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„Sie war sehr still, aber so nett“: Nachbarn nach Bluttat fassungslos und geschockt

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Von: Ronny Paul, Philipp Bräuner

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Schockierendes Familien-Drama: Ein 26-Jähriger ersticht mutmaßlich seine Mutter in der gemeinsamen Wohnung in Lauterborn.
Schockierendes Familien-Drama: Ein 26-Jähriger ersticht mutmaßlich seine Mutter in der gemeinsamen Wohnung in Lauterborn. © 5visions.news

Ein mutmaßlicher Mord schockt Offenbach. Ein Mann soll seine Mutter mit einem Messer getötet haben. Die Nachbarn sind fassungslos.

Offenbach – Ein 26-Jähriger wird verdächtigt seine 54 Jahre alte Mutter mit einem Messer in der gemeinsamen Wohnung im Offenbacher Stadtteil Lauterborn ermordet zu haben. Tathergang und Motiv sind bislang unklar, Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln.

Der Sohn hatte nach Angaben der Ermittler am Montag gegen 21.30 Uhr die Polizei informiert. Als die Beamten vor Ort eintrafen, habe man die Frau leblos mit Stichverletzungen in der Wohnung des elfstöckigen Hochhauses aufgefunden. Mehrere Reanimationsversuche des Notarztes konnten die Frau nicht mehr retten. Sie verstarb in der Wohnung im zweiten Stock. Der 26-Jährige, dessen Kleidung nach Angaben der Nachbarn blutverschmiert gewesen sein soll, wurde wegen Verdachts eines Tötungsdelikts noch am Tatort widerstandslos festgenommen.

Mutmaßlicher Mord in Offenbach: Nachbarn sind geschockt

Eine Nachbarin, die das Ganze noch immer nicht fassen kann, schildert, dass der Hausflur im zweiten Stock mit Blut bedeckt gewesen sein soll. Bei der anschließenden Tatortuntersuchung fanden die Spezialisten des Landeskriminalamtes ein Messer, die mutmaßliche Tatwaffe.

Am nächsten Morgen deutet in der Eschstraße nichts auf die grausame Tat hin. Einige Nachbarn stehen zusammen, unterhalten sich auf den Fluren. Sie sind geschockt: „In dem Haus ist schon viel passiert“, sagt eine Frau, die ihren dort lebenden Vater besuchen will.

Das Hochhaus wirkt nicht gerade einladend: Vor dem Eingang türmt sich Sperrmüll, in vielen Fluren stehen Einkaufswagen und alte Möbel, Fassade und Wände hätten einen Anstrich dringend nötig. 66 Wohnungen fasst das Hochhaus.

„Sie war sehr still, aber so nett“

Auf dem langen Flur im zweiten Stock stehen zwei Frauen und unterhalten sich an der Haustür. Natürlich habe man das Opfer und ihren Sohn gekannt. Die Familie habe schon ein paar Türen weiter gewohnt, als sie vor 13 Jahren eingezogen ist, sagt eine der beiden. „Sie war sehr still, aber so nett“, sagt die Nachbarin mit matter Stimme. Ihre Gesprächspartnerin nickt betroffen. Geradezu unauffällig sei die Familie gewesen. Von einer psychischen Erkrankung des Sohnes hatten beide schon gehört.

Eine andere Nachbarin bestätigt die Einschätzung, das Mordopfer sei eine „sehr ruhige Frau“ gewesen, sie habe kaum mit den anderen Nachbarn gesprochen. Häufig habe man sie mit Akten unter dem Arm kommen und gehen sehen. Zwei Kinder habe sie gehabt, eine Tochter, die nicht mehr in der Wohnung lebt und eben den 26-jährigen Sohn. Auch sie berichtet von psychische Problemen des Sohnes, der sei auch schon in der Psychiatrie gewesen, sagt die mittelalte Frau, die in dem Hochhaus seit mehr als zehn Jahren zuhause und mit der unmittelbaren Nachbarin des Mordopfers befreundet ist.

Mutmaßlicher Mörder soll bereits häufiger auffällig gewesen sein

Der mutmaßliche Mörder, so schildert es die Nachbarin weiter, habe oft mit sich selbst gesprochen. „Letztes Jahr im Sommer hat er unvermittelt vor dem Haus spielende Kinder angeschrien“, das habe sie als sehr verstörend empfunden. Die Vermutung, dass Mutter und Sohn sich häufiger gestritten hätten, könne sie nicht bestätigen, auch ihre Bekannte, die auf dem Stockwerk wohnt, habe zuvor nie etwas gehört. Unmittelbar vor der Tat allerdings habe die Bekannte Streitgeräusche aus der Wohnung vernommen.

Im Laufe des Dienstags erfolgt neben der Obduktion des Leichnams auch die Vorführung des Festgenommenen beim Amtsgericht in Offenbach. Die Hintergründe sowie das Motiv sind nun Teil der umfassenden und andauernden Ermittlungen, die aktuell wegen des Verdachts des Totschlags geführt werden. Zeugen, die Hinweise zu der Tat geben können, melden sich bei der Kriminalpolizei unter 069 8098-1234. (Philipp Bräuner/Ronny Paul)

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