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Neues Büroensemble in Offenbach wird CO₂-neutrales Vorzeigeprojekt

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Von: Ronny Paul

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Für die Realisierung des LEIQ, eines der ersten CO2-neutralen Bürogebäude Deutschlands, hat die HT-Group ein Joint Venture mit der Unternehmensgruppe Lupp geschlossen. Als Ankermieter steht Danfoss fest. Visualisierung: © STUDIO AIDA
Für die Realisierung des LEIQ, eines der ersten CO2-neutralen Bürogebäude Deutschlands, hat die HT-Group ein Joint Venture mit der Unternehmensgruppe Lupp geschlossen. Als Ankermieter steht Danfoss fest. Visualisierung: © STUDIO AIDA © STUDIO AIDA

Im Nordring 144 in Offenbach entsteht ein hochmoderner Bürokomplex. Beim Richtfest wurden weitere Details bekannt.

Offenbach – Noch umschlingen Baugerüste das etwa 23 Meter hohe Gebäude im Nordring 144 in Offenbach, gegenüber von Wiking und Hafen 2. In rund einem Jahr sollen sich dort die Türen zu einem der ersten CO₂-neutralen Bürogebäude in Deutschland öffnen. Ein Hingucker ist der große Betonkörper unweit des Mains aber auch jetzt schon. Und wird es sicher auch nach der Fertigstellung bleiben.

Das sogenannte LEIQ-Büroensemble auf rund 12 500 Quadratmeter Grundstücksfläche entwickelt die Hamburger HT-Group. In dem rund 40 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche umfassenden Baukörper wird das dänische Technologieunternehmen Danfoss als Ankermieter rund 13 600 Quadratmeter beziehen. 400 Mitarbeiter sollen in moderner Umgebung des Dienstleistungsparks Kaiserlei die Geschäfte der Deutschlandzentrale führen.

Neuer Bürokomplex in Offenbach: Grundstück im Nordring 144 war lange Altlast

Auch wenn das Wetter nicht mitspielen wollte und sich zeitweise dunkle Wolken über dem Nordring zeigten, sprach Oberbürgermeister Felix Schwenke gestern von einem guten Tag für den Klimaschutz und für Offenbach. Beim Richtfest für das LEIQ-Büroensemble strahlt Offenbachs Rathauschef sichtlich. Denn mit Danfoss bleibt ein expandierendes Unternehmen dem Wirtschaftsstandort erhalten und wechselt lediglich die Anschrift innerhalb Offenbachs. Besonders freue ihn, dass das dänische Technologieunternehmen sich zu Offenbach bekannt habe. Und damit einen weiteren Baustein im Dienstleistungspark Kaiserlei darstelle. „Wir freuen uns über das Gebäude, die Mieter und das ganze Viertel“, betonte der Oberbürgermeister.

Dabei war das Grundstück im Nordring 144 lange eine Altlast – oder vielmehr von Altlasten befallen. Auf dem Grundstück, wo in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Teerfabrik beheimatet war und das nach deren Schließung 1931 als Lagerfläche für verschiedene Güter genutzt wurde, musste viel kontaminierte Erde für viel Geld entsorgt werden, bevor überhaupt mit dem Bau begonnen werden konnte, erinnerte Oliver Priggemeyer, Geschäftsführer der HT-Group, die sich seit 2019 verantwortlich zeichnet und das Projekt auch nach Fertigstellung weiter betreuen werde: „Wir werden nicht weg sein“, versicherte Priggemeyer. Gemeinsam habe man mit dem Baudienstleister Lupp, Danfoss und der Stadt Offenbach an einem „spannenden Ort“ ein tolles Projekt verwirklicht. „Das macht uns stolz.“

Neuer Bürokomplex in Offenbach: Jeder vierte Parkplatz hat Elektroanschluss

Thilo Moser, Geschäftsführer von Lupp und der Projektgesellschaft HTO-Nordring, unterfütterte das Gebaute mit Zahlen: Auf 40 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche wurden 18 000 Kubikmeter Beton und 2900 Tonnen Betonstahl verarbeitet. Rund 220 Parkplätze stehen im Parkhaus zur Verfügung, jeder vierte Platz mit Elektroladeanschluss. Insgesamt 27 500 Quadratmeter Mietfläche bietet das zweiteilige Gebäude.

Ein komplettes Gebäudeteil hat Danfoss angemietet, der Einzug des Unternehmens ist für Sommer beziehungsweise Herbst 2023 geplant. Weitere Mieter gebe es aktuell noch nicht, man befinde sich aber in konkreten Verhandlungen, informierte Merlin Esser, kaufmännischer Projektmanager bei der HT-Group. Er sei optimistisch, die kompletten Büroflächen des LEIQ vermietet zu bekommen.

Neuer Bürokomplex in Offenbach: Öko-Zertifikat soll Unternehmen anlocken

Potenzielle Mieter dürfte vor allem die nachhaltige Konzeption des mit dem LEED-Zertifikat dekorierten Gebäudes überzeugen. LEED ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem für ökologisches Bauen. So werden im LEIQ nicht nur ausschließlich „grüner“ Strom, wassersparende Armaturen und Luft-Wärme-Tauscher verwendet, auch die Konzeption der Raumnutzung ist nachhaltig. Die Büroflächen etwa können flexibel an die Bedürfnisse der Mieter angepasst werden.

Oberbürgermeister Felix Schwenke freute sich, dass das Corona-Tal überwunden zu sein scheint und „aus Plänen Wirklichkeit“ werden. Er erhoffe sich viele Nachahmer: „Nachhaltigkeit ist ein Riesen-Thema bei Unternehmen“ – sie müssten zwar alle langfristig CO₂-frei sein, „wollen es aber auch“. Er sei davon überzeugt, dass es weitere ähnliche Projekte in Offenbach geben werde. Bezüglich eines angedachten Parks auf dem Grundstück Nordring 146 sei man in weiteren Gesprächen mit dem Eigentümer, sagte Schwenke. (Ronny Paul)

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