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Pausenhof auf dem Dach: Innovativer Entwurf für neues Gymnasium in Offenbach

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Von: Jan Lucas Frenger

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So könnte das neue Gymnasium aussehen, das bis 2027 im Quartier 4.0 entstehen soll. Dieses Modell der Münchner Architekten erhielt den Zuschlag für das Projekt am Güterbahnhof – es ist derzeit im KOMM zu sehen.
So könnte das neue Gymnasium aussehen, das bis 2027 im Quartier 4.0 entstehen soll. Dieses Modell der Münchner Architekten erhielt den Zuschlag für das Projekt am Güterbahnhof – es ist derzeit im KOMM zu sehen. © Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner mit Burger Landschaftsarchitekten

Die Stadt Offenbach hat einen Entwurf für das neue Gymnasium ausgewählt, das bis 2027 im Quartier 4.0 entstehen soll. Er ist jetzt in einer Ausstellung zu sehen.

Offenbach – Eine Schule mit bepflanzten Dächern, offenen, hellen Raumkonzepten und einer Aufteilung, die den Anforderungen der modernen Pädagogik gerecht wird und dabei aus den vorhandenen Flächen auch noch das Maximum herausholt. Diese Vision eines zukunftsgerechten Gymnasiums soll bis Mitte 2027 auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs im Osten als Teil des neuen Quartiers 4.0 realisiert werden.

Den entsprechenden Entwurf, auf dessen Grundlage die weitere Planung des Vorhabens basiert, liefert die Arbeitsgemeinschaft Hess/Talhof/Kusmierz Architekten und Stadtplaner mit den Burger Landschaftsarchitekten. Mit ihrem Konzept ist es den Münchnern gelungen, den ersten Preis bei einem europaweiten Realisierungswettbewerb abzusahnen, den die Stadt vor einigen Monaten für die Gestaltung des Projekts ausgerufen hatte.

Gewinnerkonzept für neues Gymnasium in Offenbach in Ausstellung zu sehen

Seit Dienstag lassen sich nun das Gewinnerkonzept sowie die 16 weiteren Wettbewerbsentwürfe in den Räumlichkeiten des Kunstvereins Offenbach im Einkaufszentrum KOMM (Aliceplatz 11) in einer Ausstellung bestaunen.

„Wir wollen die Arbeiten für jedermann zugänglich machen, es den Bürgern ermöglichen, an dem Projekt teilzuhaben und sich auch die Konzepte der anderen Teilnehmer anzusehen“, sagt Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß bei der Eröffnungsfeier und weist zudem auf die Wichtigkeit eines neuen Gymnasiums hin. „Offenbach wächst seit einigen Jahren sehr stark, wodurch sich auch die Anzahl der Schüler erhöht.“ Mit der Auslobung des Preisträgers sei nun ein weiterer, wichtiger Meilenstein geschafft.

So soll das neue Gymnasium aussehen

Ab dem Schuljahr 2027/28 sollen die Kinder und Jugendlichen in die neue Schule am Ostbahnhof ziehen. Laut dem Siegerentwurf der Münchner Arbeitsgruppe Hess/Talhof/Kusmierz Architekten und Stadtplaner mit den Burger Landschaftsarchitekten soll das fünfgeschossige Gebäude unter anderem bepflanzte Dächer bieten, die als Erweiterung zum Pausenhof genutzt werden können.

„Durch die Gliederung des Baukörpers ist es möglich, von jedem Stockwerk aus direkt ins Freie zu gehen“, betont Architekt Johannes Talhof. Im Erdgeschoss verfügt das fünf- bis sechszügige Gymnasium neben Mensa und Bibliothek auch über eine Sporthalle mit Tageslicht.

Die Lerncluster, bestehend aus Klassenzimmern und weiteren Räumlichkeiten für Gruppenarbeiten, sind jeweils an eine gemeinsame Mitte angeschlossen. Dabei handelt es sich um das Herzstück des Gebäudes, das durch seine offene Gestaltung als Ort des Austauschs genutzt oder aber aktiv in den Unterricht eingebunden werden kann.

Im nächsten Schritt stehen nun Verhandlungen hinsichtlich der genauen Umsetzung und Machbarkeit des Entwurfs mit der Münchner Arbeitsgruppe an, die für ihren Sieg ein stattliches Preisgeld von 84 .000 Euro erhält. Geht alles glatt, soll Ende Februar bereits der Auftrag zur weiteren Planung der Gebäude- und Freianlagen erteilt werden. „Wir haben uns vorgenommen, Ende 2024 mit dem Bau der Schule anzufangen“, gibt Weiß einen Ausblick auf den straffen Zeitplan und ergänzt: „Das ist natürlich alles sehr sportlich, aber wir wollen das Gymnasium schon in vier Jahren in Betrieb nehmen.“ Hinsichtlich Kosten sei es derzeit allerdings noch zu früh, um Prognosen abzugeben, so der Dezernent.

Pausenhof auf dem Dach: Neues Gymnasium in Offenbach ab 2027

Bis die rund 1 4.000 Quadratmeter große Fläche am Ostbahnhof nutzbar ist, kommen die Kinder und Jugendlichen als Übergangslösung knapp vier Jahre lang in den Räumlichkeiten der ehemaligen Fröbelschule unter. Pünktlich zum Schuljahr 2027/28 soll dann – so der Plan – die Umsiedelung auf das neue Areal im Quartier 4.0 erfolgen. Dort erwartet die Schülerinnen und Schüler laut Entwurf ein mehrgeschossiges Gebäude mit bepflanzten Dächern, die als zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeit und Erweiterung des Pausenhofs dienen sollen. Bei begrenzten Möglichkeiten vor Ort ist das ein entscheidender Faktor.

Die Ausschussvorsitzende Sabine Leithäuser übergibt die Urkunde an die Macher des Siegerentwurfs.
Die Ausschussvorsitzende Sabine Leithäuser übergibt die Urkunde an die Macher des Siegerentwurfs. © Frenger, Jan Lukas

„Ich muss gestehen, dass wir Bedenken hatten, ob der Bau eines Gymnasiums auf dieser kleinen Fläche überhaupt machbar ist“, lässt Sabine Leithäuser, Vorsitzende des Ausschusses für Stadtplanung, während der Preisverleihung durchblicken. „Doch jetzt bin ich davon überzeugt, dass es mit diesem Entwurf wirklich klappen kann.“ Und auch Weiß zeigt sich mit den Ergebnissen des Wettbewerbs vollends zufrieden, füge sich der Siegerentwurf doch optimal in die Gegebenheiten vor Ort ein: „Das Gebäude passt sehr gut zum gesamten Aufbau des Quartiers und wird mit seiner offenen, durchlässigen Gestaltung den Anforderungen zeitgemäßer Unterrichtsformen gerecht – wir sind sehr froh über dieses Ergebnis.“ (Jan Lucas Frenger)

Die Ausstellung ist noch bis zum 19. Januar täglich (außer Sonntag) von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.

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