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Bruno Persichilli verabschiedet sich vom Offenbacher „Politischen Salon“

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Von: Frank Sommer

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Gärtnern ist seine Leidenschaft: Bruno Persichilli in seinem grünen Idyll.
Gärtnern ist seine Leidenschaft: Bruno Persichilli in seinem grünen Idyll. © Sommer

Fast zehn Jahre war Bruno Persichilli Herz und Seele des „Politischen Salons“, der Diskussionsplattform von Arbeiterwohlfahrt und Volkshochschule. „Aber alles hat halt seine Zeit“, sagt der Rumpenheimer. Am Montag (27.) wird er noch einmal den Politischen Salon moderieren, dann ist für ihn Schluss. „Die lange Corona-Pause hat mit dazu beigetragen, dass ich gesagt habe, nun müssen andere ran.“

Offenbach - Das Ende des Diskussionsabends sei das aber nicht, betont er: Im kommenden Jahr soll der Politische Salon in verändertem Format mit neuer Leitung wieder angeboten werden.

Über 65 Mal hat Persichilli seit 2012 zu Diskussionen geladen. „Damals bin ich in den Ruhestand gegangen und wurde gefragt, ob ich die Leitung übernehmen möchte – und es ist ja auch gut, nicht von heute auf morgen alles niederzulegen.“ Seitdem hat er sich regelmäßig Themen einfallen lassen, Referenten eingeladen und war als Moderator aktiv. „Ich habe immer versucht, eine Mischung aus kommunalpolitischen und übergreifenden Themen zu finden.“ Den Geschmack der Besucher zu treffen, sei durchaus eine Herausforderung gewesen, sagt er. Bei Themen wie der Zukunft des Sana-Klinikums oder der USA unter Präsident Trump sei das Interesse besonders groß gewesen. „Und als es um die Einführung der Biotonne ging, da war der Saal knallvoll“, sagt er und lacht, „aber als es um die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs ging, sind nur eine Handvoll Leute gekommen.“

Wichtig sei ihm gewesen, dass es beim respektvollen Umgang miteinander blieb und keine hysterische Atmosphäre aufgekommen sei in den Diskussionen. Deshalb seien sich alle Beteiligte auch einig gewesen, bei politischen oder gesellschaftlichen themen keine Vertreter antidemokrater Parteien einzuladen. Während im Salon selbst das Diskussionsklima gut war, bemerkte Persichilli jedoch in der allgemeinen Diskussionskultur der vergangenen Jahre durchaus Änderungen. Immer mehr werde sich auf Extrempositionen versteift, das urdemokratische Mittel des Kompromisses von verschiedenen Seiten diskreditiert. „Unsere Demokratie ist es wert, dass wir uns für sie einsetzen – und ohne den Kompromiss kommt sie nicht aus“, sagt er.

Für seine Nachfolger wünscht er sich, dass sie mehr hilfe bei der Rekrutierung von Referenten erhalten würden- manches mal sei das recht schwierig gewesen. „Zum Thema, weshalb Offenbach die höchsten Kfz-Versicherungsbeiträge zahlen, wollte sich kein Gast finden lassen“, sagt Persichilli. Auch bei der technischen Unterstützung während der Veranstaltung gebe es noch etwas Luft nach oben.

Langweilig werde es ihm ohne den Politischen Salon aber nicht: „Mit drei Enkelkindern und meinen Garten werde viel zu tun haben.“

Der Politische Salon beginnt am 27. September um 18.30 Uhr im Else-Herrmann-Saal, Goerdelerstraße 1. Um Anmeldung unter E-Mail an info@awo-of-stadt.de wird gebeten.

Von Frank Sommer

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