Offenbach: Auch im Alter selbstbestimmt leben

CARITAS Neues Angebot für Senioren mit Unterstützungs- und Pflegebedarf
Offenbach – Auf neue Wege begibt sich der Caritasverband Offenbach mit einer Seniorenbetreuung mitten in der Stadt. Im Februar öffnet in dem „Haus Teresa“ im Kleinen Biergrund 31 eine Wohngemeinschaft für Ältere, ebenso sind barrierefreie Mietwohnungen im Angebot. Mit einem Tag der offenen Tür gab der Träger nun erstmals Informationen zu den neuen Wohnformen. Und das sogleich mit Erfolg. „Die Nachfrage ist groß“, freut sich Einrichtungsleiterin Stephanie Kaprol. Gekommen waren nicht nur eventuelle Selbstnutzer, sondern auch Interessierte, die für ihre Zukunft vorsorgen wollen.
„Wir möchten eine Alternative zum Pflegeheim bieten, es gibt viele Heimbewohner, die auch in einer anderen Wohnform gut aufgehoben wären“, sagt Kaprol. Dabei folge das Projekt drei Grundsätzen: Wer einzieht, will weiter selbstbestimmt leben, Teil einer Gemeinschaft sein und genau die Unterstützung erhalten, die notwendig ist. So ist die Wohngemeinschaft Teresa im ersten Obergeschoss mit einer Betreuung rund um die Uhr als Mietgemeinschaft für zwölf Bewohner gedacht.
Jedes Zimmer dort ist etwa 15 Quadratmeter groß und kann mit eigenen Möbeln ausgestattet werden. Hochmodern sind die vier Bäder, dazu kommen sechs Toiletten. „Ja, das Prinzip folgt tatsächlich der Idee für ein gemeinschaftliches Leben“, sagt die Einrichtungsleiterin. Entsprechend ist auch an die gemeinsame Verpflegung in der WG-Küche gedacht. „Vielleicht gibt es ja Bewohner, die gerne für die anderen kochen möchten und sich etwa auf dem nahe liegenden Wochenmarkt versorgen“, so Kaprol.
Allerdings ohne jeden Zwang. Wer das nicht möchte, kann jederzeit im einrichtungseigenen Café im Erdgeschoss essen oder sich selbst etwas zubereiten. Darüber hinaus hält die WG ein Zimmer für Gäste vor, etwa für Angehörige, die von weit her zu Besuch kommen. Geeignet sei die Wohnform sogar für Menschen mit höherem Pflegegrad und -bedarf. „Wir kommen mit diesem Projekt höchstens dann an unsere Grenzen, wenn der Unterstützungsbedarf komplett den Alltag bestimmt“, teilt Stephanie Kaprol mit.
Weiter oben sind dann in dem Gebäude, das einst von Büros bestimmt war, elf barrierefreie Mietwohnungen in der Größe zwischen 32 und 82 Quadratmetern entstanden. Jedes Appartement ist ein Unikat und gut überlegt und geplant. Manche Fläche geht um die Ecke und besticht durch Nischen, die viele Nutzungsmöglichkeiten bieten. Auffallend sind vor allem die lichtdurchfluteten Räume mit großen Fensterfronten, meist zum Biergrund hin. „Wer will, kann eine Kochzeile einbauen lassen, alle Anschlüsse sind vorhanden“, berichtet Kaprol.
Auch in den Wohnungen garantiert eine Betreuungspauschale nach dem Konzept „Betreutes Wohnen PflegePlus“, die mit dem Mietvertrag abgeschlossen wird, die jeweils notwendige Unterstützung. Im Café, das an fünf Tagen in der Woche für die Bewohner des Hauses geöffnet ist, ist ein Ansprechpartner vor Ort, einfache Hilfestellungen im Haushalt werden über ein Zeitkontingent erledigt. „Je nachdem, wie es gebraucht wird, es hängt auch mal der Hausmeister ein Regal auf“, so Kaprol. Für Wohnung und Bad ist einmal in der Woche eine Reinigung vorgesehen, dazu kommt ein Wäscheservice. Ebenso sind für alle Bewohner kulturelle Angebote angedacht.
Zwei Jahre Vorbereitung hat die Caritas in das Projekt „Haus Teresa“ gesteckt. „Es muss bis zu jedem Möbelstück in den Gemeinschaftsräumen der WG alles gut überlegt sein“, sagt die Einrichtungsleiterin. Im Januar sollen die ersten Mitarbeiter anrücken, im Februar dann die Bewohner. Zum Tag der offenen Tür aber strahlt das Haus schon eine große Gemütlichkeit aus: Das Café ist mit Sternen geschmückt und es duftet weihnachtlich nach Orangen und Lebkuchen.
Mit Fragen rund um die
neuen Senioren-Wohnangebote im Kleinen Biergrund 31 in können sich Interessierte an die z 069 84005-400 wenden oder per E-Mail an: wohnen@cv-offenbach.de