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Neues Jugend- und Familienzentrum in Offenbach: „Eine ausgestreckte Hand“

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Von: Jan Lucas Frenger

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Und weg war sie: Planungs- und Baudezernent Paul Gerhard Weiß (links) und Bürgermeisterin Sabine Groß versenken die Zeitkapsel im Grundstein.
Und weg war sie: Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß (links) und Bürgermeisterin Sabine Groß versenken die Zeitkapsel im Grundstein. © frenger

Am Nikolaustag ist der Grundstein des neuen Jugend- und Familienzentrums in Lauterborn gelegt worden - das Gebäude soll künftig unter anderem Platz für bis zu 100 Kinder bieten.

Offenbach – Die aktuelle Ausgabe unserer Zeitung, selbstgemalte Bilder, ein Bauplan sowie eine Handvoll Schlüssel: Das alles haben Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß, Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Sabine Groß und Daniela Wurz vom Jugendamt am gestrigen Nikolaustag in eine stählerne Zeitkapsel gefüllt. Anlass war die Grundsteinlegung auf der Baustelle des neuen Jugend- und Familienzentrums im Stadtteil Lauterborn.

Dort entsteht unter Leitung der Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) auf fast 3 000 Quadratmetern ein zweigeschossiger Ersatzbau für das bisherige, baufällige Jugendzentrum (Juz) im Johann-Strauß-Weg 27. Unter dem Motto „Alle unter einem Dach“ soll das zweiteilige Gebäude nach seiner geplanten Eröffnung Ende 2024 nicht nur für Jugend- und Familienarbeit genutzt werden, sondern auch als Hort mit Platz für bis zu 100 Kinder im Grundschulalter fungieren.

„Mit dem neuen Zentrum bauen wir das Angebot und die Unterstützung für Familien, Jugendliche und Kinder in Lauterborn weiter aus“, freut sich Bürgermeisterin Sabine Groß, während sie einen Bund alter Schlüssel in die Kapsel steckt. Schon seit Jahren arbeite das Team im Juz unter erschwerten Bedingungen – neben zahlreichen Räumen, die aus statischen Gründen gesperrt wurden, hätten zuletzt auch die sanitären Anlagen teilweise nur noch in einem externen Wagen zur Verfügung gestanden, so Groß. „Die Grundsteinlegung ist daher ein wichtiger Meilenstein.“

Rund neun Millionen Euro nimmt die Stadt für die Umsetzung des Projekts in die Hand, die Hälfte davon stamme aus Fördergeldern. Die Planungen haben 2020 begonnen „jetzt geht es Schlag auf Schlag“, sagt Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß und deutet dabei auf Rohbauwände im Hintergrund. Trotz zahlreicher, parallel laufender Bauvorhaben und einem spürbaren Fachkräftemangel, liege das Projekt aktuell noch im Zeitplan.

„Dieses Gebäude wird für Lauterborn ein großer Gewinn, denn wir können hier zusätzliche Hortplätze für vier Gruppen schaffen und damit auch die Anzahl der Kitaplätze erhöhen“, sagt Weiß. So sollen die beiden Hortgruppen aus der benachbarten Kindertagesstätte (Kita) Johann-Strauß-Weg nach Abschluss der Bauarbeiten in das neue Zentrum ziehen, wodurch es der Einrichtung möglich wird, ihr Angebot für Kinder im Vorschulalter von bisher vier Gruppen auf nunmehr sechs zu erhöhen. „Dadurch eröffnen sich tolle Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche bedarfsgerecht beim Aufwachsen zu begleiten“, sagt Roberto Priore, Betriebsleiter des Eigenbetriebes Kindertagesstätten Offenbach (EKO).

Hierfür sollen im Erdgeschoss des neuen Hortgebäudes unter anderem mehrere Bewegungsräume, eine Fahrradwerkstatt sowie eine Cafeteria entstehen. „Das Zentrum ist eine ausgestreckte Hand in den ganzen Stadtteil hinein und wird auch in Zukunft für jeden offen stehen“, versichert Priore und betont, dass an dem neuen Standort auch die Familienarbeit ihren wohlverdienten Platz finden wird: „Wir schmieden derzeit schon Pläne, wie wir durch die Zusammenarbeit mit Vereinen und freien Trägern die Überschrift des Familienzentrums hier künftig mit Leben erfüllen können.“

Bis dieser Ort des „Lebens“ uns Wachsens“ fertig ist, kann das alte Bestandsgebäude laut Informationen der Stadt weiter genutzt werden, eine Interimslösung sei nicht erforderlich. Nach Abschluss der Arbeiten wird das bisherige Juz – so der Plan – zurückgebaut. An seine Stelle tritt dann ein Multifunktionssportfeld.

„Wir hoffen sehr, dass nichts mehr dazwischenkommt und wir den Zeitplan einhalten können“, sagt Paul Gerhard Weiß, ehe er die prall gefüllte Zeitkapsel gemeinsam mit Sabine Groß hinablässt in den Grundstein. (Jan Lucas Frenger)

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