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BioTech-Riese kauft tausende Quadratmeter auf dem Offenbacher Innovationscampus

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Von: Frank Sommer

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Ein freudiger Tag für Kämmerer Martin Wilhelm, Inno-Chefin Daniela Matha, OB Felix Schwenke, die Bio-Spring-Geschäftsführer Sylvia Wojczewski und Hüseyin Aygün und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß (v.l.).
Offenbach: Ein freudiger Tag für Kämmerer Martin Wilhelm, Inno-Chefin Daniela Matha, OB Felix Schwenke, die Bio-Spring-Geschäftsführer Sylvia Wojczewski und Hüseyin Aygün und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß (v.l.). © Frank Sommer

Kurz vor Weihnachten beschenkt sich Bio-Spring selbst. 30.000 weitere Quadratmeter liegen bei dem Biotechnologie-Unternehmen unter dem Baum in diesem Jahr.

Offenbach – Pünktlich zum Christfest gibt es glänzende Neuigkeiten für den Wirtschaftsstandort Offenbach: Das Biotechnologie-Unternehmen Bio-Spring, das bereits zu Jahresbeginn angekündigt hatte, in Offenbach eine Produktionsstätte zu errichten, weitet sein Engagement deutlich aus.

Auf dem ehemaligen Clariant-Gelände, dem jetzigen Innovationscampus, hat Bio-Spring zusätzliche 30000 Quadratmeter Fläche erworben, um drei weitere Produktionsstätten aufzubauen. Insgesamt werden in den kommenden Jahren somit knapp 1 500 Arbeitsplätze entstehen.

Expansion in Offenbach: Weitere 30 .000 Quadratmeter für Bio-Spring

Am Donnerstag (15. Dezember) unterzeichneten die Bio-Spring-Gründer und Geschäftsführer Sylvia Wojczewski und Hüseyin Aygün den Kaufvertrag über weitere 30 .000 Quadratmeter Fläche auf dem Innocampus. Im Januar hatte Bio-Spring bereits 9 745 Quadratmeter für eine erste Produktionsstätte erworben.

„Wir investieren einen dreistelligen Millionenbetrag in den Standort“, betont Sylvia Wojczewski, „wir erwerben Eigentum, damit wir erweitern können.“ Damit könne die Zukunft des Unternehmens langfristig gesichert werden. Bio-Spring ist weltweit führend als Dienstleister für Pharmaunternehmen bei der Gen-Scheren-Therapie, im kommenden Jahr sollen unter anderem erste Produkte zugelassen werden. Offenbach wird somit ein bedeutender Standort in Sachen Biotechnologie werden.

Offenbach: Produktion kann verdreißigfacht werden

„Durch die Erweiterung haben wir die Chance, unsere Produktionsmengen zu verdreißigfachen“, erklärt Hüsyin Aygün. Offenbach werde der größte Standort für die Herstellung synthetischer Oligonukleotide. Während das erste Areal an der Kettelerstraße liegt, soll die neue Produktionsstätte entlang der Mühlheimer Straße entstehen. „Jede Produktionsstätte ist autark“, sagt Aygün.

Der Firmensitz bleibt zunächst in Frankfurt, ein Teil der Verwaltung soll aber auch in Offenbach entstehen. Ob in Zukunft auch der Sitz nach Offenbach wandern wird, wollten Aygün und Wojczewski beim Pressetermin am Freitag zumindest nicht ausschließen.

Ende 2023 ist Baubeginn für die erste Produktionsstätte in Offenbach

Mit dem Bau des bereits im Januar beschlossenen Werks soll Ende 2023 begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2024 projektiert. Ungefähr 2026 soll die neue Produktionsstätte dann errichtet werden.

Das Unternehmen Bio-Spring

Noch während ihrer Promotion an der Frankfurter Goethe-Universität 1997 gründeten die Chemiker Sylvia Wojczewski und Hüseyin Aygün mit vier Freunden die Firma Bio-Spring. Das Unternehmen hat sich als Dienstleister für andere Firmen auf die Herstellung von Oligonukleotiden, also synthetischen kurzen Abschnitten menschlicher Erbinformationen, spezialisiert. Auf Basis von Oligonukleotiden werden unter anderem Medikamente entwickelt. Aktuell beschäftigt das in Frankfurt ansässige Bio-Spring rund 500 Mitarbeiter. » biospring.de

Die Pläne von Bio-Spring seien nicht nur gut für Offenbach, sondern auch für den Standort Deutschland, erklärt Oberbürgermeister Felix Schwenke: Gerade mit Blick auf die aktuelle Frage der Medikamentenknappheit sei es von größter Wichtigkeit, dass ein zukunftsträchtiges Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland expandiere. „Hier werden Wirkstoffe produziert, die Menschenleben retten“, sagt Schwenke.

Offenbach hofft auf Gewerbesteuereinnahmen

Mit den Plänen von Bio-Spring und Samson, die ebenfalls auf den Innovationscampus ziehen, werden in absehbarer Zukunft mehr Menschen auf dem ehemaligen Clariant-Gelände arbeiten, als zu den Hochzeiten in den 70er Jahren, sagt Schwenke.

Die kühnsten Hoffnungen bezüglich der Vermarktung des Geländes seien übertroffen worden, betonen auch Stadtkämmerer Martin Wilhelm und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. „Nun ist der optimalste Fall eingetreten“, sagt Wilhelm. Dass Bio-Spring in Offenbach expandiere, bedeute nicht nur eine gute Perspektive für Gewerbesteuereinnahmen in einigen Jahren, auch entstünden so dringend benötigte hochwertige Arbeitsplätze. „Wir haben 15. 000 Arbeitsplätze zu wenig in der Stadt, durch Bio-Spring werden schon einmal gut 1 500 geschaffen“, sagt Wilhelm. (Frank Sommer)

Das Unternehmen kam erst Anfang des Jahres auf den Innovationscampus in Offenbach.

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