehrere Schafe sind in der Nacht zum Dienstag (2. Mai) auf einer Weide im Taunus getötet worden. Schäfer Simon Bartsch, dem die Tiere gehörten, geht von einem Wolfsangriff aus. Das Wolfszentrum des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) schickte zwei Experten in den Wehrheimer Ortsteil Friedrichsthal (Hochtaunuskreis), um den Vorfall zu untersuchen.

Wolfsexperten des Forstamts begutachten den Kadaver eines Schafes auf einer Weide im Taunus.
Wolfsexperten des Forstamts begutachten den Kadaver eines Schafes auf einer Weide im Taunus. © Boris Roessler/dpa

Vermuteter Wolfsriss im Hochtaunus unweit einer Ortschaft

Von seiner insgesamt zwölf Schafe zählenden Herde hätten nur vier Tiere den Angriff überlebt, sagte der Nebenerwerbs-Schäfer der Deutschen Presse-Agentur. Sechs hätten tot auf der Weide gelegen, zwei seien vermisst und vermutlich ebenfalls tot. „Von einem Schaf war nicht mehr viel übrig. Es deutet sehr viel auf einen Wolfsangriff hin“, sagte Bartsch. „Was soll es sonst gewesen sein?“ Er weist darauf hin, dass die Weide nur 100 Meter vom Ortsrand entfernt liegt.

Er fühle sich wütend und verletzt, es gebe neben dem wirtschaftlichen auch einen emotionalen Schaden, so der Schäfer weiter. Es sei zu befürchten, dass in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft wie dem Hochtaunuskreis diese Art der Weidehaltung wegen der Wölfe bald nicht mehr möglich sei. Dies könne letztlich auch Pferde und Rinder betreffen. Er forderte eine Regulierung der Wolfspopulation in der Region. Die vier überlebenden Schafe will er in dieser und den folgenden Nächten auf jeden Fall im Stall unterbringen.

Ermittlungen zu mutmaßlichem Wolfsangriff im Hochtaunus laufen

Das Wolfszentrum des HLNUG hat die Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen, wie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Laura Hollerbach mitteilte. So würden beispielsweise Spuren untersucht und DNA-Proben genommen. Diese würden dann zur weiteren Untersuchung an das Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) geschickt. (cas, dpa)

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