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Fest in der Offenbacher Karlstraße

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Auch ein Geschicklichkeitparcours für Kinder gehörte zum Fest in der Karlstraße.
Auch ein Geschicklichkeitparcours für Kinder gehörte zum Fest in der Karlstraße. © klein

„Fahrradstraße“ – eine große viereckige Straßenmarkierung in blau und weiß prangt seit November 2020 in der Karlstraße, kurz hinter der Einmündung zur Bismarckstraße. Grund genug, für Anwohner Pascal Röhm, dem Inhaber von Cafe und Fahrradwerkstatt „My Piecyle Rad- und Trinkkultur“, sowie mehreren Fahrradinitiativen ein Straßenfest unter dem Motto „Aus Liebe zum Fahrrad“ zu feiern.

Offenbach - Dort, wo sonst Autos parken, stehen Bier- und Weinstände. Der ADFC codiert Fahrräder und am Stand vom Radentscheid werden Unterschriften gesammelt. Etwas weiter hinten üben sich Kinder mit ihren Rädchen in einem Geschicklichkeitsparcours und dazwischen kann bei Bike Offenbach getanzt werden.

Während Pascal Röhm die Straße gerne wieder grundsätzlich als Lebensraum für Anwohner, anstatt als Abstellfläche für Fahrzeuge hätte, geht es Jochen Teichmann, vom Radentscheid Offenbach, mehr um die sichere Fortbewegung für Radfahrer. Dass mit der steigenden Einwohnerzahl auch die Zahl der Autos in der Stadt gestiegen ist und die Leute offensichtlich nicht bereit sind, auf ihr „Heilig’s Blechle“ zu verzichten, kann er nur bedingt verstehen, wie er sagt. Generell sei in Offenbach fast alles zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen.

Bei Umfragen bekomme er immer wieder zu hören, dass mehr Leute aufs Fahrrad umsteigen würden, aber die Infrastruktur sei nicht da, so Teichmann. Nicht nur die Zahl der Autos sei in den letzten Jahren gestiegen, sondern seit Beginn der Corona Krise habe auch der Radverkehr um 30 Prozent zugenommen, gibt er zu bedenken. Deshalb brauche es auch mehr sichere Wege für Radfahrer. Pascal Röhm stimmt ihm zu. Seit Corona habe nicht nur ein Run auf Klopapier eingesetzt, sondern auch auf Fahrräder. Der Markt sei leer gefegt. Selbst Ersatzteile seien derzeit schwer zu bekommen.

Pascal Röhm möchte frischen Wind in die Fahrradszene bringen und organisiert jeden Dienstag „After-Work.rides“ – Touren von rund 50 Kilometern, die möglichst auf Fahrradstraßen aus der Stadt hinausführen und möglichst auf Fahrradstraßen auch wieder hinein.

Dass im Straßenverkehr jeder Rücksicht nehmen müsse, darüber sind sich beide einig. Sie verweisen auf die Initiative des ADFC „Offenbach fährt fair“. Angesprochen auf rücksichtslose Radler, verdreht Jochen Teichmann die Augen. „Im Verkehr beschwert sich jeder über jeden: Fußgänger darüber, dass Fahrradfahrer zu dicht an ihnen vorbeifahren, Radfahrer, dass sie von Autos geschnitten werden und Autofahrer, dass sich Radfahrer vordrängeln oder über rote Ampeln fahren.“ Deshalb unterstützt er die Forderung nach einer Fahrradstaffel bei der Polizei, um den Umgang der Verkehrsteilnehmer miteinander zu kontrollieren.

Von Peter Klein

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