Geschwister-Scholl-Schule wird für 29,5 Millionen Euro erweitert

Nach der Mathilden- und der Edith-Stein-Schule nimmt Offenbach das dritte Schulbau-Großprojekt in Angriff: Bis 2023 wird die Geschwister-Scholl-Schule für 29,5 Millionen Euro saniert und erweitert.
Offenbach – Schüler und Anwohner werden sich umgewöhnen müssen: Das Eingangsgebäude der Bieberer Geschwister-Scholl-Schule, der sogenannte Schusterbau, wird wohl noch in diesem Jahr verschwinden. Gestern hat die Stadt die Pläne für die Sanierung und Erweiterung der Schule aus den 1960er Jahren vorgestellt, im Februar entscheiden die Stadtverordneten darüber.
Vorgesehen ist eine Erneuerung in vier Phasen: Ab dem Sommer werden, dreigeschossig, Container samt Toilettenanlage zwischen Sporthalle und Altbau gestellt. Anschließend fällt der östlich gelegene Schusterbau mit seinen Klassenzimmern. Da darin auch die Heizanlage für die Schule untergebracht ist, muss zunächst noch am nördlichen Ende des Schulgeländes ein neues Technikhäuschen samt Heizanlage mit Pelletkessel entstehen.
Im nächsten Schritt wird der Neubau für die Klassensäle – zwei ineinander verschachtelte, annähernd quadratische Gebäude – errichtet. Die Einheiten darin werden nach Jahrgängen gegliedert und beinhalten Klassen-, Inklusions- oder Hausaufgabenräume, außerdem im Untergeschoss eine „offene Mitte“ als Begegnungsmöglichkeit für die Schüler. Was dort entsteht, soll sich von außen der Optik der Bestandsgebäude annähern und wird daher teilweise eine gelbe Klinkerfassade erhalten.
Geschwister-Scholl-Schule in Offenbach: Aula-Trakt wird saniert und umgestaltet
Steht der Neubau, wird der Aula-Trakt saniert und umgestaltet, danach werden im letzten Schritt die im Norden gelege Fachräume für Naturwissenschaften und Kunst modernisiert.

2023, so sieht es die derzeitige Planung vor, sollen die Arbeiten beendet sein. Die Schule wird dann um zwei Züge erweitert. Statt bisher 600 werden dann 900 Schüler die integrierte Gesamtschule besuchen können.
Derzeit sei die Geschwister-Scholl-Schule „dringend sanierungsbedürftig“, hält Baudezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP) fest. Auch Astrid Reese vom Hochbaumanagement sieht insbesondere in Fragen der Wärmedämmung viel Nachholbedarf an der Schule. Alt- und Neubau sollen eine moderne Dämmung erhalten, das Dach des Letzeren wird begrünt, die Photovoltaikanlage auf dem Ersteren erhalten.
Geschwister-Scholl-Schule in Offenbach: 29,5 Millionen Euro sind verplant
Die umfangreiche Sanierung und Erweiterung hat ihren Preis: 29,5 Millionen Euro sind derzeit von der Stadt dafür veranschlagt – fünf Millionen mehr als bei der Vorstellung der Projekte vor einem halben Jahr. „Die genauen Zahlen liegen erst beim Projektbeschluss vor“, kündigt Weiß an. Auch Reese betont, dass durch den allgemeinen Bauboom momentan die Preise „enorm“ stiegen.
Ein Problem stellt noch der Lärmschutz dar: Für Klassencontainer in der Fluglärmzone liege bereits eine Genehmigung durch das Regierungspräsidium Darmstadt vor, für den Neubau werde aktuell der Antrag noch vorbereitet.
Einen Genehmigungsautomatismus gebe es nicht, sagt Weiß. Er ist aber dennoch zuversichtlich: „Inzwischen hat die Stadt sehr viel Erfahrung darin.“
VON FRANK SOMMER