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Der Offenbacher Amadou Diallo ist leidenschaftlicher Trommler

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Von: Lena Jochum

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Amadou Diallo bringt afrikanische Rhythmen nach Offenbach
Amadou Diallo bringt afrikanische Rhythmen nach Offenbach. Am 19. Februar gibt er einen Trommel-Workshop in der Musikschule, bald folgt bestenfalls ein fortlaufender Kurs. © Jochum, Lena

Amadou Diallo ist leidenschaftlicher Trommler und gibt jetzt einen Workshop

Offenbach – Für Amadou Diallo ist das Trommeln mehr als nur Musik. Seine Trommeln sind nicht bloß Instrumente, die er bestens beherrscht. „Es ist für mich ein Weg, an meiner Kultur festzuhalten“, sagt der 34-jährige Berufsmusiker und Trommellehrer. Abgesehen davon mache es auch noch eine Menge Spaß.

Mit 13 fing Amadou Diallo, den eigentlich alle bei seinem Künstlernamen Amadado nennen, an mit dem Trommeln. So richtig führte kein Weg daran vorbei, denn bei den Diallos ist Trommeln eine Familientradition, die über die Generationen weitergegeben wird. Amadado lernte die Techniken, die Rhythmen als Jugendlicher von seinen Brüdern. Damals, als er noch gemeinsam mit seiner Familie im Senegal, in Pikine lebte. Vor zehn Jahren kam Amadou Diallo dann nach Deutschland. Seine Leidenschaft fürs Trommeln brachte er mit.

Mittlerweile wohnt der gebürtige Westafrikaner in Kriftel, verdient mit der Musik seinen Lebensunterhalt. Er unterrichtet privat und an Musikschulen, ist an verschiedenen musikalischen Projekten beteiligt, tritt regelmäßig mit seiner Trommelgruppe „Jokko“ auf. Die war es auch, die ihn vor einigen Jahren erstmals nach Offenbach führte, für einen Auftritt in Rumpenheim. Schon bald wird es den Trommler aber vielleicht häufiger herziehen, jedenfalls wenn es nach Musikschulleiterin Catherine Veillerobe geht. Sie konnte den 34-Jährigen zunächst für einen Trommel-Workshop für Erwachsene und Kinder am Samstag, 19. Februar, gewinnen. Bestenfalls folgt darauf ein fortlaufender Kurs an der Musikschule Offenbach.

Zunächst aber wird Amadou Diallo in der kommenden Woche großen und kleinen Trommelfans erste Einblicke ins afrikanische Trommeln verschaffen, ihnen zeigen, was Cajon, Gimbel und Basstrommen können und wie seine westafrikanische Heimat klingt.

„Es gibt so viele verschiedene Rhythmen“, sagt der Musiker. Und jeder davon habe eine eigene Bedeutung. „Es gibt zum Beispiel einen Rhythmus für Männer, einen für Frauen, einen, der an Hochzeiten gespielt wird, einen für Trauerfeiern.“ Sie variieren wiederum von Land zu Land.

Musikschulleiterin Catherine Veillerobe freut sich besonders darüber, dass Amadou Diallo diese und weitere Besonderheiten der afrikanischen Percussion an Offenbachs Kinder und Erwachsene weitergeben wird. Sie selbst hat in ihrer Kindheit sechs Jahre lang in Afrika, im Kongo, gelebt. „Ich habe das also vor Ort erlebt und verstehen, welche Bedeutung das Trommeln in der Kultur hat.“ Schließlich komme die Trommel auch aus Afrika. Catherine Veillerobe kann sich darum kaum jemanden vorstellen, der besser geeignet wäre, Trommel-Unterricht zu geben, als Amadou Diallo, der in Afrika selbst trommeln gelernt hat und auch weiterhin regelmäßig Reisen in den Senegal unternimmt. Zum Trommeln, versteht sich.

„Einmal im Jahr mache ich eine Trommel-Reise mit einigen meiner Schüler“, erzählt der Musiklehrer. Dort haben sie Gelegenheit, mit Einheimischen Musik zu machen, erleben vor Ort, welchen Stellenwert Rhythmus, Musik und Trommeln haben. Und vielleicht sind schon bald Offenbacher mit dabei.

Der Workshop: „Afrikanische Percussion und Cajon“ findet am Samstag, 19. Februar, um 11 Uhr für Kinder, um 14 Uhr für Jugendliche und Erwachsene in der Hermann-Steinhäuser-Straße 43-47 statt. Kosten: sieben beziehungsweise 19 Euro. Anmeldung: 069 9855760.

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