Fernöstliche Popkultur und Kimonos im Offenbacher Büsingpalais

Als Vorgeschmack auf das Main-Matsuri-Fest, das im August erstmals in Offenbach gefeiert wird, veranstaltete Main-Matsuri-Event erstmals ein japanisches Kirschblütenfest im Büsingpalais.
Offenbach - War es am Wochenende auch eher verregnet und grau, wirkt das Bild im Büsingpalais und dem Hof davor umso farbiger. Rund 1 000 Besucher hat das Fest angezogen. „Wir waren bereits gestern ausverkauft“, sagt Veranstalter Norman Seidel. Viele junge Leute sind in bunten Kostümen erschienen. „Das nennt sich Cosplay und gehört zur japanischen Popkultur“, erklärt Alexander Pankow vom Orga-Team. Viele würden sich ihre Kostüme selbst nähen. Bei einem Cosplay-Wettbewerb wird am Nachmittag das beste Cosplay-Outfit gekürt. Dabei geht es nicht nur um das Kostüm, sondern auch darum, wie die Figur auf der Bühne präsentiert wird. Zielgruppe seien junge Leute, die sich für japanische Popkultur interessieren.
Jane, Sarah und Yasmin kommen aus Frankfurt. Die 16- bis 18-jährigen Mädchen haben sich ihre Kostüme gekauft und nicht selbst genäht. Aber sie wissen genau, welche Figuren sie repräsentieren. „Ich finde Mangas toll, sie sind einfach zu lesen und man kann sich alles besser vorstellen“, sagt Yasmin.
In den Nebenräumen finden Workshops statt, beispielsweise über den japanischen Schwertkampf Kendo oder das traditionelle Papierfalten Origami, natürlich geht es auch ums Zeichnen der Manga-Comics. Im Raum des Sponsors „Brother“ gibt es Nähtipps. Hierzulande ist der japanische Hersteller vor allem für Drucker bekannt, doch er betreibt auch eine Sparte für computergesteuerte Stick- und Nähmaschinen.
Überall im Foyer sind Verkaufsstände aufgebaut. Am Stand von Veranstalter Seidel verkauft Sabrina Fries hochwertige Kimonos. „Dafür interessieren sich die Leute so ab Mitte 20, wenn sie ihr eigenes Geld verdienen und die Qualität zu schätzen wissen“, sagt Seidel.
Am Abend endet die Veranstaltung mit Tanz zu House, japanischem City-Pop, J-Pop und macht bereits Lust auf das Main-Matsuri-Fest.
Von Peter Klein