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Ärger über Offenbacher Bürgerbüro: Stellvertretender Leiter verspricht Besserung

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Von: Lena Jochum

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In den vergangenen Wochen war es schwieriger als sonst, im Bürgerbüro einen Termin zu bekommen. Die Grüne: Urlaubszeit und Bundestagswahl. Jetzt soll‘s aber wieder besser werden, verspricht der stellvertretende Leiter, Markus Eck.
In den vergangenen Wochen war es schwieriger als sonst, im Bürgerbüro einen Termin zu bekommen. Die Grüne: Urlaubszeit und Bundestagswahl. Jetzt soll‘s aber wieder besser werden, verspricht der stellvertretende Leiter, Markus Eck. © Sommer (Archiv)

Ein augenscheinlich einfaches Vorhaben wird im Bürgerbüro in Offenbach zum zehrenden Kraftaufwand. 

Offenbach – Reiner Wilkus ist genervt. Eigentlich wollte er doch nur einen Termin im Bürgerbüro in Offenbach, um dort ein gebrauchtes Fahrzeug, das er nun bald sein Eigen nennen wird, auf sich umzumelden. Dass dieses Vorhaben ihn reichlich Zeit und Nerven kosten würde, damit hatte er wohl nicht gerechnet.

Aber von vorne: Schon gut zwei Wochen vor dem Kaufdatum, das grob für diese Woche verabredet ist, bemüht sich Wilkus im Online-Portal des Bürgerbüros um einen Termin für die Ummeldung des Gebrauchtwagens auf sich selbst als neuen Eigentümer. Das Problem: Dort gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht einen einzigen Termin für Kfz-Zulassungen. Stattdessen wird auf die alternative Option, das Ummelden online zu erledigen, verwiesen. „Gut, versucht es doch mal!“, schreibt Wilkus, der sich in Ermangelung anderer Möglichkeiten im Netz selbst um sein Anliegen kümmern will, an unsere Redaktion.

Offenbach: „Muss man für weiteres Geld etwa einen professionellen Service beauftragen?“

Denn Erfolg hat er auch dabei nicht. Immer wieder sei er am Download einer App, die es ermöglicht, sich online auszuweisen, gescheitert. Vergeblich bleibt dann auch Wilkus" vorerst letzter Versuch, der Ummeldung seines Wagens einen Schritt näher zukommen, per Anruf im Bürgerbüro. „Nach 28 Minuten meldet sich eine Dame aus Frankfurt, die sich letztlich nicht zuständig fühlt“, berichtet Wilkus, der kaum glauben kann, dass er so einen Aufwand betreiben muss, um einen Termin zu bekommen. „Ich wollte einen in zirka 14 Tagen und nicht in der nächsten Stunde!“, echauffiert er sich und fragt: „Muss man für weiteres Geld etwa einen professionellen Service beauftragen?“ Die, so habe er gehört, würden im Bürgerbüro nämlich anscheinend bevorzugt behandelt.

Zumindest letzteres kann Markus Eck, stellvertretenter Leiter des Bürgerbüros, ausschließen. „Für professioneller Zulassungsdienste und Autohändler gibt es einen eigenen Zugang zu unserem Portal mit separaten Terminen. Also können wir ausschließen, dass deren Terminvereinbarungen zulasten der Privatleute geht.“

Ärger über Bürgerbüro in Offenbach: Die vergangenen Wochen waren schwierig

Dennoch räumt Eck ein, dass in den vergangenen Wochen in der Tat schwieriger war als üblich, einen Zulassungstermin im Bürgerbüro zu vereinbaren, das gelte aber auch für die professionellen Dienste. „Das liegt vor allem daran, dass wir nun sechs Wochen Sommerferien und damit auch die Haupturlaubszeit unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hinter uns gebracht haben“, sagt Eck und nennt darüber hinaus noch einen zweiten Grund: die anstehende Bundestagswahl. „Wie vor jeder Wahl so liegt auch vor der diesjährigen Bundestagswahl einer unserer Schwerpunkte in der An-, Ab- und Ummeldung von Menschen, um diese somit rechtzeitig vor der Wahl mit aktuellen Meldeadressen zu versorgen.“

Trotz allem hätte das Bürgerbüro im August pro Woche durchschnittlich 285 Zulassungstermine anbieten können, berichtet Eck. Dass freie Termine mittlerweile nicht mehr wochenlang im Voraus über das Online-Portal verfügbar sind, ist allerdings so gewollt. Denn in der Vergangenheit hat man im Bürgerbüro immer wieder schlechte Erfahrungen gemacht mit der langfristigen Planung. Zahlreiche Termine seien dann etwa ohne Absage nicht wahrgenommen worden, in anderen Fällen hätten einzelne Personen diverse Zeitslots gebucht, berichtet Eck. Darum werden nun jeden Mittwochnachmittag die Termine für die Folgewoche eingestellt.

Offenbach: Beschwerde über Bürgerbüro weitergegeben

Die schlechte Erfahrung, die Reiner Wilkus per Telefon mit dem Servicecenter gemacht hat, kann sich der stellvertretende Bürgerbürleiter nicht erklären, hat die Beschwerde allerdings bereits weitergegeben. Insgesamt gibt Eck aber Entwarnung: Denn schon seit dieser Woche stünden wieder Termine in größerem Umfang zur Verfügung – für sämtliche Anliegen. Weitere Informationen rund ums Bürgerbüro gibt es auf der Website der Stadt Offenbach. (Von Lena Jochum)

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