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Einblicke ins Leben älterer Menschen

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Die Schau in den Räumlichkeiten des Kunstvereins ist nach Themenfeldern strukturiert.
Die Schau in den Räumlichkeiten des Kunstvereins ist nach Themenfeldern strukturiert. © krämer

Der 1. Oktober ist der internationale Tag der älteren Menschen und wird weltweit begangen, um die Öffentlichkeit auf die Situation und Belange der älteren Generation aufmerksam zu machen. Dies nahm der Kunstverein Offenbach in Kooperation mit dem Seniorenrat und dem Projekt „Bewegt älter werden in Offenbach“ zum Anlass für eine vierwöchige Ausstellung mit Bildern und Texten von 35 Fotografen aus der ganzen Welt. Dabei stellt die beachtliche Zahl von 100 gerahmten Bildern in der Ausstellung einen Rekord in der Geschichte des Kunstvereins OF dar.

Offenbach - Strukturiert nach den Themenfeldern „Aktivität“, „Passivität“, „Geselligkeit“, „Armut“, „Reichtum“, „Porträts“, „Einsamkeit“ sowie „Freude“ sind die Bilder im 1. Stock des KOMM-Centers in den Räumlichkeiten des Kunstvereins angeordnet. Mit dem Thema „Freude“ hat Kurator Gerhard Lux ein „Happy End“ an das Ende der eindrucksvollen Ausstellung gesetzt. Dem Seniorenrat, Diplom-Meteorologen und ehemaligen Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes gelingt ein facettenreicher Einblick in das Leben älterer Menschen in Deutschland und überall auf der Welt, der neben den Werken auch Infotafeln zu den Bildern und zum Älterwerden beinhaltet.

Neben den Informationstexten durften sich die knapp 30 Besucher der Vernissage am Freitagabend auch über einen Impulsvortrag der „kommunalen Altenplanerin“ Heidi Weinrich freuen. Bereits die Definition, wann man gesellschaftlich als „alt“ gelte, gestalte sich nicht so einfach. So richteten sich entsprechende Programme der EU an Menschen ab 50, während die UN ein Alter über 60 Jahren definiere. Im Fußball sei man bereits mit 40 „alt“. Ein weiterer Gradmesser könne auch das Eintrittsalter in die Rente sein. Zu beobachten sei laut Weinrich eine „Verjüngung des Alters“ sowie eine „Entberuflichung durch längeres Alter“. Zudem sei eine „Feminisierung des Alters“ zu beobachten, da zwei Drittel der älteren Menschen Frauen seien.

Bezogen auf Offenbach, so Heidi Weinrich lebten prozentual gesehen die meisten älteren Menschen in Rumpenheim, während dies in der Stadtmitte am wenigsten der Fall sei. Studien hätten festgestellt, dass Senioren in der Schweiz am angenehmsten lebten. Deutschland belegt in dieser Kategorie den „vierten Rang“. Besonders wichtig für die Gesundheit im Alter sei ausreichende Bewegung, die sogar die Bedeutung der Ernährung übersteige.

Hierzu leisten auch die Organisatoren der Ausstellung mit zahlreichen Sonderveranstaltungen ihren Beitrag. So werden neben einem allgemeinen Fitness-Test, Dehn- und Streckübungen oder auch eine „Rollator-Rallye“ angeboten. Zudem runden eine szenische Lesung sowie Führungen durch die Ausstellung und Künstlergespräche das mannigfaltige Angebot der nächsten Wochen ab.

Die Ausstellung

kann noch bis zum 4. November montags bis freitags in der Zeit von 14 bis 18 Uhr in den Räumlichkeiten des Kunstvereins OF im KOMM-Center besichtigt werden.

Von Sebastian Krämer

Altenplanerin Heidi Weinrich lieferte Statistik zur Situation der Senioren in Offenbach.
Altenplanerin Heidi Weinrich lieferte Statistik zur Situation der Senioren in Offenbach. © krämer

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