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Erfreuliche Ausblicke für Offenbachs Wirtschaft

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Von: Frank Sommer

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Die Bio-Spring-Geschäftsführer Sylvia Wojczewski und Hüseyin Aygün haben im vergangenen Jahr unterschrieben, auf dem Innovationscampus mehrere Werke errichten zu wollen.
Die Bio-Spring-Geschäftsführer Sylvia Wojczewski und Hüseyin Aygün haben im vergangenen Jahr unterschrieben, auf dem Innovationscampus mehrere Werke errichten zu wollen. © Sommer

Der zukunftsträchtigen Bio-Technologie wegen fällt der Jahresbericht der Offenbacher Wirtschaftsförderung ausgesprochen gut aus:

Offenbach Die Ansiedlung von Bio-Spring auf dem Innovationscampus ist sicherlich der größte Erfolg für Offenbachs Wirtschaft im vergangenen Jahr. Mit der Ansiedlung von Bio-Spring wie von Samson gebe es gute Aussichten für die klamme Stadtkasse.

Anfang der 1970er Jahre zählte Offenbach noch 57 000 Beschäftigte, zwischen 1991 und 1998 brachen die Zahlen der Industrie-Arbeitsplätze um gut 80 Prozent ein. „Seit 2013 geht es langsam wieder aufwärts“, sagt Oberbürgermeister und Wirtschaftsförderer Felix Schwenke. Aktuell zählt die Stadt rund 48 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. „Die Aussicht ist, dass mit den Ansiedlungen auf dem Innovationscampus ab 2030 dort mehr Menschen arbeiten werden als in den 1970er Jahren“, sagt Schwenke, „der Tiefpunkt ist durchschritten, wir haben gute Aussichten“.

Problemfelder gibt es dennoch: Nach wie vor ist die Entwicklung der Innenstadt ein Sorgenkind. So musste Kaufhof zum zweiten Mal Insolvenz beantragen, und die hiesige Filiale ist von der Schließung bedroht. Immerhin deutet sich beim City-Tower an, dass die Zeit des Leerstandes ein Ende haben könnte. Mit der Ingenieurgesellschaft LAO ist ein Unternehmen der Gründerszene aus dem Ostpol in die prominente Innenstadt-Lage gezogen, die Stadt hofft, dass weitere Unternehmen mit dem dortigen Eigentümer Verträge abschließen.

Das Interesse an Offenbach als Arbeitsort sei nach wie vor groß, sagt Bozica Niermann, Leiterin der Wirtschaftsförderung. 240 Anfragen konnte das Amt im vergangenen Jahr verzeichnen. Mehr als die Hälfte stammten dabei von Unternehmen, die noch nicht in der Stadt vertreten waren. Um weitere Unternehmen für Offenbach zu gewinnen, hat die Stadt kürzlich die Image-Kampagne „Soul OF Hessen“ gestartet (wir berichteten). „Die wird von der Zielgruppe sehr gut angenommen, wir haben schon einige sehr positive Rückmeldungen“, sagt Schwenke.

Verschiedene Akteure an einen Tisch zu bringen, neudeutsch: Netzwerken, ist für dieses Jahr eines der großen Themen der Wirtschaftsförderung. So will das Amt Wege suchen, um Firmen bei der Problematik des Fachkräftemangels oder der Nachfolge zu unterstützen. Gerade die Nachfolge-Frage sei bei vielen Unternehmen virulent, daher wolle man sich verstärkt dieser Thematik annehmen.

In Workshops werden auch weiter Zukunftsthemen besprochen, bei denen unterschiedliche Firmen sich austauschen können. So gab es etwa eine Veranstaltung zum Thema Wasserstoff, an der Hyundai, Honda, Samson und Danfoss sich ausgetauscht hätten. „Aus diesen Firmen hieß es, dass man das Silo-Denken aufbrechen und sich über die Grenzen der eigenen Sparte hinaus austauschen müsse“, sagt Niermann. Daher werde diese Reihe fortgesetzt.

Weiter arbeitet die Wirtschaftsförderung an dem Ziel des Designparks, einem Ort der Zusammenarbeit von Forschung, Kreativszene und Unternehmen. Wesentlich kleiner, aber dennoch von hoher Bedeutung für die Stadt, ist die Förderung des Wochenmarktes: Seit einigen Jahren wird dieser durch Werbung seitens der Stadt unterstützt, die Wirtschaftsförderung wird künftig einen besonderen Schwerpunkt auf den Markt legen.

Dass Offenbach für Unternehmen interessant sei, zeige sich auch an anderer Stelle: Die Zahl der Anfragen von Unternehmen, ob aus Offenbach oder deutschlandweit, die für ihre Mitarbeiter eine Stadtführung wollen, sei immens hoch. „Wir werden diesen Bereich ebenfalls künftig ausbauen“, sagt Niermann.

Von Frank Sommer

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