1. Startseite
  2. Offenbach

Gesundheitsamt überfordert - Viele Kontaktpersonen werden nicht informiert

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Passanten laufen durch eine Innenstadt.
Die hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen erschwert die Arbeit des Gesundheitsamtes im Kreis Offenbach. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus liegen im Kreis Offenbach erstmals bei über 100 Personen an einem Tag. Das bringt das Gesundheitsamt an sein Limit.

Offenbach - Im Kreis Offenbach steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter steil an. Am Dienstag meldete der Kreis Offenbach 101 neue Corona-Fälle. Aktuell sind 583 Personen mit Corona infiziert. Angesichts dieser Zahlen kommt das Gesundheitsamt im Hinblick auf die Kontaktnachverfolgung an seine Kapazitätsgrenzen.

„Alle Kontakte von Infizierten können derzeit nicht mehr nachverfolgt werden, da es eine sehr hohe Anzahl von Infizierten gibt“, sagte die Pressesprecherin des Kreises Offenbach. Der Fokus des Gesundheitsamtes liege auf positiv auf Corona getesteten Personen und Risikogruppen.

Corona in Offenbach: Gesundheitsamt kann nicht mehr alle Kontaktpersonen

„Unsere Priorität ist es, die positiv getesteten Personen in Quarantäne zu schicken“, sagte Pressesprecherin Ursula Luh. Außerdem würden zunächst Kontaktpersonen kontaktiert, die zu einer Corona-Risikogruppe gehören. „Wir arbeiten nach den Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes und den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts“, betonte die Sprecherin des Kreises Offenbach.

Die Priorisierung sei angesichts der hohen Coronazahlen nötig und entspreche den Vorgaben. Alle Kontaktpersonen von positiv auf Corona getesteten Personen zu kontaktieren, sei derzeit nicht möglich. „Das kann das Gesundheitsamt derzeit nicht mehr stemmen.“ Und das, obwohl Kapazitäten aufgestock wurden.

Hessen, Offenbach: Ein Banner über der Berliner Straße weist auf das «Distanzhalten» hin. Offenbach hat die höchste Corona-Warnstufe des hessischen Eskalationskonzepts überschritten. Die Lederstadt fordert nun Bundeswehrsoldaten zur Unterstützung des Gesundheitsamts bei der Kontaktnachverfolgung an. (zu dpa «Vier Regionen über Corona-Schwelle - Frankfurt vor höchster Warnstufe») Foto: Andreas Arnold/dpa
Ein Banner über der Berliner Straße in Offenbach weist auf das Distanzhalten hin. © Andreas Arnold/dpa

Steigende Corona-Zahlen in Offenbach

Die derzeitige Situation im Kreis Offenbach sei auch nicht mit den steigenden Coronazahlen vor dem Sommer vergleichbar. „Wir haben während der ersten Welle weit mehr gemacht, als wir mussten“, betonte Luh. Sie appellierte, Kontakte zu meiden, sich an die Corona-Regeln zu halten, oft zu lüften und sich die Corona-Warn-App herunterzuladen.

Besonders das Herunterladen der Corona-Warn-App sei wichtig, da diese dabei helfe, mögliche Kontakte zu informieren. „Wenn sie positiv getestet wurden, dann sollten sie den Personen, mit denen sie engen Kontakt hatten, Bescheid geben“, sagt Luh im Hinblick auf die Eigenverantwortung der Bürger in der Corona-Pandemie. Das Gesundheitsamt könne die Kontakte, die durch die hohe Zahl von Neuinfektionen entstehen, nicht so schnell abarbeiten. (Sarah Neumeyer)

Auch interessant

Kommentare