Corona-Regeln ab Herbst in Italien, Griechenland & Co. – Was ist geplant?

In Deutschland wurden bereits Corona-Pläne für den Herbst vorgestellt. Anders sieht es da in vielen Urlaubsländern aus – hier geht man die Lage entspannter an.
Während sich Deutschland für die im Herbst erwartete Corona-Welle rüstet, scheint dies im Ausland überwiegend noch keine Rolle zu spielen. In den meisten Regionen herrscht – trotz hoher Infektionszahlen – auch keine Masken- und Isolationspflicht mehr.
Urlaub: Welche Corona-Maßnahmen haben beliebte Urlaubsländer für den Herbst geplant?
- Italien: Obwohl in Italien deutlich höhere Infektionszahlen als im Sommer 2021 verzeichnet werden und die Regierung in den letzten Monaten oft sehr vorsichtig gehandelt hat, spielt Corona öffentlich keine Rolle. Fast alle Maßnahmen sind abgeschafft, einzig die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln erinnert an die Pandemie. Der Herbst scheint weit weg, von Einschränkungen ist bisher noch keine Rede.
- Österreich: Im vergangenen Herbst hat Österreich noch die Impfpflicht eingeführt – jetzt heißt das Motto der Regierung: „Wir müssen mit dem Virus leben“. Entsprechend wurde am 1. August die Quarantäne-Pflicht für Corona-Infizierte aufgehoben. Im bevorstehenden Schuljahr sollen deshalb auch infizierte Lehrer – wie andere Beschäftigte auch – mit FFP2-Maske arbeiten dürfen, sofern sie sich fit genug fühlen. Die Regierung hat außerdem einen Variantenplan erarbeitet, der von vier möglichen Szenarien ausgeht, je nach Gefährlichkeit einer etwaigen neuen Virus-Mutante.
- Spanien: Bisher sind in Spanien keine neuen Einschränkungen des öffentlichen Lebens oder andere Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus geplant. Derzeit gilt noch eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie soll beibehalten werden. Voraussichtlich soll es ab dem Herbst eine neue Impfkampagne geben.
- Griechenland: Im Mai wurden die meisten Corona-Maßnahmen abgeschafft, um die Bedingungen für die Tourismussaison im Sommer zu erleichtern – Maskenpflicht gibt es seither nur noch im Gesundheitssektor und im öffentlichen Nahverkehr. Die Zahl der Neuinfektionen stieg daraufhin im Sommer zwischenzeitlich stark an, vor allem touristische Regionen waren betroffen. Im September will die Regierung entscheiden, ob die Lockerungen beibehalten werden.
Großbritannien, Niederlande & Co.: Kaum oder keine Corona-Pläne für den Herbst
- Großbritannien: Trotz anhaltend hoher Infektionszahlen gilt die Pandemie in Großbritannien als überwunden. Masken sieht man kaum noch in Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln, und selbst Infizierte müssen sich nicht mehr verpflichtend isolieren. Auch von seichteren Maßnahmen ist keine Rede mehr – der Gesundheitsdienst ist jedoch weiterhin extrem überlastet.
- Niederlande: Corona ist für die Niederlande sehr weit weg. Die Regierung hat bislang nur eine weitere Impfrunde ab September angekündigt. Außerdem wurden die verschiedenen Sektoren der Gesellschaft wie Kultur, Sport oder Bildung aufgefordert, Vorschläge zu machen, wie sie auch bei einer neuen Infektionswelle weiterhin geöffnet bleiben können. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.
- Polen: In Polen sind seit dem 28. März alle Beschränkungen, wie etwa die Maskenpflicht aufgehoben. Das Gesundheitsministerium ruft weiterhin zu sozialer Distanz und häufigem Händewaschen auf. Für Einreisende gibt es ebenfalls keine Einschränkungen mehr. Ob es im Herbst neue Maßnahmen und Regeln gibt, ist bisher noch nicht bekannt.
- Schweiz: Die Schweiz hat sämtliche Corona-Regeln inklusive Quarantäne- oder Isolationsvorschriften für Infizierte im Frühjahr aufgehoben und derzeit keine Pläne für neue Maßnahmen. Auch in den Sommerwochen mit hohen Infektionszahlen gab es keine Einschränkungen, weil die Krankenhäuser nicht überlastet waren.
Corona im Herbst: Frankreich und Dänemark handeln vorsichtig
- Frankreich: Gerade erst hat die Regierung die letzten Einreiseregeln und Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus aufgehoben. Grundsätzlich wurde jedoch klargemacht, dass bei einer Verschlechterung der Lage einige der Corona-Regeln zurückkehren könnten.
- Dänemark: Die Regierung rechnet fest mit einer Infektionswelle im Herbst durch die Omikron-Variante, hält aber auch eine gefährlichere Corona-Variante für möglich. Für diese verschiedenen Szenarien sind unterschiedliche Pläne vorbereitet worden. Außerdem will man die gefährdetsten Gruppen besonders schützen – etwa mit weiteren Booster-Impfungen und regelmäßigen Tests. (dpa)