Ausschreitungen beim Ringen: Ohrfeigen und Handgemenge überschatten Wettkampf

Bei einem Ringkampf im Kreis Darmstadt-Dieburg lassen Ausschreitungen das sportliche Duell zwischen Schaafheim und Gailbach zur Nebensache werden.
Schaafheim – Der erste Kampftag in den Ligen des Hessischen Ringer-Verbands ist am Wochenende von unsportlichen Vorfällen beim Oberliga-Duell zwischen dem ASV Schaafheim und dem TSV Gailbach überschattet worden.
Die Schaafheimer Kulturhalle war beim Gailbacher 17:11-Erfolg proppenvoll, und zunächst schien sich ein Kampfabend aus dem Bilderbuch zu entwickeln: spannend, gutklassig, mit überraschenden Wendungen. Dazu gehörte der Sieg des Schaafheimer Ringertrainers Marcus Plodek im Freistil-Halbschwergewicht gegen Timo Schadler, der bis in die fünfte Minute hinein geführt hatte, dann aber im Zuge eines eigenen Angriffs von Plodek auf die Schultern gedrückt wurde.
Schon da, noch vor der Pause, trug auch Plodek nicht unbedingt zur Beruhigung der von Beginn an verbal aufgeheizten Stimmung bei, als er seinen glücklichen Erfolg demonstrativ vor der Gailbacher Ecke bejubelte. Dennoch blieb lange alles im Rahmen. Nach acht von zehn Begegnungen war der Sieg der Aschaffenburger sicher. Umso unnötiger, dass der Schaafheimer Eduard-Stefan Asan dem Gailbacher Frederik Linz im vorletzten Kampf des Abends nach 40 Sekunden eine Ohrfeige verpasste, der Gästeringer sich auf gleiche Weise revanchierte und Kampfrichter Jürgen Rauch beiden Akteuren folgerichtig die Rote Karte zeigte.
Kreis Darmstadt-Dieburg: Ausschreitungen bei Ringkampf folgen auf Bier-Provokation
Nach dem letzten Kampf eskalierten die verbalen Provokationen zwischen Anhängern beider Lager im Bereich zwischen Matte und Getränketheke derart, dass infolge eines ins Gesicht geschütteten Biers ein zwei, drei Minuten langes Handgemenge folgte. Dies verdarb auch den Offiziellen beider Seiten den Kampfabend. „Unser Sport ist eigentlich fair“, meinte Schaafheims Greco-Trainer Feti Karakas, der schon während der Partie mehrmals die Gemüter zu beruhigen versucht hatte. Sein Appell an Sportler und Zuschauer: „Man muss sich einfach besser im Griff haben!“ Auch der Gailbacher Vorsitzende Felix Radinger verurteilte die Vorkommnisse, an denen beide Seiten ihren Anteil hatten.
Deutlich ruhiger ging es beim Auftaktsieg von Verbandsligist FSV Münster (16:7 bei der RWG Alzenau/Kahl) zu. Münster untermauerte bei seinem Comeback auf der Matte nach zwei Jahren ohne Kampf seine Favoritenrolle in der niedrigsten Landesklasse und setzte sich bei einem recht hoch einzuschätzenden Kontrahenten vor 130 Zuschauern in fünf von acht Vergleichen letztlich sicher durch. Der solo neu gemeldete Verbandsligist AC Eiche Hanau steigt erst am kommenden Wochenende ins Geschehen ein. (Jens Dörr)
Für unschöne Szenen sorgten vor Kurzem die Fans von Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 als sie mit Pyrotechnik um die Häuser zogen.